- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das berühmte Icehotel wird in jedem Winter neu aus dem Schnee des Torneflusses gebaut. Es ist wirklich alles aus gepresstem Schnee und Eis. Daneben gibt es aber auch einen so genannten Warmbereich. Im Eisteil gibt es eine gigantische Eingangshalle, eine Icebar, eine Kapelle und eine Vielzahl von Zimmern und Suiten. Der Warmbereich (normale schwedische Holzhäuser) beinhaltet ein Restaurant, Sauna, Duschen, Toiletten, Hütten zur Übernachtung, die Rezeption und einen Umkleideraum, in dem man sich für die Eis-Nacht wappnen kann. Trotz dieser komfortmäßigen Einschränkungen ist eine Nacht im Icehotel natürlich ein Erlebnis, über das man sich vor allem rückblickend freut. Die Kälte ist nicht das größte Problem. Einige Leute haben die ganze Nacht durchgeschlafen, andere haben doch etwas gefroren. Mit einem zweiten Schlafsack, den ich mir in der Nacht besorgt habe, konnte dann auch ich herrlich schlafen und habe die Kälte absolut nicht mehr gespürt. Eine Hundeschlittenfahrt und eine Schneemobilsafari durch die tiefverschneite einsame Landschaft darf man auf keinen Fall verpassen. Diese Programmpunkt waren für mich noch größere Erlebnisse als die Nacht im Icehotel.
Die Zimmer im Ice-Hotel sind die eigentliche Attraktion. Man unterscheidet zwischen Zimmern und Suiten. Einziger Unterschied ist, dass die Suiten mit Eisskulpturen von Künstlern verziert sind (was aber Nachts im Dunkeln egal ist, tagsüber sind alle Zimmer und Suiten für Besucher zur Besichtigung geöffnet). Die fensterlosen Zimmer sind wie Iglus mit ein Meter dicken Schneewänden, die jeden Schall verschlucken (wer klaustrophobisch veranlagt ist, könnte unter Umständen Probleme bekommen). Die Eingänge der Zimmer von dem langen Eiskorridor aus sind nur mit Vorhängen verschlossen. Sie und die Schlafunterlage sind das einzige, das nicht aus Eis ist. Die Betten bestehen aus einem Holzrahmen, auf dem borstige Rentierfälle liegen. Da in den Zimmern keine weiteren Möbel sind und sie eine konstante Temperatur von minus 7 Grad aufweisen, kann man sich dort wirklich nur zum Schlafen aufhalten. Der Warmbereich, von dem man das Icehotel betritt, ist gleichzeitig Umkleidekabine. In Schließfächern kann man das Nötigste für den Morgen aufbewahren. Die Koffer werden in Containern außerhalb untegestellt. Das hat zur Folge, dass man dauernd mit Umpacken beschäftigt ist, außerdem hat man kein eigenes Zimmer, in dem man sich mal aufhalten, sich umziehen oder seine Sachen lagern kann. Daher buchen die meisten Besucher nur eine Nacht im Eiszimmer und verbringen die übrigen Nächte in den dazugehörigen Holzhütten oder reisen weiter. Die Toiletten und Waschbecken zum Zähne putzen sind ebenfalls in dem Warmbereichs-Container und haben ungefähr den Standard eine guten Jugendherberge. Muss man nachts einmal die Toilette aufsuchen bedeutet das aber, dass man in den relativ dünnen Klamotten, die man in der Nacht in dem dicken Armee-Schlafsack trägt, durch das gesamte Icehotel laufen muss, bis man den Warmbereich erreicht. Und das bei Innentemperaturen von minus 7 Grad und Außentemperaturen von minus 30 Grad. Man muss bedenken, dass man keine Sachen für den Weg neben dem Bett lagern kann, da sie dann am nächsten Morgen gefroren wären. Die Situation in dem angeschlossenen Container (dass man keinen eigenen Schrank für seine Koffer oder zum Umkleiden hat), ist etwas unkomfortabel.
Das Frühstück im warmen Holzhaus ist gut, umfangreich und genau das richtige bei den Außentemperaturen. Es gibt dort auch noch ein Restaurant für abends, das ich aber nicht genutzt habe. Im Dorf, ein paar hundert Meter weiter, gibt es noch ein Restaurant, das wohl auch unter der Leitung des Ice-Hotels steht. Dort gibt es erste Klasse Küche mit tollen Fisch-Gerichten.
Die Mitarbeiter des Icehotels sind sehr freundlich und geduldig und erklären auch zum 100. mal, wie man sich in der Nacht gegen die Kälte schützt.
Das Hotel liegt in dem klitzekleinen Dörfchen Jukkasjärvi, das wirklich sehr romantisch und idyllisch ist. Hinter dem Hotel ist der im Winter zugefrorene gewaltige Tornefluss. In nächster Umgebung sind typische schwedische Wälder.
Beliebte Aktivitäten
- Sport
Da die Eis-Zimmer wirklich nur zum Schlafen aufgesucht werden können, bietet das Ice-Hotel eine Ice-Bar an. Dort können allen in den hoteleigenen Thermo-Overalls herumstehen und in der originellen Atmosphäre Hochprozentiges schlürfen. Wer genug getrunken hat, kann auch zu lauter Musik vor der ins Eis eingelassenen Videowand tanzen. Ein weiteres abendliches Vergnügen aber bietet die Natur. Bei klarem Himmel kann man stundenlang Polarlichter ansehen. Tagsüber bietet das Eishotel zahlreiche Sport- und Freilufttätigkeiten. So kann man Hundschlitten-Safaris buchen oder Gruppenausflüge mit dem Snow-Mobil durch den Wald. Einkehr bei diesen Ausflügen ist immer in einer so genannten Wilderness-Hütte, in der herrliche Lachssuppe oder Rentierfleisch angeboten werden. Fazit: Das Tagesprogramm ist traumhaft, abends freut man sich über einen schnellen Schlaf.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im Januar 2005 |
Reisegrund: | Winter |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Ulrike |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 102 |