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Thomas (41-45)
DeutschlandAus Deutschland
Alleinreisend • August 2007 • 2 Wochen • Strand
Der indiskrete Charme des Postproletariats
2,1 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Schlecht

Zum zweigeteilten Hotel (schlimmer Alt- und ansprechender Neubau) ist das meiste und (leider) Wesentliche gesagt. Der Altbau gleicht einem ins Meer drängenden Schiff mit 7 Decks (spricht Stockwerken), der Neubau hat zwei mehr. Die winzigen Lifte funktionieren, ebenso wie aus den Armaturen Wasser kommt und die Türen/Fenster zu schließen sind. Aber sonst… ist der Zustand im Altbau mit marode noch dezent umschrieben. Ameisen auf dem Zimmer, jeder Regen verwandelt das Treppenhaus und die an der Fensterfront gelegenen Tische im Speisesaal in unpassierbare Bassins. Das Frühstücksangebot war 14 Tage lang gleich, die Gängigkeit der Kaffeeautomaten blieb ein Glücksspiel. Sehr viele Deutsche und Bulgaren, überwiegend 55 +. Behindertengerecht oder gar familienfreundlich sieht anders aus. Ich behaupte, dass sich spätestens in 5 Jahren kein deutscher Urlauber mehr auf die Zustände im Haupthaus einlässt. Hier muss sehr viel getan werden. Pomorie selbst entwickelt sich (leider) auch zu einer Hotelhochburg - wo die Gäste an den Stränden noch liegen sollen, ist mir unklar. Derzeit aber ist der Ort nicht zuletzt durch das Nebeneinander von Einheimischen und Touristen immer noch lebenswerter als bspw. der Sonnenstrand.


Zimmer
  • Sehr schlecht
  • Die Zimmer, vor allem ihr Zugang sowie die Sanitärausstattung, sind das Schlimmste des Kurhotels. Uralte Möbel, zum Teil noch aus Plastik, schlecht schließende Fenster und Türen, nicht reparierte offene Steckdosen (!),speckige Kissen, fleckige Teppichböden, dreiviertelblinde Spiegel, offene Abflusslöcher im Bad, zerschrammte Wannen, an- und abgebrochene Handtuchalter – und das soll 2003 saniert sein?!? Ein Unding. Nebenbei: die Alarmkarte und weitere Hoteldokumente in der Mappe wurden in den Achtzigern gedruckt! Telefon und Kühlschrank funktionierten. Klimaanlage gab es lediglich im Neubau. Der Fernseher hatte 10 Programme, darunter mit ARD, ZDF, Eurosport und RTL vier deutsche. Aber nur die letzten beiden funktionierten immer. Manche Balkonblicke eröffneten sich auf die ungepflegte Restaurantumgebung. Daneben ist das Balkongeländer dilettantisch geschweißt: Verletzungsgefahr durch scharfe Grate. Ein Safe ist in der Rezeption zu mieten – im ganzen Zimmer gab es mit Ausnahme des Kleiderschranks kein geschlossenes Möbel, noch mal nicht eine Schublade. Viele Zimmer zur Restaurantseite „dufteten“ manchmal und waren überdies sehr hellhörig: die Disco lag direkt neben dem Restaurant und dauerte oft bis 4 Uhr morgens!


    Restaurant & Bars
  • Eher schlecht
  • Die landestypische Gastronomie ist bestenfalls abends als halbwegs ansprechend zu bezeichnen: ein üppiges Salatbüffet, 2 Suppen, 4 Hauptgerichte (darunter immer Fisch) mit mehreren Beilagen und ein Desserttisch mit Obst und Kuchen. Aufgetan werden die Hauptgerichte, wie schon zu lesen, tatsächlich von schwitzenden KöchInnen im T-Shirt, die vorzeiten der Nationalmannschaft im Gewichtheben anzugehören schienen: Kleidungsgröße und Körperumfang stimmten nicht überein, so dass letzterer die erstere dominiert. Ästhetisch ist anders… Das Obst ist sowohl abends wie morgens zu lange gelagert: braune Bananen, fleckige Weintrauben. Und morgens sehnt man sich spätestens nach 4 Tagen nach Abwechslung. Ständig die gleichen 2 Wurst-, Käse- und Marmeladensorten, dazu Ei, Speck, Minifrikadellen und Leber (!). Geschirr und Bestecke reicht nicht für alle Gäste, manchmal lässt der Nachschub sehr lange auf sich warten, und dann sind die Teller, die Metallbestecke zumal, so heiß, dass man sie nicht anfassen kann. Und während morgens ein Saft- und ein Wasserautomat zugänglich waren, blieben die abends versperrt.


