- Preis-Leistungs-VerhältnisEher schlecht
IBEROSTAR hält - zumindest auf den ersten Blick - all das, was ich auf div. anderen Reisen mit dieser Hotelkette schätzen gelernt hatte: Ein gigantischer, sehr gepflegter Außenbereich, hohe Personalstärke, straff geführte Organisation, durchdachte Logistik - verlässliche, solide Qualität also. Da mein erw. Sohn und ich 2 getrennte Suites gebucht hatten, die aber in Nähe zueinander liegen sollten, bat ich in einer vorab an das Hotel gesendeten Email, diesen Wunsch zu berücksichtigen. Hierauf gab es keine Antwort und beim check-in keinerlei Kenntnis. Nach zähem Verhandeln erst gelang es, uns entsprechende Zimmer anzubieten mit dem Hinweis, man sei gut ausgebucht. Dass wir hiermit einen der übelsten Plätze erwischt hatten (Zi. 1144/1148), wurde uns im Laufe der nächsten Tage klar. Unmittelbar an der Hauptverkehrsader des Resorts gelegen, herrschte bereits ab 5 Uhr früh bis 22 Uhr durchgehend ein unvorstellbarer, ohrenbetäubender Krach: Unentwegt vorbeiflitzende Shuttles, röhrende, riesige Kranfahrzeuge, brausende Versorgungswagen, knatternde Mopeds und Roller, scheppernde Reinigungswagen usw. zeigten zwar die enorm hohe Personalstärke, waren aber mit ein Anlass, uns in unser Zuhause zurück zu wünschen. Die vorgeschlagene, einzige Alternative: Wohnen neben der Hauptbühne... Überhaupt hatte man den Eindruck, dass die Hotelanlage mehr dem motorisierten Personal zugedacht war, das die mit forschem Hupen und atemberaubendem Tempo zur Schau gestellte Freude leider nicht auf uns, die Gäste, übertragen konnte. Die mußten schleunigst sehen, dass sie sich mit einem Sprung auf den Rasen retten konnten. Wir waren hier zum ersten Mal - und sicher auch zum letzten Mal in einem Hotel, von dem mein Sohn meinte: "Man hat den Eindruck, hier fehlt der Chef." Das Gesamtkonzept entspricht wohl eher dem Bedürfnis von US-Amerikanern, die hier für "kleines Geld" eine Auszeit von ihrem Alltag buchen. Für uns deutsche Urlauber, die für 9 Tage über 2.100 Euro bei mittelmäßger Leistung bezahlen müssen, kann ich leider keine Empfehlung aussprechen.
Die Zimmer sind wohnlich und zweckmäßig möbliert und wurden zu jeder Zeit zuverlässig und sorgsam gereinigt. Den abendlichen Abdeck-Service um 22 Uhr haben wir umgehend abbestellt. Die Zimmerkarten funktionieren nicht immer auf Anhieb, ich mußte eine zweite anfordern. Der Akku im Safe hat ebenfalls seine besten Tage hinter sich und macht gelegentlich Kummer.
Es ist nicht zu übersehen, dass IBEROSTAR hier in einem gewissen Sparmodus fährt. Die angebotene Speisenpalette ist groß, die Vielfalt augenscheinlich - die Qualität selbst ist zu beanstanden. Als Fischesser war die Auswahl eher spärlich, denn an 7 aufeinander folgenden Tagen gab es stets 2 gleiche Sorten: Gefrorene, schmack- und lieblos verabreichte Allerwelts-Filets. Am 8. Tag dann endlich ein ganzer Fisch, ein Lachs, der nur probiert und dann liegen blieb. Er roch merkwürdig. Den mit Fisch zubereiteten Salaten wurden regelmäßig die ungenießbaren, harten Garnelenschalen beigemischt, was einen Verzehr unmöglich machte. Von den alternativ angebotenen Fleischspeisen waren die immer zuverlässig vorhandenen Hähnchenbrustfilets zu wählen, denn die gelegentlich - von teils übellaunigen und gelangtweilig wirkenden Köchen - dargebotenen Steaks überwiegend hart, zäh und faserig. Erfreulich dagegen war das reichhaltige Angebot an frischem Obst und die Obstsäfte. Für weniger figurbewußte Gäste gab es eine beeindruckende Auswahl an kunstvoll hergerichteten Desserts. Ein Wort zu den "weniger Figurbewußten": Es herrscht offenbar ein starker Drang, die Beleibtheit, die mitunter gigantischen Ausmaße durch nachlässige Kleidung noch zu unterstreichen. Es gibt hotelseitig keine Empfehlung, abends in passender Kleidung zu erscheinen. Gummischlappen und Badeshorts - alles ist möglich.
