- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Verglichen mit den Hotels in der Umgebung ist das El Madina sehr übersichtlich. Es gibt nur knapp 90 Zimmer, die meisten davon sind für Familien ausgestattet. Mitte März war das Hotel gut ausgelastet, schätzungsweise 50 Prozent Rentner, 50 Prozent Familien mit kleinen Kindern. Wir fanden es sehr angenehm, dass viele Italiener da waren. Im Gegensatz zu einigen dauernörgelnden deutschen Senioren sind die Südländer nämlich sehr entspannt im Umgang mit Kleinkindern. Das Gerücht, Italiener seien sehr laut, kann ich in keiner Weise bestätigen. Laut waren vor allem die Deutschen, die sich am Büffet wie Generäle aufgespielt und die ägyptischen Angestellten oftmals wie Sklaven behandelt haben. Bei unserer Ankunft ist etwas passiert, was für andere Reisende wissenswert sein könnte. Man hat uns nämlich gesagt, das El Madina sei überbucht. Dann hat man uns grosszügigerweise ein Zimmer im Schwesternhotel angeboten. Das sei sowieso viel schöner und toller dort. Wir haben uns darauf eingelassen, die Alternative zumindest zu besichtigen. Ich, 6. Schwangerschaftsmonat, unser anderthalbjähriges Kind und mein Mann mussten dann in der prallen Sonne ca. 500 Meter zum Schwesternhotel Solaya laufen. Dort wollte man uns schon direkt die All-inclusive-Bändchen anlegen. Dagegen haben wir uns aber verwahrt, da schnell klar war, dass das Solaya nicht für uns in Frage kommt. (Riesige Anlage, Zimmer bereits verwohnt, viel Lärm am Pool usw.) Wir haben auf das von uns gebuchte Hotel El Madina bestanden, schliesslich hatten wir diese Unterkunft mit Bedacht ausgewählt. Und siehe da: Plötzlich war doch ein schönes Zimmer frei. Im Nachhinein haben wir von anderen Urlaubern erfahren, dass diese "Umleitung" System hat. Während das El Madina gut gebucht ist, fehlen dem Solaya oft die Gäste. Dann erfindet man ein Überbuchungsmärchen, und schon teilen sich die Touristenströme. Unser Tipp: Lassen Sie sich nicht auf diesen Kuhhandel ein! Wir würden jederzeit wieder ins El Madina fahren! Diese Mal aber mit Antibrumm, Autan und Co. im Gepäck.
Gross, geräumig, recht neu möbliert. Die Matratzen waren recht hart und somit sehr bequem, da nicht durchgelegen. Die Klimaanlage lässt sich zwar in verschiedenster Weise regulieren, selbst die schwächste Einstellung sorgt aber dennoch für eine steife Brise. Da wir Frischluftfanatiker sind, haben wir in der ersten Nacht das Fenster geöffnet. Das war ein Riesenfehler, denn es wimmelt (zumindest im März 2010) dort nur so von Stechmücken. Selbst, wenn man kein Fenster öffnet und auch beim Betreten des Zimmers auf die Viehcher achtet, haben wir keine moskitofreie Nacht erlebt. Vielleicht kommen die Stechmücken durch die Schachte der Klimaanlage? Kein Ahnung. Unser Rekord in Nacht Nr. 2: 56 erschlagene Moskitos. Wir wurden trotzdem gehörig verstochen, da man eben nie alle erwischt. Ich erwähne das deswegen, weil mand das in der Form bei Holidaycheck nicht lesen konnte. Unser Kleinkind war zwischenzeitlich so verpikst, dass die Gäste meinten, es hätte eine Kinderkrankheit. Nach langem Suchen fanden wir in der Boutique eines Nachbarhotels ein Insektenschutzspray. Das war zwar nicht sonderlich gut deklariert, aber immerhin. Mit Hilfe des Internets konnten wir zumindestens ausschliessen, dass potenziell gefährliche Stoffe drin steckten. Nehmen Sie unbedingt etwas von zu Hause mit! Vor allem, wenn Sie mit Kindern reisen. An dieser Stelle noch ein Hinweis des Personals: Es hat in diesem Winter keine Kälteperiode gegeben. Das hat die Plage wohl verstärkt/ausgelöst.
Was ist wichtig? Ich würde meine die Sauberkeit. Die ist absolut gewährleistet. Das Essen war immer frisch, es gab (zumindest kein offensichtliches) Recycling. Die Speisen waren ansprechend arrangiert, eigentlich sollte dort für jeden etwas dabei sein. Aber: Wir Deutschen brauchen offensichtlich kulinarische Leitplanken. Für alle, die ohne Schnitzel nicht leben können: Seid nicht enttäuscht, dass es in Ägypten nicht wie bei Muttern schmeckt. Ihr könnt ja auch nicht perfekt ägyptisch kochen! Die Küche hatte da ihre Höhepunkte, wo die Köche Einheimisches zubereiten konnten. Das waren wunderbare Gerichte. Wenn die Angestellten allerdings - dem Gästewillen folgend - eine Lasagne zubereiteten, war es halt oft nur Kantinenniveau. Uns hat das in keiner Weise gestört, denn wir haben einfach einen Bogen um Rinderbraten und Co. gemacht. Da wie schon erwähnt viele Italiener in dem Hotel logieren, gibt es jeden Tag ein Live-Cooking mit Pastagerichten, bei dem man die Zutaten selbst zusammenstellen kann. Das war sehr lecker.
Das Hotel ist nicht perfekt. Aber - muss es das sein? Was uns wichtig war, waren zwei Dinge: Sauberkeit und eine gute Atmosphäre. Beides ist gegeben. Natürlich kann man jetzt sagen: Ja, aber hinten links in der Zimmerecke lag noch ein Haar. Für ägyptische Verhältnisse war aber alles picobello. Das durchweg männliche Personal ist fast ausnahmslos sehr herzlich und kinderlieb. Man wird als Frau nicht angemacht oder sonst wie bedrängt, was ich sehr angenehm fand. Man sollte bedenken, dass die Angestellten ein sehr niedriges Grundgehalt haben und nicht selten von 7 Uhr morgens bis 11 Uhr abends arbeiten. Unser männliches Zimmermädchen hat sich sehr über die ein, zwei Euro täglich gefreut.
Das Hotel liegt in der zweiten Reihe, der Weg zum Strand ist allerdings innerhalb von 5 Minuten zu bewältigen. Die Lage hat auch Vorteile: In Marsa Alam ist es oft stürmisch, davon spürt man im El Madina weniger als in der vorderen Reihe. Da die vielen Hotels, die dort zusammenliegen, logistisch versorgt werden müssen, gibt es neben dem Hotel ein riesiges Gelände, auf dem Generatoren laufen. Das könnte den einen oder anderen stören. Tipp: Nach einem Zimmer zum Pool hin fragen. Hier ist es aber den Tag über oft lauter, da die eigentlich moderate Animation öfter die Musikanlage bis zum Anschlag aufdreht. Ausserhalb des Coraya Madinats (so heissen alle dortigen Hotels zusammengefasst) gibt es eine Apotheke mit einem sehr netten Apotheker. Man bekommt dort fast alles, was man für den Notfall braucht. Ausserdem auch Pampers und andere Babyartikel.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Animation fanden wir sehr nervend, obwohl das recht dezent ablief. Das ist aber vermutlich Geschmackssache.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im März 2010 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Bettina |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 2 |