    Service
  • Schlecht
  • Der Service ist strikt nach (medizinischer) Kurbehandlung und Hotellogistik zu trennen. Die Eingangsuntersuchung der Ärztin ist sehr lax, die Angebote absehbar einfach: alles „Bessere“ ist extra zu zahlen. Die Deutschkenntnisse der Therapeuten sind leidlich, die medizinischen schwankend: sehr guten händischen Massagen stehen sehr mäßige Unterwassermassagen gegenüber. Dabei sind die hygienischen Zustände, nicht zuletzt den baulichen Zuständen geschuldet, teilweise verheerend – hierzulande würde jede Wanne, jede Massageliege usw. sofort aus dem Verkehr gezogen. Der Hotelservice allerdings... am besten kommt noch die Wechselstube weg. Ansonsten galt das altehrwürdige Ostblockprinzip: wer zu mir kommt, will etwas von mir, nicht ich von ihm. Das beginnt beim Wächter über die Pool-Liegen (die innerhalb des Hotels auch noch 4 Leva täglich kosten!!!), setzt sich fort über die Kellner im Restaurant, die allerdings eher Abräumer heißen sollten, denn spätestens eine halbe Stunde nach dem jeweiligen Essensbeginn erfragten sie keinerlei Getränkewünsche mehr, und endet bei den Hotelboys, deren Funktion mir immer noch schleierhaft ist. Das Zimmerpersonal müht sich, kann aber an der Ausstattung auch nichts ändern. Beschwerden (bspw. defekter Fernseher) werden zwar registriert, aber nicht mehr.


    Lage & Umgebung
  • Eher gut
  • Das Hotel bzw. die Sonnen-Freifläche der Außenanlage liegt direkt am Meer, hat aber keinen offiziellen Zugang dazu!!! Im Gegenteil: eine Tafel weist auf den illegalen Charakter des Badens hin: passiert etwas, gibt es keinen Versicherungsschutz. Badewillige (kaum unter 11 – 12 Jahre) balancierten also über glitschige Steine. Ergo: man hat das Wasser relativ für sich allein. Der nächste Strandabschnitt liegt ca. 150 Meter entfernt, dahinter beginnt der Hauptstrand von Pomorie. Wer erfahren möchte, wie sich Sardine Sein in der Ölbüchse anfühlt, kann ruhig dorthin. Direkt neben dem Hotel sind eine Disco, eine Freiluftbar und die Freilichtbühne der Stadtm auf der jeden Abend File gezeigt wurden. Der zentrale Einkaufsboulevard nimmt hier seinen Anfang, nach wenigen Minuten ist man im Hafen, auf dem Busbahnhof oder auf dem zentralen Platz mit -zig Einkaufs- und Unterhaltungsmöglichkeiten, darunter einem Lunapark. 2 Supermärkte und drei Restaurants liegen unmittelbar neben dem Neubau. Zum Flughafen bzw. nach Burgas-Zentrum fährt man ebenso eine halbe Stunde Bus wie nach Nessebar und weiter zum Sonnenstrand. Sonst sind Ausflugsmöglichkeiten rar: ein Kloster in Pomorie-Neustadt und ein thrakisches Fürstengrab in 8 km Entfernung. Busse sind spottbillig und fahren in beide Richtungen ca. alle 30 Minuten. Sowohl nach Nessebar als auch nach Sosopol schippert dreimal wöchentlich ein nicht ganz so preiswerter Kahn.


    Aktivitäten
  • Schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Das Unding der kostenpflichtigen Liegen und der fehlende Meerzugang fallen extrem negativ auf. Positiv sind das Meerwasserschwimmbad sowie die Yakuzzi im Freigelände zu erwähnen. Für Freaks gibt es einen großen Fitnessraum. Einen Internetzugang sucht man vergeblich. Zusätzlich stehen – kostenpflichtig – zur Verfügung ein Wasch- und Bügelservice, ein Friseur und ein überteuerter Shop zur Verfügung.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlechtHotel ist schlechter als in der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Alleinreisend
    Dauer:2 Wochen im August 2007
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Thomas
    Alter:41-45
    Bewertungen:4