Iberostar Waves Alcudia Park

Bereits bei der Anfahrt im Bus erkennt man, dass es sich beim Iberostar Alcudia Park um eines der besseren Hotels handelt. Palmen schmücken den Straßenrand, die Pflastersteine glänzen in der Sonne, der Weg ist sauber. Die Empfangshalle ist elegant eingerichtet, das Personal hat ein freundliches Auftreten. Das Haus ist in U-Form um die fantasievolle Pool-Anlage erbaut, hat sechs Etagen und wird von vorwiegend deutschen Urlaubern, aber auch Engländern und Spaniern besucht. Dies schlägt sich auch in den Servicesprachen nieder: fast alle Mitarbeiter (Rezeption, Bar, Animation ...) sind mehrsprachig, vorwiegend in englisch, deutsch und natürlich spanisch. Das Hotel hat uns trotz diverser Bemängelungen sehr gut gefallen. Obwohl wir im Oktober hier waren, war es sonniges Wetter und das Meer zum Baden angenehm warm. Ich kann dieses Hotel weiterempfehlen.

Die Appartements sind geräumig, mit einer gut ausgerüsteten Küche ausgestattet (Teller, Gläser, Besteck, zwei Herdplatten, Dunstabzugshaube, Kühlschrank). Diese haben wir wegen "All inclusive" nicht benötigt. Es gibt einen großen Farbfernseher, bei dem man auch ein paar deutschsprachige Sender empfangen kann. Außerdem gibt es eine kleine Essecke, ein Sofa, welches ein Ausziehbett beherbergt sowie genügend Platz für ein Babybett. Es gibt eine Klimaanlage, die man selbst regulieren kann. Das Bad ist mit Fön und Duschbad ausgestattet und hat einen prima großen Spiegel. Allerdings muss man bemängeln, dass die Räume sehr hellhörig sind. Das "Ehebett" sind zwei zusammengestellte Liegen, die nicht miteinander verbunden sind und bei "sportlichen Aktivitäten" leicht auseinanderrutschen. Pluspunkt: Farblich ist die Inneineinrichtung gut aufeinander abgestimmt.

Das Restaurant ist groß und dementsprechend laut, da die meisten Urlauber mit kleinen Kindern reisen. Uns hat das wenig gestört, hatten wir schließlich auch Kinder dabei. Die Auswahl an Speisen ist einfach unübertrefflich. Es gibt mehrere Buffets mit einer grandiosen Auswahl an Salaten, Meeresfrüchten, Fleischvariationen, Reisgerichten und und und. Die Kinderherzen schlagen höher bei Pommes, Eis und Kuchen. An der mittleren Theke werden die Gerichte vor aller Augen gekocht und gebraten, so gibt es zum Frühstück stets frische Eierkuchen auf den Teller. Sämtliche Buffets werden unablässig aufgefüllt, so dass auch ein Gast, der kurz vor Schluss den Speisesaal betritt, noch aus allen Gerichten wählen kann. So viel wie in diesem Urlaub haben wir mit Sicherheit noch nie gegessen. Man wollte einfach überall kosten, so lecker waren die Speisen angerichtet. Es hat nicht alles geschmeckt - die Pizza war meist immer hart und die Nudeln zu fad, beim Paella fanden wir Muschelschalen im Essen und der Reis war knochenhart. Das ist nicht schön, aber da es genügend andere Gerichte gab, die perfekt waren in Aussehen, Zubereitung und Geschmack, konnten wir prima damit leben. Die Cocktails, die es gratis an der Hotelbar oder im Cafe gab, waren nicht ganz so toll. Sie sahen alle lecker aus und waren mit frischen Früchten (Melone, Ananas oder Erdbeeren) garniert, allerdings haben sie geschmacklich bei weitem nicht an Cocktails herangereicht, die wir bereits andernorts genießen durften. Für "All inclusive" waren sie okay, aber wer als Halbpensions-Gast seine 5 Euro für diese Getränke zahlen soll, der wäre mit Sicherheit enttäuscht. Nach einigen Tagen hatten aber auch wir jeder für sich den Cocktail gefunden, der gut schmeckt (für die Kinder empfehle ich "Bahia"), und an dem haben wir bis zum Urlaubsende festgehalten. Zudem konnte man das Mittagessen alternativ zum Restaurant an der Strandbar einnehmen. Dort war die Essenauswahl zwar nicht ganz so groß, dafür konnte man gleich in Strandbekleidung Platz nehmen und anschließend sofort wieder auf die Strandmatte zurückkehren.