Die Mitarbeiter an der Rezeption sind beflissen und erledigen ihre Aufgaben routiniert. Am Abreisetag leider etwas übereifrig, denn uns wurde bereits 10 Min. VOR 12 Uhr der Zutritt zu unseren Zimmern durch Sperren der Karte verweigert. Nachdem wir diesbezüglich einen längeren Weg zur Rezeption antreten mussten, um dies zu beanstanden, kam - endlich das Gepäck in Sicherheit - die nächste Hürde. Auch der Safe wurde zwischenzeitlich deaktiviert und es stand nochmals ein mühseliger Weg zur Rezeption an. Nach etwa 45 Min. Wartezeit kam auch hierfür die Rettung. Shuttledienste - so hörten wir - seien für solche Fälle leider nicht vorgesehen. Es wurde offensichtlich, dass man der Ware "Tourist" wenig mit Emotionen begegnet, es sind eher "Zahlen", die stimmen müssen. Die Mitarbeiter in den Restaurants sind durchweg freundlich und scheinen gut gelaunt. Zeitweise hätten wir uns ein klein wenig mehr Distanz gewünscht.
Die zweifellos wunderschön gestaltete Anlage liegt - zusammen mit einer Handvoll anderer Hotels - inmitten von leblosem, öden Brachland, das keinerlei Wünsche weckt, es zu erkunden. Daher ist ein Kontakt zu Land und Leuten eher schwierig, wenngleich möglich. Die Absicht des Ressorts, die Gäste ausschließlich auf ihrem Gelände zu wissen, ist überdeutlich, hat uns aber nicht sonderlich gestört. Ein großes Plus: Die unmittelbare Nähe zu einem Bilderbuch- Meer, das insbesondere am frühen Morgen einen Platz zum stillen Genießen bot.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Dass wir uns tagsüber ausschließlich am Strand aufgehalten haben, lag an dem einmalig schönen Meer - von unzähligen, sehr gepflegten Palmen begrenzt und von einer inspirierenden Lebendigkeit. Die gelegentlich auftretenden Algenansammlungen wurden zuverlässig beseitigt, ebenso die Hinterlassenschaften der Benutzer. Liegestühle gab es zu jeder Zeit eine ausreichende Anzahl - wenngleich nicht immer in einem guten, benutzbaren Zustand und von einer ordnenden Hand gerichtet. Sehr angenehm war die Anordnung der Bars und auch die Geschwindigkeit, mit der Getränke ausgegeben wurden. Unzureichend fanden wir die eine (sichtbare?) Dusche, von deren 4 Auslässen nur 2 funktionierten. Die Situation am Pool konnten wir ausschließlich daran messen, dass es für eine Hundertschaft an Gästen tatsächlich NUR EINE EINZIGE TOILETTE gab. Wird ganz bewusst in Kauf genommen, dass jeder nur "unter sich macht"? Verdienen die Gäste nichts Besseres als im kollektiven Urin zu baden? Als begeisterte Schwimmerin hat mich dieser Umstand angeekelt und abgestoßen, und ich habe nicht einmal einen Fuß in dererlei Brühe stecken wollen. Den teils alkoholgeschwängerten Gästen dürfte allerdings dieser Umstand entgegengekommen sein... Hier wird fahrlässig jegliche Hygienevorschrift umgangen, was insbesondere bei Kleinkindern eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Die Abendunterhaltung wirkte auf uns wenig einladend. Sie ist laut und schrill und wohl mehr auf die überwiegende Anzahl amerikanischer Gäste abgestimmt. Wunderschön dagegen besonders die abendliche Stimmung im romantisch ausgeleuchteten Garten, wenn Pfauen und Flamingos herumstolzierten und die erwartete Exotik so spürbar und greifbar war. Lob auch für die vielen fleißigen Gärtner, die freundlich und unablässig - trotz Hitze - ihre Arbeit großartig verrichten.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Kinder: | Keine Kinder |
Dauer: | 1 Woche im Oktober 2015 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Frank |
Alter: | 71+ |
Bewertungen: | 6 |
Lieber Gast, Vielen Dank für Ihre wertvolle Rückmeldung. Gästefeedbacks sind uns sehr wichtig, auch wenn Sie, wie in Ihrem falle, nicht nur positiv sind. Es tut uns leid dass wir nicht die richtigen Zimmer geben konnte, Wir hoffen Ihr Vertrauen zu gewinnen so dass wir es beim nächsten Mal besser machen können. Wir entschuldigen uns und wir hoffen Sie wieder begrüßen zu dürfen. Freundliche Grüße, Qualitätsmanager