Kaya Side

Man muss leider feststellen, dass das Kaya nun doch sehr in die Jahre gekommen ist und viel vom Glanz vergangener Jahre verloren hat. Dies kann unsererseits gut beurteilt werden, da wir in den letzten fünf Jahren mehrmals hier unseren Urlaub verbracht haben. Der bisherige Grad unserer Zufriedenheit ließ uns auch diesjährig abzüglich mancher Toleranzen dem Kaya oberste Buchungspräferenz zukommen. Eine Entscheidung, die im Nachhinein sehr überdenkenswert war, denn Anspruch und Realität klaffen doch weit auseinander. Das Gebäude als auch die Zimmer im Hauptgebäude bedürfen einer dringenden Renovierung, gleiches gilt auch für die Außeneinrichtungen. Fazit: Das Kaya hat in den letzten Jahren sehr gelitten und ist so gegenwärtig zu einem normalen Mittelklassenhotel verkommen. Es mag sein, dass das Hotel durch die ausgehende Saison in vielen Bereichen nicht mehr sonderlich zu Extremleistungen zu bewegen war oder auch dass der Küchenetat aufgebraucht war und nur die reduzierte Küche erlaubte. Sicherlich wurden diese Defizite von manchen Gästen durch die überwiegend westeuropäischen Gäste ein wenig übersehen, brauchte man sich nicht mit osteuropäischen Gepflogenheiten zusätzlich zu beschäftigen. Möglicherweise spielt auch die Änderung der Hotelausrichtung eine Rolle, da im kommenden Winter fleißig renoviert werden soll, die Rewe-Gruppe als Miteigentümer eingestiegen ist und daraus ein Calimera-Hotel macht. Egal was passiert, viel Kosmetik am Gebäude als auch Angebot wird dem Kaya sicherlich mehr als gut tun. Nach den gegenwärtigen Erfahrungen wird es bei unserer Planung vorläufig nicht mehr zur Debatte stehen, aber es kann nur noch besser werden.

Bei den Zimmern hat man die Qual der Wahl. Wer sich für die hochwertigeren und größeren im ziemlich neuen Anbau entscheidet, hat zwar einen angemessenen Komfort und viel Platz, dafür aber die Dorfdisco im Rücken, die es versteht, die Nacht bis in die frühen Morgenstunden zum Tag zu machen. Im Hauptgebäude hat man neben einem schönen Meerblick zwar etwas mehr Ruhe vor den dröhnenden Bässen der Dorfdiso, dafür aber extrem abgewohnte Zimmer. Türen, Möbel und Teppichboden geben beredt Zeugnis von einer extrem langen Nutzungsdauer, was keiner Wohnqualität von fünf türkischen Sternen entspricht. Für Bewohner im vierten Stock gibt dafür die Deckenverkleidung des Badezimmers immer Auskunft über die draußen herrschenden Windverhältnisse; an diversen Fugen lässt sich der Schimmel nicht wegdiskutieren.

Leider hat im Vergleich zu den früheren Erfahrungen die Gastronomie doch sehr gelitten. Unseres Erachtens wurde das Angebot um Hälfte reduziert und entbehrte nicht einer gewissen Monotonie und Einfallslosigkeit. Sicherlich, man konnte schon satt werden, doch beim Kaya 2003 freute man sich auf jede Mahlzeit, im Kaya 2008 ging man halt essen. Die Vorspeisen hatten einen nicht geringen täglichen Wiederholungscharakter, auch bei den Hauptgerichten und Gemüsen war die Auswahl beschränkt. Allerdings kamen die Freunde von gefüllten Paprikaschoten voll und ganz auf ihre Kosten, waren diese doch praktisch jeden Abend im Angebot; zudem waren die Speisen in der Regel leider nur lauwarm und teilweise schon früh vergriffen. Sehr dürftig war das Obstangebot. Auch das Frühstück bot eine relative Monotonie, das Angebot war jeden Morgen gleich. Wenn man Pech hatte, was uns leider passiert war, erwischte man ein knochenhartes Brötchen vom Vortag. Erinnert man sich an die Dekorationen vergangener Jahre, kommt richtig Wehmut auf. Leider musste der geneigte Biertrinker in der Lobbybar feststellen, wie man ein Bier auch zapfen kann: nämlich gänzlich ohne Schaum. Sah aus wie Apfelsaft, schmeckte wie Bier, optisch eine Katastrophe. Die Getränke in der Poolbar wurden mittlerweile in einfachsten und billigsten Plastikbechern kredenzt, was in keinster Weise zum Anspruch des Hotels passt.

Alle Servicemitarbeiter waren mehr als bemüht, alle Wünsche zu erfüllen. Dies begann bei der Rezeption und endet bei den Bedienungen.

Die Lage des Hotels ist zusagend, wenn auch bei den Shoppingmöglichkeiten auf der benachbarten Einkaufsstraße viele Läden verschwunden sind. Die Unterhaltungslokale sind aber in der Lage, die Ruhe im Kaya besonders nachts ganz empfindlich zu stören.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Liegen waren ausreichend vorhanden, lediglich in den letzten Tagen gab es einen kleinen Engpass am Strand, da fast alle Gäste sich an diesen zurückzogen. Der Kinderclub erfordert von den Animateuren wohl viel Engagement, denn dies Gebäude mutet fast antiquarisch und einfallslos an. Als Krönung ist in diesem Gebäude auch die Internet-Ecke integriert, wo sich Antike und Moderne in einem nicht ausgewogenen Miteinander begegnen.