ibis Styles Stuttgart

Erschöpft von langer Anreise bezogen wir unser DZ. Zum Entspannen den Fernseher eingeschaltet und - nix. Lag sowohl am Gerät als auch an einer von zwei defekten Steckdosen (Info: Mehr Stromquellen gibt's nicht.). Also runter zur Rezeption, wir durften das Zimmer wechseln. Also: Alles bis dahin Ausgepackte wieder zurück in die Koffer und ein Stock höher. Immerhin war das Zimmer nach hinten heraus gelegen, wobei wir uns auch zwischen Raucher- und NR-Zimmer entscheiden konnten. Hier lief der Fernseher, aber wir mussten den "Schreibtisch" erst einmal von großen Haufen Werbeprospekten befreien. Aber: Es gab keine Minibar im Zimmer. Insgesamt sauber, das gilt auch für's Bad. Frische Handtücher gab's jeden Tag (auch wenn wir sie nicht auf den Boden gelegt haben), die werden aber wohl statt mit Ariel oder Persil mit Essig gereinigt. Oder gibt es Weichspüler mit Essig-Duft? Das Hotelgebäude selbst gab ein eher trauriges Bild ab. Die Wände lieblos ausgebessert und übergestrichen bzw. die Tapeten geflickt, im Frühstücksraum verstaubte Spinnenwebreste an der Decke. Ach ja: Das Hotel wirbt mit hauseigener Tiefgarage. Obacht: Selbst Gäste zahlen pro Nacht 12 Euro! Ganz schön happig. Lieber auf umliegende Nebenstraßen ausweichen. Vorm Hotel gibts vier Halteplätze, es gilt jedoch eingeschränktes Halteverbot. Wem die Kosten für ein Knöllchen egal sind, kann auch da sein Glück versuchen... Wir haben ein Sparangebot der Mercure-Kette genutzt, verbunden mit dem Risiko, nicht stornieren zu können. Aber selbst für den von uns gezahlten Sparpreis ließ die gebotene Leistung zu wünschen übrig. Ich weiß nicht, wie ich reagiert hätte bei voller Bezahlung. Und die zusätzlichen hohen Kosten für den Tiefgaragenstellplatz sind meines Erachtens eine Frechheit.

Die Qualität des Zimmerinventars und der Gesamteindruck des Raumes lässt zwei Möglichkeiten offen: Entweder hat der Inneneinrichter gebrauchte Möbel reingestellt oder neben dem vierten Stern wird auch bald der dritte Stern vom Eingangsschild abgekratzt. Die Matratze ist so weich und durchgelegen, dass, wenn sich einer bewegt, der andere wach wird. Durchschlafen unmöglich - Rücken- und Nackenschmerzen sind im Preis enthalten. Klimaanlage gibt es nicht. Die Nachtvorhänge sind nahezu lichtundurchlässig. Aber das hilft bei der Matratze auch nicht weiter...

Das Frühstücksangebot ist reichhaltig, die Qualität der Speisen gibt keinen Anlass für schlechte Kritik. Aber bitte nicht wundern: Die Teekännchen haben keine Deckel, die sind alle kaputt. Das von den Übernachtungskosten nichts mehr übrig bleibt, um mal 'nen Anstreicher zu bestellen, das kann ja sein ;-) Aber Deckel für Teekannen sind doch nun wirklich nicht zu teuer, oder? Tischdecken, Geschirr und Besteck waren sauber. Allerdings hatten die Sitzpolster viele Flecken, und das Staubnest im Frühstücksraum habe ich ja schon erwähnt. Zu weiteren gastronomischen Angeboten des Hauses kann ich mich nicht äußern.

Die unkomplizierte Handhabung, wegen des defekten TV-Gerätes das Zimmer zu wechseln, habe ich ja schon erwähnt. Dazu gab's als Entschuldigung zwei Gutscheine für ein Glas Wein an der Hausbar. Das ist ok. Die Service-Kräfte beim Frühstück haben wir jedoch als unfreundlich empfunden. Keine Begrüßung, Abräumen ohne Blickkontakt und Kommentar, Nachfragen wurden beantwortet, ließen jedoch die in der Gastronomie eigentlich selbstverständliche Höflichkeit vermissen. Das gleiche gilt für den Nachtportier. Wir haben ihn wohl um halb vier morgens aus dem Bett geklingelt, entsprechend schlecht war seine Laune. Da rate ich: Augen auf bei der Berufswahl! Check-In war sehr freundlich, gemeinsam mit der Dame von der Rezeption haben wir über das unübersichtliche "Anmeldeformular" gelacht. Bei der Abreise lief es eher ab wie an der Supermarktkasse. Warum sollte man auch zu Gästen, die ohnehin in wenigen Minuten das Haus verlassen und abreisen, noch höflich sein. Etwas Gutes muss ich an dieser Stelle fairerweise loswerden: Üblicherweise gibt es Frühstück bis 11 Uhr, jedenfalls am Wochenende. Da wir eine Hochzeitsgesellschaft waren, die bis morgens gefeiert hatte, wurde das Frühstücksbuffet verlängert. Es hieß, bis 12 Uhr, als wir gegen 13 Uhr abgereist sind, gab es noch immer Kaffee, Brötchen und andere Muntermacher.

Die Lage des Hotels war für uns optimal. Dies deshalb, weil wir zu einer Hochzeitsgesellschaft gehörten, und die Feier fand im nahe gelegenen Kursaal statt. Vormittags waren wir kurz in "Bad Cannstatt - City", sehr hübsch. Am Sonntag haben wir der nahe gelegenen "Wilhelma" noch einen Besuch abgestattet. Insoweit optimale Lage. Wer direkt nach Stuttgart will, sollte die Tram nehmen, hält direkt vorm Haus.

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