- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Die Hotelanlage ist neu, beeindruckend und großzügig (siehe Katalog oder Internetauftritt). Die Anlage besteht aus mehreren Gebäuden, die in Form eines Hufeisens angeordnet sind. Zumindest ein Drittel aller Zimmer mit "Parkblick" haben einen sehr direkten Blick auf einen großen Parkplatz und/oder auf einen der Verbindungsgänge, auf denen reger Verkehr herrschen kann (Blickkontakt vom Zimmer des EG und 1. OG garantiert). Die mit dem Auto erreichbare Rezeption liegt in nahezu größmöglicher Entfernung von der Zufahrsstraße, der Verkehr auf der Straßenschleife im Inneren des Hufeisens entspricht der Größe des Hotels. Für Leute, die sich am Anblick schöner Autos erfreuen und etwas Kommen und Gehen vor ihrer Gardine lieben, ist die Anlage genial. Wenn man dagegen davon ausgeht, dass ein Strandhotel in Mitteleuropa einen anderen Ausblick bieten soll als eine Vorstadtwohnung, kann man sich kaum eine schlechtere Umsetzung dieser Idee vorstellen. Man sollte niemals Unsicherheit zeigen. Keine Überlegungen vor dem Personal (Schatz, heute mal den Italiener?), sondern klare, unmißverständliche Anweisungen (Wir möchten heute in der Brasserie essen), und niemals eine Entscheidung kurzfristig wieder umstoßen, sonst könnte die Reaktion des Gegenübers einem die Urlaubslaune vermiesen.
Die Bootsmann-Kabine (einfachste Kategorie) ist ungewöhnlich aufgeteilt, was aber recht praktisch ist. Die Einrichtung ist neu und gut in Schuss (Richtung kaiserlich-maritim). Das Badezimmer hatte eine sehr luxuriöse Einrichtung: Die neuesten In-Armaturen fehlten ebensowenig wie eine faltbare Glastrennwand zwischen Badewanne und Badezimmer. Leider setzt man beim Duschen das ganze Badezimmer unter Wasser (die Glastrennwand hält nicht dicht). Die Brause kann einem auch auf den Kopf fallen, wenn man das Wasser abstellt (die In-Armatur ist mehr für's Aussehen als für's Benutzen gedacht). Regelrecht gefährlich aber ist, dass es keinen Anti-Rutschbelag in der Badewanne gibt und die Glastrennwand keinen Griff hat. Hat man die Rutschpartie in der Badewanne überstanden, folgt das Kletterabenteuer über den viel zu hohen Badewannenrand. Das restliche Zimmer bietet nichts Unerwartetes bis auf den Flachbildschirm (40 Programme). Anstatt einfach an der Wand zu hängen, wird der Schirm mittels eines Dreigelenkarms aus einer Schranknische geschwenkt, einfach genial. Man stösst sich dann zwar ständig an der Bettkante, wenn man am Schirm vorbei ins Bad will, aber dafür gibt's Premiere. Umsonst.
Es gibt ein Hauptrestaurant und 2 Spezialitätenrestaurants. Das Hauptrestaurant (die beiden anderen nicht besucht) bietet Essen sehr guter Qualität, sowohl morgens als auch abends. Die Organisation entspricht nicht dem eines 5-Sterne-Hotels: Praktisch gibt es 3 Essenszeiten (zumindest am Wochenende): 18:00, 20:00 und 21:30 Uhr. Das Problem scheint der maximal mögliche Ausstoß der Küche zu sein, da Platz genug vorhanden ist (der halbe Saal ist schon für das Frühstück am nächsten Morgen eingedeckt). Man muss sich einige Stunden vorher anmelden, sonst wird man vom Türsteher unmissverständlich auf 21:30 Uhr geschoben. Der Ton ist fast immer sehr höflich, kann aber schon einmal so sein wie in der guten alten Zeit. Beim Frühstück gibt es keine Tischreservierungen, man kann also kommen, wann man will. Da aber wieder der halbe Saal schon für das Abendessen gesperrt ist, bekommt man nicht immer Platz und sucht/wartet längere Zeit.
Zimmer sind tiptop. Personal sehr bemüht und freundlich. Lokale Eigenheiten sind nicht zu übersehen, aber man kommt mit ihnen leicht klar.
Siehe Katalog oder Internetauftritt, die nichts verschweigen oder beschönigen. Die Hafenpromenade von Warnemünde ist sehenswert.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Im Wellness-Bereich ist an Einrichtung und Geräten alles da, was das Herz begehrt. Die Innenarchitektur in angenähert maritim-römischem Stil ist aus Mahagoni und Naturstein gefertigt, sehr schön (und sehr teuer). Die Organisation dagegen ist unflexibel und umständlich: Handtücher und Schließfachschlüssel liegen nicht in den Umkleidekabinen zur freien Benutzung aus, sondern müssen an der Fitness-Rezeption einzeln beantragt und abgeholt werden. Da die begehrten Artikel auch nicht direkt hinter der Rezeption, sondern in einem Nebenraum liegen, dauert die ganze Sache und es bilden sich schon mal Schlangen. Ein Grund für die ganze Prozedur könnte sein, dass zumindest Handtücher und Bademäntel furchtbar knapp zu sein scheinen, oft muss das wirklich sehr freundliche und bemühte Personal erklären, es seien leider keine Bademäntel mehr zu haben.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3-5 Tage im Mai 2006 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Peter |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 1 |