Das Hotel ist architektonisch und gärtnerisch sehr gut angelegt. Es besteht aus mehreren, maximal dreigeschossigen Gebäudeteilen und soll ca. 200 Zimmer haben. Es ist alles sehr sauber und wird täglich gepflegt. Die Preise für Speisen und Getränke sind für ägyptische Hotels eher moderat (z.B. ca. 1,20 EUR für eine große Flasche Wasser). Die Gästestruktur bestand aus älteren italienischen und schweizer Ehepaaren, deutschen und russischen Familien mit ein bis zwei Kindern sowie vielen jüngeren russischen Pärchen. Die Anlage ist zum Strand hin gestaffelt und aufgrund vieler Treppen für gehbehinderte Gäste wohl kaum geeignet. Summa summarum ein gutes Hotel für ein Paar, das vorrangig zum Tauchen oder Schnorcheln kommt und in gepflegter Atmosphäre Urlaub machen möchte. Für Familien mit kleineren bzw. Schulkindern weniger geeignet. Hinsichtlich Temperatur/ Wind auf die Reisezeit achten! Auch wenn man berücksichtigt, daß für ein 5 Sterne Hotel im Sinai sicherlich ein weniger strenger Maßstab anzusetzen ist, wird dieses Hotel der Kategorie (´Select´ bei TUI) sicherlich nicht gerecht und ist somit zu teuer.
Die Zimmer sind groß und komfortabel eingerichtet so wie man es aus deutschen 4 Sterne Business Hotels kennt. Alle Räume sind gefließt und die Farben sind harmonisch aufeinander abgestimmt. Der Zustand ist für ein Ferienhotel zufriedenstellend. Am meisten hat uns gestört, daß das Hotel aufgrund seiner sehr offenen Bauweise sehr hellhörig ist. Hier empfehlen sich die Zimmer zur Garten- bzw. Poolseite an den gangenden zum Strand. Die Balkone bzw. Terrassen sind großzügig und größtenteils begrünt.
Wir haben das Essen als qualitativ gut bis sehr gut empfunden. Allerdings war die Auswahl sehr gering (vor allem morgens), kaum wechselnd und daher der Hotelkategorie nicht angemessen. Der Innenraum des Hauptrestaurants erinnert hinsichtlich Aussehen und Atmosphäre an ein großes Mövenpick-Bistro. Wenn es einem jedoch gelingt, sich einen Tisch im überdachten Außenbereich zu erobern, dann kann man sein Essen in entspannter Urlaubsatmosphäre genießen. Die Kellner waren vor allem zu den Stoßzeiten überfordert (weil auch zu wenige) und das Servieren von Standardgetränken wie Wasser, Wein, Kaffee etc. dauerte dann viel zu lange.
Der Service ist sehr freundlich und sehr zuvorkommend. Die Kompetenz läßt allerdings erheblich zu wünschen übrig. Viele einfache Dinge funktionieren nicht (z.B. Kofferservice, Lieferung vorbestellter Frühstücks- bzw. Lunchpakete, abermaliges Eindecken der Tische im Restaurantbereich, pünktlicher Zimmerservice - d.h. vor 16 Uhr -, Lieferung von Handtüchern ..). Wir haben die Erfahrung gemacht, daß es in diesen Fällen hilft, laut zu werden. Das ruft sofort den verantwortlichen Manager auf den Plan und unter mehrfacher Entschuldigung geht dann alles im Handumdrehen. Die Zimmerreinigung war mittelmäßig. Statt saubermachen konzentriert sich das Personal eher auf das Dekorieren täglich wechselnder abstruser Handtuch-Skulpturen (Schwäne, Fische etc.), weil das wahrscheinlich von den älteren Gästen Trinkgeld einbringt. Diese Erfahrung habe ich allerdings in fast allen ägyptischen Hotels gemacht. Die meisten Mitarbeiter sprechen englisch und italienisch, wenige deutsch. Die Animateure und die Betreuer im Kinderclub sind fast ausschließlich Italiener, was insbesondere mit den kleineren Kindern zu erheblichen Sprachproblemen führt. In der Konsequenz wurde der Kinderclub nur von den italienischen Kindern genutzt. Die Animation bestand täglich aus Stretching, Dart und viel, viel Boccia. Für junge Leute und Familien gab es nichts. Das Abendprogramm absolvierte weitestgehend ein ägyptischer Keyboard-Entertainer, der bemüht internationale Songs zum Tanzen für das ältere Publikum zum Besten gab. Abwechslung gab es durch einstündige Vorstellungen von Hotel zu Hotel tingelnder Tänzer und Fakire.
