Wir waren sehr gespannt auf das neue JUFA Gästehaus in Wien-Simmering. Aus dem Internet wussten wir schon, dass sich Teile noch im Bau befinden (z.B. Tiefgarage, Außenbereich mit Kinderspielplatz,…), der Hauptteil ist jedoch fertiggestellt. Durch die gute Verkehrsanbindung (knappe 600 Meter zur U3 in die City) und weil wir uns den Stress der Parkplatzsuche in der Stadt ersparen wollten, parkten wir das Auto bei der Ankunft am Gästehaus und benutzten es die ganze Woche nicht. Leider wurde es gleich in der ersten Stunde unseres Aufenthalts an der Stoßstange zerkratzt (offenbar von einem anderen Auto angefahren), aber wir beschlossen, dass das unsere Urlaubsfreuden nicht zu sehr trüben sollte. Den Wien-Aufenthalt begannen wir mit dem wöchentlich angebotenen Sonntagsbrunch, zu dem es neben dem reichhaltigen Angebot des Frühstücksbuffets auch zwei warme Gerichte gab (vegetarisch und Fleischgericht). In entspannter Atmosphäre konnte man drei Stunden lang gemütlich speisen. Nach dem Brunch mussten wir noch eine gute Stunde in der beeindruckenden Lobby warten und konnten dann unser extra frühzeitig fertiggestelltes Zimmer beziehen. Normalerweise ist ein Bezug des Zimmers am Anreisetag erst um 17 Uhr möglich. Das Vierbettzimmer mit zugestelltem Babybett befand sich im 2. Stock und war bequem über einen Aufzug erreichbar. Das Zimmer war relativ geräumig mit sehr gut ausgenutztem, reichlichem Schrankraum, modernem Duschbad und einer separaten Toilette. Durch eine Verbindungstür wäre der Nebenraum erreichbar gewesen – sicher sehr praktisch für große Familien. Wir hatten mit unseren drei Kindern genügend Platz im angebotenen Zimmer, auch wenn zwei nebeneinander liegende Zimmer durchaus nett gewesen wären. Sehr positiv fanden wir, dass sich im Babybett eine richtige Matratze befand; in anderen JUFA Gästehäusern haben wir es schon erlebt, dass nur die dünne Reisebett-Einlage hinein gelegt wurde, die definitiv zu hart und zu dünn ist. Wie schon in anderen Bewertungen bemängelt wurde, war der Fußboden im Zimmer nicht wirklich sorgfältig gesäubert worden. Unter dem Bett und an Ecken und Kanten der Betten und Schränke war noch sehr viel Staub vorhanden. Bad und Toilette waren sauber. Auf einem Bett fehlte ein Kissen, doch das wurde uns sofort vom noch auf dem Stockwerk befindlichen Reinigungsteam nachgeliefert, zusammen mit einigen zusätzlichen Abfalltüten zur Windelentsorgung. Die Betten wurden jeden Tag unterschiedlich ordentlich gemacht, die Handtücher regelmäßig gewechselt und Bad und Toilette sorgfältig geputzt. Nur dem Staub unter und an den Betten wurde nie so richtig zu Leibe gerückt. Von unserem Zimmer aus überblickten wir eine große Baustelle. Den Kindern machte es großen Spaß, die Baufahrzeuge vom Fenster aus zu beobachten. Ebenso sah man die Flugzeuge im Landeanflug auf dem Flughafen Wien-Schwechat. Bei geschlossenem Fenster hörte man überhaupt keine Außengeräusche. Automatisch schaltete sich dann die Klimaanlage an, die man individuell regulieren und auch abschalten kann. Nachts schliefen wir bei gekipptem Fenster, das wir morgens, sobald die Arbeiten auf der Baustelle begannen, schlossen, damit die Kinder nicht geweckt wurden. Jeden Morgen genossen wir das reichhaltige Frühstücksbuffet. An Gebäck gab es verschiedene Brotsorten, frische Semmeln, Laugenstangen und ein bis zwei Körnersemmel-Arten. An zwei Tagen wurden auch Croissants angeboten. Ebenso schmeckte der Orangensaft an zwei Tagen mehr nach Wasser als