Hotel Vier Jahreszeiten

Das Gebäude ist schon etwas älter, aber in gutem Zustand. Betritt man das Hotel (wobei die äußere Eingangstür sehr schwer ist) liegt schräg rechts vom Eingang die Rezeption, geradeaus geht es in die kleine Lobby und zum Skikeller. Rechts der Rezeption befindet sich der schon ziemlich in die Jahre gekommene Aufzug und das Restaurant, links davon die Treppe in die oberen Stockwerke. Eine Hotelbar gibt es leider nicht. Die Einrichtung ist traditionell bis rustikal aber gepflegt. Die anderen Gäste waren bei unserem Besuch Paare mittleren Alters (zwischen 30 und 50) sowie einige Familien mit Kindern. Wer mit dem Laptop am Schreibtisch arbeiten möchte, sollte ein langes LAN-Kabel mitnehmen! Das Hotel ist insgesamt ok, aber das Preis-Leistungs-Verhältnis (in der Hauptsaison DZ m. Frühstück 100-150 Euro, HP kostet 18 Euro extra!) stimmte für mich nicht, daher würde ich es nicht noch einmal buchen.

Ich hatte ein Doppelzimmer im 2. Stock (209), das ca. 15 m² plus 4 m² Flur und 4 m² Bad hatte. Im Flur befand sich der Kleiderschrank und eine Garderobe, rechts ging es ins Bad. Geradeaus gelangt man in das eigentliche Zimmer, links an der Wand stand das Doppelbett (1,80 x 2,00), rechts an der Wand ein Schreibtisch mit Minibar sowie ein Tisch mit 2 Korbsesseln. An der Wand war ein kleiner Flachbild-TV angebracht. Sehr lästig war, dass das Zimmer mit einer Energiesparlampe ausgestattet war, die mehrere Minuten brauchte, bis sie das Zimmer endlich zufriedenstellend erleuchtete. Direkt nach dem Einschalten war das Licht kaum zu bemerken, was mich wirklich gestört hat. Das ganze Zimmer war mit Teppich ausgelegt, die Möbel im Bauernhaus-Stil wirkten hell und freundlich. Jedoch hatte das Bettgestell schon einige Flecken, deren Herkunft ich nicht näher untersuchen wollte. Die Matratzen waren dagegen sehr angenehm, weder zu hart/weich noch durchgelegen, und auch Kissen und Decken sehr angenehm, ebenso die Bettwäsche. Ich habe sehr gut schlafen können. Das Bad hatte eine Badewanne mit einem neuen Duschvorhang, ein Waschbecken und natürlich ein WC. Es war sauber, aber nicht in besonders gutem Zustand - das Waschbecken hatte mehrere Sprünge, der Duschvorhang war zu lang, sodass man in der Badewanne auf dem Vorhang steht und dieser immer im Wasser hängt. Die Brausestange fehlte komplett, sodass man die Handbrause ununterbrochen festhalten musste, oder sie auf der Wannenarmatur ablegen konnte. Positiv sind die Amenities (Schuhputzset, Kamm etc,) zu erwähnen und dass das Bad täglich gereinigt wurde. Einen Tag hatte man allerdings übersehen, dass das Toilettenpapier fast alle war, und keine neue Rolle bereitgestellt, was nicht passieren dürfte. Auch gibt es im Bad eine separate Heizung, sodass man kühl schlafen konnte, aber morgens trotzdem ein warmes Bad vorfand - ein absoluter Pluspunkt. Mein Fenster ging Richtung Bahnhofs-Vorplatz, dennoch war es nicht all zu laut. Wie es im Sommer bei offenem Fenster ist, weiß ich nicht, so aber habe ich kaum Lärm von draußen wahrgenommen. Auch von drinnen bzw. von anderen Gästen habe ich nicht viel gehört. Auf den Zimmern gibt es Internetzugang per Netzwerkkabel, dieses erhält man zusammen mit einem Zugangscode für 3 Tage an der Rezeption zum (sehr fairen) Preis von 5 Euro. Nachteilig ist, dass der Kasten für den Zugang am Nachttisch angebracht ist, das Kabel aber nicht bis zum Schreibtisch reicht. Ich konnte meinen Laptop daher nur im Bett sitzend nutzen, was für Geschäftsleute sicherlich ein großer Nachteil ist. Andere Zimmer waren nochmal kleiner als meines und boten noch weniger Platz für Koffer etc., andere waren größer und hatten sogar ein Sofa. Auch waren die Bäder unterschiedlich saniert, einige sehr schön weiß und modern, teilweise sogar mit schönen Mosaiksteinen verziert, andere noch im 80er Jahre Stil. Es scheint also etwas Glückssache zu sein, was für ein Zimmer man bekommt.

