Wer tatsächlich 4 bis 5 Sterne und Ruhe sucht, wird bestimmt enttäuscht. Wir waren schon einige Male in Thailand und durften zu diesem Preis weit exklusivere Hotels geniessen. Es ist uns nur selten vorgekommen, dass wir nach zwei Wochen froh waren, wieder abreisen zu können; Katathani gehörte leider dazu: Vor allem die Junior und Grand Suiten des teureren Thani Wing sind düster und nicht mehr besonders im Schuss. Die hohen Bäume der sehr gepflegten Gartenanlage versperren die (gegen Aufpreis gebuchte) Meersicht aus diesen Zimmern und lassen kaum Licht durch. Dunkle Möbel, die teilweise dunkle Deckenfarbe und der dunkel gehaltene Balkon unterstreichen die düstere Atmosphäre. Wer meint, in der obersten Etage sei es besser, der irrt. Dort lässt das heruntergezogene Dach noch weniger Licht rein und die Bäume sind noch dichter. Die Poolanlagen sind hübsch in die Gartenanlage integriert. Leider gibt es aber keinen Ruhepool, so dass ein ruhiges Plätzchen nicht einfach zu finden ist. In den Zimmern des Thani Wing muss man je nach Tageszeit mit dem (Kinder-) Lärm der Pools leben. Die Matratzen ausgenommen, ist die Einrichtung von bescheidener Qualität. Z.B. ist das vermeintliche Parkett nur billiges Laminat. Die ganze Anlage ‚Thani Wing’ ist in die Jahre gekommen und müsste längst modernisiert werden. Jedenfalls sind die vier Sterne massiv verstaubt. Den moderigen Feuchtigkeitsgeruch haben wir trotz verschiedener Bemühungen zwei Wochen lang nicht aus dem Zimmer gebracht. Weil das Hotel gänzlich ausgebucht war, konnten wir das Zimmer nicht wechseln und mussten uns halt damit abfinden. Die Sanitäranlagen sind ziemlich abenteuerlich. Beim Duschen sollte man gut aufpassen, dass man sich nicht verbrüht. Es gibt keine mittlere Temperatureinstellung und sie kann schon gar nicht gehalten werden. Alle zwei Tage kann man den ‚Ingenieur’ aufbieten, der die Toilette entstopft. Die verstopft selbst dann, auch wenn man kein Papier hineinwirft. Der Stauraum in der Junior Suite ist recht bescheiden. Ein Doppelschrank mit gerade acht Bügeln und sechs kleine Schubladen müssen ausreichen. (Dafür gibt es allein für Alkoholika einen ganzen Schrank...). Freundlicherweise wird pro Person täglich eine Flasche Mineralwasser zur Verfügung gestellt. Die Preise der Minibar sind o.k. Das Personal ist ausnahmslos sehr freundlich. Doch braucht es oft mehrere Anläufe und Geduld, bis tatsächlich etwas in Gang kommt. Das liegt auch daran, dass das Personal nur die allerwichtigsten Floskeln in Englisch einigermassen beherrscht. Die Bars und die verschiedenen Restaurants im Hotel sind mit Ausnahme des ‚Fishermans Wharf’ o.k., jedoch für thailändische Verhältnisse viel zu teuer. In Kata gibt es ein grosses Angebot an Verpflegungsmöglichkeiten zu guter Qualität und teilweise sehr günstigen Preisen. Die Behandlung im Spa war alles andere als entspannend. Sowohl beim Bescheid ‚it’s too hot’ als auch ‚it’s too hard’ wird munter unverändert gewerkelt. Als Resultat haben wir eine Verbrennung und tagelange Muskelbeschwerden eingefangen. Die vom Hotel angestellten Masseusen im Hotelgarten sind aber zu empfehlen. Gegenüber dem Hotel liegen 4 Schneidergeschäfte. Bei dreien liessen wir Kleider anfertigen. Wir können nur „Exclusive Tailor“ empfehlen. Es ist wohl ein bisschen teurer als die übrigen Geschäfte, bietet dafür eine weit besserer Stoff- und Verarbeitungsqualität als andere Schneidereien. Bei „Mr. Tailor“ z.B. werden die Hemdenkragen und -Manschetten mit Karton verstärkt, was die wohl Hemden günstig macht, sich aber nach einigen Waschgängen rächt. Ein Qualitätsvergleich lohnt sich. Im Hotel gibt es ein Behandlungszimmer des ‚Bangkok Hospital’. Eine mehrtägig anhaltende Magenverstimmung (nach Besuch des Hotelrestaurants „Fishermans Wharf“) wurde dort kompetent behandelt. Fazit: Wir stellen uns Ferien in einem vier oder fünf Sterne-Resort ganz anders vor. Dass es diese gibt, durften wir in Thailand und auch in anderen Ländern schon erfahren. Das Katathani gehört leider definitiv nicht dazu, auch wenn es Dinge wie einen Bademantel zur Verfügung stellt, um auf seine Sterne zu kommen.

Zimmer

Eher schlecht