nach Orange, war offensichtlich mit sehr viel Wasser »verlängert« worden, an den restlichen Tagen jedoch handelte es sich um reinen Orangensaft. Wir genossen es sehr, dass es während unseres Aufenthalts jeden Abend ein Abendbuffet gab mit Suppe, zwei (bis drei) Hauptgerichten (vegetarisch und Fleischgericht), Salatbuffet, Obst, verschiedenen Nachspeisen, Wasser und Wasser mit Himbeersirup. An der Bar im beeindruckenden Foyer hätte man auch einige warme und kalte Gerichte sowie Mehlspeisen bestellen können, doch das Buffet war für uns die bessere Wahl. Wenn die Kinder fertig mit dem Essen waren, gingen sie ins Spielzimmer, und wir konnten noch schön in Ruhe zusammensitzen. (Kleiner Hinweis ans JUFA-Team: Eventuell versuchen, die Schwelle zwischen Küche und Speisesaal zu entfernen oder »abzurunden«, denn immer wieder gingen während unseres Aufenthalts ganze Tabletts vollgeladen mit Geschirr zu Bruch, weil die Servicekräfte über die Schwelle stolperten und alles fallen ließen oder der Geschirrwagen so hart darüber fuhr, dass Geschirr herunterfiel und kaputt ging.) Kontrolliert wurde übrigens weder beim Frühstück noch beim Abendessen, ob man die Leistungen gebucht hatte und dafür bezahlen wollte. Ich ging jeden Abend zur Rezeption und meldete, dass wir wieder das von uns, im Gegensatz zum Frühstück, nicht im voraus gebuchte Abendbuffet in Anspruch genommen hatten, trotzdem war bei unserer Abreie nichts davon im Computer vermerkt. Wären wir unehrlich gewesen, hätten wir die ganze Woche essen können, ohne zu bezahlen. Das Personal, ob an Rezeption oder im Service oder in der Küche, war überall ausnahmslos freundlich und hilfsbereit. Manchmal musste man Geduld mitbringen. So dauerte der Checkout fast 45 Minuten, weil es offenbar sehr kompliziert war, die Abendessen dazuzubuchen und unsere unterschiedlichen JUFA-Gutscheine einzulösen. Der Manager des Wiener Hauses scheint sieben Tage die Woche rund um die Uhr anwesend zu sein und hat immer ein Auge auf seine Mitarbeiter. Wir sind sicher, dass die Anfangsschwierigkeiten bald der Vergangenheit angehören werden. Der Manager war immer sehr freundlich, schenkte den Kindern an einem Abend Memory-Spiele, erkundigte sich am nächsten Tag danach, wer gewonnen hat, usw. Es herrscht, typisch JUFA-mäßig, sehr viel Menschlichkeit, die die Aufenthalte in den Gästehäusern so angenehm macht. Wien präsentierte sich uns im spätsommerlichen Traumwetter. Mit einer Wochenkarte für 15 EUR waren wir in der ganzen Stadt per U-Bahn zu den unterschiedlichsten Sehenswürdigkeiten unterwegs. Das Wiener Verkehrssystem ist wirklich hervorragend. Die U-Bahnen fahren im 5-Minuten-Takt, zu Stoßzeiten sogar alle 3 Minuten. Im Rahmen eines »Vergnügliche Tage« genannten JUFA-Paketes bekamen wir gleich im JUFA Gutscheine für den Tiergarten Schönbrunn, eine Fahrt mit dem berühmten Riesenrad im Prater und einen Besuch des Technischen Museums. Wir hatten 6 Tage Wien gebucht, verlängerten den traumhaften Aufenthalt vor Ort um eine weitere Nacht und wären gern noch länger geblieben. Auf jeden Fall wollen wir wiederkommen (wenn der Außenspielplatz fertiggestellt wurde ;-)). Wien hat soooo viel zu bieten, auch für Familien mit kleinen Kindern! Das neue JUFA Wien City ist die beste Wahl für Familien und von uns wirklich uneingeschränkt zu empfehlen, auch wenn Kleinigkeiten noch verbesserungswürdig sind. Herzlichen Dank dem JUFA Wien Team für eine unvergesslich schöne Woche in der Donaustadt!

Zimmer

Sehr gut