Das Frühstück wird bis 10 Uhr als Buffet angeboten. Zur Auswahl standen zum einen verschiedene Sorten Cornflakes / Müsli und dazu Milch und Joghurt, außerdem Obstsalat. Zum anderen gab es frische Brötchen (je nach Uhrzeit manchmal nur normale weiße Semmeln, oft aber auch noch ein paar andere Sorten), und Sonntags sogar Croissants. Daneben gab es auch immer Brot und Toast, sowie ein paar süße Kuchenstückchen. An Aufschnitt hatte man die Wahl zwischen ca. 4-5 Sorten Käse und 4 Sorten Wurst, oder alternativ Marmeladen oder Nusscreme (leider kein Nutella, sondern übel süßer Nusscreme). Außerdem stand immer etwas Rohkost (Gurke, Tomate) und manchmal auch Caprese (Tomate-Mozzarella) bereit. An einer separaten Theke gab es Rührei und gekochte Eier. Zu trinken gab es Milch, verschiedene Säfte, mehrere Sorten Tee, Kaffee und sogar Kaffee-Spezialitäten wie Latte Macchiato aus einem Kaffee-Vollautomaten. Geschmacklich war das Frühstück ok, die "normalen" weißen Semmeln waren etwas trocken, obwohl sie frisch waren, die dunkeln dagegen ebenso wie die Croissants sehr lecker. Negativ fiel auf, dass wir am ersten Tag um 9:40 mit der Bemerkung begrüßt wurden, dass wir ja reichlich spät beim Frühstück seien und ob wir das jeden Tag so machen wollen würden (!). Auch gab es keine Eier und keine Wurst mehr, und unsere Bitte, ob dies noch aufgefüllt würden könnte, wurde mit einem schnippischen "dann müssen Sie halt früher zum Frühstück erscheinen" abgewürgt. Hier war ich erstmal sprachlos... An den anderen Tagen lief das Auffüllen besser und wir wurden auch nicht mehr pampig angesprochen. Abendessen: Wir hatten Halbpension gebucht und kamen so auch in den Genuss des Abendessens. Morgens lag jeweils eine Liste aus, bei der Vor- und Nachspeise angegeben waren und man das Hauptgericht aus 2 Varianten wählen konnte. Die Vorspeise war i.d.R. eine Suppe und schmeckte meist recht lecker. Bei der Hauptspeise gab es hauptsächlich gute deutsche Küche, wie Kohlrouladen, Schweinebraten, Putensteak und Edelhirschragout, die Alternative war meist vegetarisch, z.B. Gnocci in Rahmsauce oder Lachsfilet mit Reis. Meist kam für mich ohnehin nur eine der beiden Alternativen in Frage, an einigen Tagen sagte mir beides nicht so recht zu. Die Hauptspeisen waren geschmacklich meist nicht zufriedenstellend. Beim Putensteak (mit Tomaten und Mozzarella überbacken, dazu Bandnudeln in Rahmsauce) waren die Nudeln völlig weichgekocht und schmeckten nach nichts, beim Lachs mit Reis war der Lachs und die Soße lecker, der Reis aber stellenweise noch zu roh. Die Gnocci waren wiederum gut, die Sauce dazu aber dagegen leider nicht. Die Nachspeise bestand meist aus einem Pudding oder ähnlichem (rote Grütze, Stracciatellacreme...) und schmeckte nach Instant-Pudding. Meist habe ich sie stehen gelassen. Qualitativ und auch geschmacklich war das Essen maximal unterer Durchschnitt, am besten war an dem 3-Gänge-Menü definitiv jeweils die Suppe. Auch beim Abendessen war in den ersten Tagen der Ton recht rau, bis man sich daran gewöhnt hatte, dass unsere Großgruppe nicht immer gleichzeitig zum Essen erscheinen würde, und dies kein Grund ist, den Rest der Gruppe gepflegte 45 Minuten aufs Essen warten zu lassen. Die Getränkepreise waren leicht überdurchschnittlich, eine große Apfelschorle (0,4 L) kostete 3,60 Euro, ein Wasser (0,5 L) ebenfalls. Der Aufpreis von 18 Euro für die Halbpension ist aus meiner Sicht nicht gerechtfertigt, vor dem Hotel stand täglich ein Schild mit einem Gericht, das unserem ähnelte, bei dem der Hauptgang um die 6-7 Euro kostete. Dieser Preis wäre auch angemessen gewesen, wobei man auch genau die Qualität bekommt, die man für diesen Preis erwarten kann.