Das Hotel liegt direkt am Strand in einer kleinen Bucht. Hier liegen wohl auch ein wesentlicher Vorteil bzw. Nachteil: Im Winter schützt die Bucht vor dem doch ziemlich starken und kalten Wind (wir sind aus diesem Grund nach einer Woche aus dem Magic Life Club in der Nabq Bay ausgezogen), im Sommer geht hier kein Windzug und es soll drückend heiß sein. In der Bucht gibt es noch drei weitere Hotels und mehrere kleine Restaurants, die vor allem ganztägig die gesamte Bucht beschallen. Das ist vor allem aufgrund des veralteten und oftmals merkwürdigen ´internationalen´ Musikprogramms sehr lästig. Auf der Vorderseite des Hotels liegen eine vielbefahrene Straße, eine Großbaustelle und ein größeres Marktviertel. Wer es ruhiger mag, sollte daher auf jeden Fall die Zimmer der Vorderseite meiden. Der Strand hat eher den Charakter eines italienischen Stadtstrandes, d.h. er ist nicht allzu groß und weitgehend gewalzt. Er ist flach abfallend und man kommt ohne Probleme (keine Korallen/ Steine) ins Meer. Der Ausblick in die Bucht ist nur eingeschränkt schön, da diese ziemlich geschlossen ist und auf einer Seite durch ein großes augenscheinlich halbfertiges Gebäude dominiert wird. Die Wasserqualität erscheint subjektiv ok., wobei man jedoch viele See-Igel sieht, was ein Zeichen für Probleme ist. Das Hotel war während unseres Aufenthaltes ziemlich ausgebucht. Die Anzahl der Liegen und Sonnenschirme wurde dem bei weitem nicht gerecht. In der Folge gab es ab sieben Uhr morgens das übliche Handtuch-Spiel, an dem sich alle Nationalitäten beteiligt haben (und ich hatte bisher immer gedacht, das sei nur eine deutsche Urlauberspezialität). Für Familien mit Kindern, die Sonnenschutz brauchen, somit ein Albtraum.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Der Wellnessbereich ist gerade ausreichend. Der Indoorpool ist klein aber ok., der Gerätebereich veraltet und eher schäbig. Von den zwei Außenpools ist einer geheizt und sehr warm temperiert, was vor allem die Kinder genossen haben. Die Pools sind schön angelegt aber recht klein und somit für Erwachsene kaum zum Schwimmen geeignet. Die Kinderbetreuung haben wir aufgrund der Sprachprobleme, mangelnden Engagements der Betreuer und fehlenden Programms als mangelhaft empfunden. Am Strand gibt es einen kleinen Spielplatz mit Schaukeln, der aufgrund der Nähe zum Strandrestaurant und zu den Liegen gut angenommen wurde. Das Highlight besteht sicherlich in der einfachen Möglichkeit zu schnorcheln bzw. zu tauchen. Im Hotel befindet sich eine professionelle Tauchbasis mit einem excellenten deutschen Tauchlehrer. Das Hausriff ist in zehn Minuten zu Fuß bzw. drei Minuten mit dem kostenlosen Bootstransfer (alle halbe Stunde) zu erreichen und bietet vor allem Schnorchlern einen tollen Einblick in die faszinierende Unterwasserwelt des Roten Meeres.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Familie |
| Dauer: | 1 Woche im März 2004 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Karsten |
| Alter: | 41-45 |
| Bewertungen: | 1 |