Das Personal ist freundlich und bemüht, die Kundenwünsche zu erfüllen. Das dies nicht immer sofort gelingt, mussten auch wir feststellen. So hatten wir trotz Reservierung im Reisebüro kein Babybett im Zimmer, als wir gegen 18 Uhr angereist sind. Selbst nach einem freundichen "Kommt sofort" war es drei Stunden später immer noch nicht da. Das Zimmerpersonal hingegen war sehr nett und zuverlässig. Es wurde jeden Tag gründlich geputzt, die Handtücher gegen saubere gewechselt, die Betten gemacht. Aufgrund unseres kleinen Dankeschön-Trinkgeldes hat uns das Zimmermädchen sogar einen Strauß Blumen ins Appartement gestellt. Diese nette Geste ist wirklich nicht mehr zu toppen gewesen. Das Animationsteam hat sich Mühe gegeben, vor allem die Abendveranstaltungen ab 21 Uhr (Tanz, Musik, Theater, Papageienshow etc.) waren überaus sehenswert. Allerdings fanden wir die Kinderanimation am Tage geschenkt, und wir haben sie nach zwei Versuchen auch sein lassen. Beispielsweise sollten einmal T-Shirts bemalt werden. Es standen mindestens fünfzehn Kinder (meist ca. 5 Jahre alt) herum, dafür gab es nur eine einzige Animateurin. Sie wusste nicht, wo sie beginnen sollte, also sind fast alle Eltern vor Ort geblieben und haben mit den Kindern gemeinsam T-Shirts bemalt. Von Animation erhofften wir uns als Eltern jedoch ein bis zwei Stunden Pause. Im Speisesaal wurden wir an unserem ersten Abend durch einen der Kellner informiert, dass wir Getränke auch aus der Getränkekarte bestellen könnten. Dies koste zwar ein paar Euro extra, dafür gebe es eine große Auswahl an Flaschenweinen, mehreren Biersorten, Coca Cola etc. Wir entschieden uns dagegen und zapften die Getränke selbst aus der Theke - die Auswahl ist begrenzt (zwei Weinsorten, eine Biersorte, Saft, Limo und NoName-Cola) doch genügt sie sicher. Erst am fünften Abend erfuhren wir durch einen anderen Kellner, der schier fassungslos war, weil wir als "AI-Gäste" keine Getränke aus der Karte bestellen wollten, dass diese für "All-inclusive"-Gäste wie uns kostenlos seien. Solche Zwischenfälle verderben uns zwar nicht den Urlaub, sie zeugen jedoch von der Inkompetenz einiger Mitarbeiter. Daher können wir hier keine sechs Sonnen vergeben.

Das Hotel befindet sich in allerbester Strandlage. Man fällt sozusagen aus dem Haus und steht bereits am Sandstrand. Und der ist wirklich eine Empfehlung wert! Recht feinkörnig, hier und da findet man auch eine Muschel, das Wasser ist klar und man kann ca. 100 Meter weit hineinlaufen - mit Kindern - ein Traum! Der Strand wird manchen Abend mit Fahrzeugen gesäubert, Müll abtransportiert, der angespülte Tang entfernt sowie der Sand geglättet. Das ist wunderbar, hilft aber leider nicht viel, wenn der nächste Urlauber seine Kippe wieder hinwirft wo sie aus der Hand fällt und die Kinder beim Spielen benutzte Paiertaschentücher ausgraben. Die Liegen mit Sonnenschirm kosten pro Tag sieben Euro. Wir haben eigene Strandmatten und eine Strandmuschel mitgebracht, wie viele andere Urlauber auch, und es ging ebenfalls wunderbar ohne Extrakosten. Zur anderen Seite grenzt das Hotel an eine stark befahrene Hauptstraße. Ein Zimmer zur Vorderseite ist wegen der Lärmbelästigung daher nicht zu empfehlen. Da neben der Hauptstraße noch eine Parallelstraße angelegt ist, die weniger befahren wird, kann man dennoch ohne Probleme mit kleinen Kindern entlangspazieren. Läden zum Souvenir kaufen oder für Selbstversorger befinden sich genügend in unmittelbarer Nähe des Hotels. Einen Arzt gibt es direkt im Hotel. Ein Blick aus dem Balkon zeigte uns traumhafte Sonnenaufgänge über dem Meer, aber auch eine Baustelle direkt vor der Nase. Glücklicherweise wurde hier nur spärlich mit Hand weitergebaut, so dass kaum Baulärm entstand. Zu guter Letzt ist die Entfernung zum Flughafen zu erwähnen: ca. 1 1/4 Stunde Busfahrt.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das Animationsprogramm war zwar laut Ausschreibung vielseitig, doch für uns als Familie wenig nutzbar. Da die Kinderanimation nicht der Bringer war, konnte man als Elternteil mit zwei Kleinkindern nicht einfach zur Animition wie Aerobic und Luftgewehrschießen gehen. Wir haben uns einmal etwas gegönnt, während der Partner jeweils die Kinder betreut hat. Mein Mann war beim Bogenschießen (für die besten drei Plätze gibt es bei jeder Animation eine Iberostar-Medaille - Toll!). Ich war beim Reiten. Laut Aushang hieß es "Reiten am Strand entlang". Nun, den Strand habe ich nicht gesehen, das Meer von weitem schon. Wir sind mehr durch die Botanik geritten. Es war trotzdem schön, allerdings sind die Pferde schon so abgestumpft, dass man sie kaum selbst lenken kann. Sie machen das, was das Tier des Guides macht. Kostenpunkt 18 Euro für einen ca. eineinhalb stündigen Ritt. Ansonsten musste man die Animation eher suchen, hier rennt keiner rum der die Leute anspornt, irgendwie mitzumachen. Das fanden wir aber ganz angenehm. Der Pool war zwar wunderschön, lag aber durch die sechs Etagen des Hotels fast den ganzen Tag im Schatten. Nur zwei bis drei Stunden Sonnenschein um die Mittagsstunden können das 1,60 Meter tiefe Wasser nicht erwärmen. Es war so kalt, dass fast nie jemand darin baden wollte. Auch wir waren daher lieber im Meer schwimmen. Außerdem war die Bar am Swimmingpool geschlossen. Großer Negativpunkt: Der Kinderspielplatz war wegen Bauarbeiten gesperrt. Das ist vor allem dann negativ, wenn man bei der Hotelauswahl im Reisekatalog extra nach Hotels sucht, die neben Kinderanimation und Babybecken auch einen Spielplatz bieten. Wenn dann zwei dieser wichtigen Faktoren wegfallen, leidet das Urlaubsvergnügen erheblich darunter.