Der Check-In war sehr freundlich und schnell, all zu viele Erklärungen bezüglich Frühstück, Abendessen etc. gab es allerdings nicht, da musste ich nachfragen. Für 5 Euro konnte ich mir für die ganze Woche einen Bademantel ausleihen.
Der Zimmerservice schnell und gründlich. Es wurde gesaugt, das Bad gereinigt und die Handtücher aufgeräumt bzw. bei Bedarf gewechselt. Der Service im Restaurant war durchwachsen, teilweise war das Personal sehr unfreundlich, teilweise aber auch sehr freundlich. Man hatte das Gefühl, dass die Stimmung unter den Angestellten nicht die beste war. Das Auschecken verlief unkompliziert und schnell. Die Rezeption ist nachts nicht besetzt und auch nachmittags muss man eigentlich immer nach jemandem klingeln, wobei dann immer recht schnell jemand zur Stelle war.

Das Hotel liegt im Zentrum von Garmisch-Partenkirchen direkt gegenüber dem Bahnhof. In die Innenstadt läuft man ca. 5-10 Minuten, zum Skibus hinter dem Bahnhof weniger als 5 Minuten. Hinter dem Bahnhof befindet sich ebenfalls ein Lidl-Markt. In der Innenstadt gibt es natürlich jede Menge Geschäfte und Restaurants. Parken kann man gegenüber vom Hotel auf einem großen Parkplatz.

Beliebte Aktivitäten

• Sport

Die Sauna befindet sich im 3. Stock und bietet bequem ca. 5-6 Personen Platz. Wenn man sich kennt können aber auch 8 Leute Platz finden. Liegend können 3 Leute die Sauna nutzen. Im Bereich vor der Sauna lagen jede Menge Handtücher bereit, außerdem stand dort eine Holzbank und 2 Liegen. Mehr Platz bot der Raum nicht, jedoch war es mit der Ruhe nicht so weit her, durch das Kommen und Gehen der anderen Gäste und da immer einige stehen mussten. Allerdings gab es auch nur eine (!!) Dusche zum Abduschen nach dem Saunagang, was definitiv zu wenig war. Leider stand auch kein Wasser oder Becher bereit, sodass man jene aus dem Zimmer mitbringen musste. Der Fitnessbereich war recht gut ausgestattet, hier gab es eine weitere Dusche sowie WC und Waschbecken in einem kleinen Badezimmer.