Kempinski Hotel Bahia Marbella Estepona

Kein Zweifel: Das Kempinski in Estepona ist eines der luxuriösesten Hotels weit und breit. Das Resort bietet alles, was das Herz begehrt, zu einem zugegebenermaßen hohen Preis. Die Anlage ist angenehm groß und gut gepflegt. Wer Ruhe und Entspannung sucht, ist hier goldrichtig. "Viel los" ist wahrlich nicht, wobei zu sagen ist, dass dies sicherlich einerseits vom Betreiber gewollt ist, und wir andererseits außerhalb der Hauptsaison da waren und das Hotel daher bei weitem nicht ausgebucht war. Zimmer, Haus und Anlage waren sehr sauber, diesbezügliche Mängel anderer Rezensenten können wir nicht bestätigen. Das Frühstücksbuffet ist riesig und sucht seinesgleichen. Halbpension ist zu empfehlen, da die Nebenkosten - vor allem für Getränke - horrend sind (neun Euro für eine Flasche Mineralwasser...) Zu der Gästestruktur: Ende September/Anfang Oktober war viel englischsprachiges Publikum da, vereinzelt auch Gäste aus dem deutschsprachigen Raum und aus Osteuropa. Sehr angenehme Atmosphäre. Halbpension empfiehlt sich, da für ein Essen für zwei Personen im Hotel zwischen 50 Euro (lediglich zwei Vorspeisen, Wasser, ein Dessert und Kaffee) und 150 Euro (alles drum und dran) fällig werden. Auch der Aufpreis für ein Zimmer mit Meerblick dürfte sich lohnen. Reisezeit Ende September/Anfang Oktober ist aus unserer Sicht noch nicht zu spät: Wenn die Sonne schien (das war an sechs von neun Tagen der Fall), war es beinahe heiß, aber immer noch sehr angenehm. Für den Fall, dass das Wetter schlecht ist, gibt es allerlei Sehenswertes in der Umgebung. Vorteil: Die typischen Tourismusorte sind nicht mehr so überlaufen.

Am Zimmer gab es für uns überhaupt nichts auszusetzen: Unser "Diamond"-Zimmer (Aufpreis lohnt sich auf jeden Fall) war für diese Kategorie zwar nicht übermäßig groß, aber sehr geschmackvoll und luxuriös ausgestattet. Machte den Eindruck, als wäre es vor nicht allzulanger Zeit renoviert worden. Die Terrasse mit direktem Blick auf das Mittelmeer ist der Hammer. Das Bad war groß und schick (Marmor, Dusche und Badewanne, durch Schiebetür abgetrenntes WC...) Klimaanlage funktionierte einwandfrei. Safe vorhanden, ausreichend groß und angenehm zu bedienen. An der Sauberkeit des Zimmers gab es nix auszusetzen.

Das Kempinski verfügt über vier Restaurants (Frühstücksbuffet, Spanisch, Italienisch, Fischspezialitäten) und zwei Bars (in der Lobby und am Pool). Außerhalb der Hauptsaison sind aber nicht alle geöffnet. In unserem Fall (Ende September) konnte man abends anfangs noch zwischen zwei Restaurants wählen, später war nur noch eines geöffnet. Das "Alminar" (spanische Spezialitäten) war die ganze Zeit über geschlossen. Man isst a la carte, wobei die Speisekarten sich nicht wöchentlich ändern. Die Auswahl schrumpft also mehr und mehr. Die Qualität der Speisen ist - gemessen an der Hotelkategorie - gut bis sehr gut, aber nicht überragend. Wir wären versucht, "nur" vier Sonnen zu geben, doch da ist noch das Frühstücksbuffet, das fantastisch ist. Riesige Auswahl, schöne Terrasse, guter Service. Wer da noch meckert, ist selbst schuld.

Das Hotelpersonal ist überaus freundlich und aufmerksam. Die Mitarbeiter der Rezeption sprechen perfekt Englisch und auch Deutsch, in den Restaurants wäre teilweise ein wenig Spanisch gefragt gewesen, aber die Verständigung klappte auch so einwandfrei. Das Zimmer wurde sorgfältig gereinigt, die tägliche Zeitung nach Wahl (auch das ein toller Service) traf pünktlich ein. Frühstück auf dem Zimmer kann bis 3 Uhr in der vorhergehenden Nacht bestellt werden, klappte einwandfrei. Einziger kleiner Kritikpunkt (daher auch nicht sechs Sterne): Der Service auf dem Zimmer schwankte. Am ersten Tag gab es Sekt, Mineralwasser und einen vollen Obstkorb. Der Obstkorb wurde allerdings nur noch einmal aufgefüllt, anschließend gähnende Leere. Wasser trudelte nur noch alle paar Tage ein, dann gar nicht mehr. Dafür standen plötzlich Pralinen da. Wir haben allerdings auch nicht nachgefragt, was der Grund sei, da wir auch so im Luxus schwelgten.

Das Hotel liegt direkt am Strand (dunkel, grobsandig, teilweise von Steinen durchsetzt), aber auch an der Nationalstraße N340. Falls man ein Zimmer mit Meerblick gewählt hat (was empfehlenswert ist), hört man allerdings überhaupt keinen Autolärm, da die Anlage terrassenförmig abfällt. Am Strand bzw. im Gartenbereich ist das Geräusch vorbeifahrender Autos schwach hörbar. Hat uns aber nicht weiter gestört. Vom Flughafen Malaga sind es etwa 80 Kilometer, die Anreise ist über die Autovia del Mediterraneo geschieht zügig und unkompliziert. Ein Mietwagen empfiehlt sich: Zu Fuß gibt es in der Umgebung nichts zu erkunden (Bleiwüste!), doch viele reizvolle Orte (Marbella, Ronda, Traifa...) liegen mit dem Auto in unmittelbarer Reichweite.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Eines vorweg: Animation gibt es im Kempinski so gut wie nicht (Ausnahme: Bogenschießen). Aber das suchen die Gäste dieses Hotels sicherlich auch nicht. Möglichkeit für Wassersportler (Tretboote, Kajaks, Wasserski, Jet-Ski...) sowie ein Beachvolley-/Beachsoccerplatz und ein Tischtennistisch sind durchaus vorhanden, werden aber kaum genützt. Ein Minuspunkt: Der Tennisplatz befindet sich am Rand der Anlage und ist alles andere als gut gepflegt. Zum Strand: Wer an diesen Teil der Costa del Sol fährt, muss wissen, dass ihn oder sie keine kilometerlangen, weißen Sandstrände erwarten. Der Strand ist daher auch hier grau, grobsandig und teilweise von Steinen durchsetzt. Die Atmosphäre am Strand ist dennoch sehr überzeugend: das Meer ist wunderschön, und die Liegen (sehr angenehm, schöne Strohschirme) befinden sich weiter hinten, wo ein wenig feiner Sand aufgeschüttet wurde. Der Poolbereich ist traumhaft, vor allem die gepflegte Liegewiese inmitten des subtropischen Gartens.