- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Wir hatten das Tritone bei einem früheren Ischia-Urlaub schon einmal besichtigt und für gut befunden; so mussten wir bei unserer diesjährigen Urlaubsplanung nicht lange überlegen. Die Nähe zu Forio, die Lage direkt am Strand und die großzügige Ausstattung - elegant-mediterranes Ambiente mit vielen liebevollen Details - waren für uns ausschlaggebend. Es ist ein 4-Sterne-Haus und das spürt man auch. Ca. 150 Zimmer verteilen sich auf Haupthaus und verschiedene Nebengebäude, wobei im Laufe der Zeit wohl Teile der Nachbarschaft zugekauft und in die Anlage integriert wurden. Dadurch ergab sich zwangsläufig ein unterschiedlicher Zimmer-Standard, wie schon von einigen Vorbewertern angesprochen, was gelegentlich auch zur Benachteiligung führen kann. Die Außenanlage ist wunderschön gestaltet und top-gepflegt. Von der Terrasse aus "thront" man über dem hoteleigenen Strandabschnitt und gelangt zu den beiden Pools, einer davon eingebettet in eine blühende Gartenlandschaft. Zu unserer Reisezeit im Juni fand man jederzeit ein schönes Plätzchen, teils auch unter schattigen Bäumen. Zur Gästestruktur: das Gros stellten die italienischen Gäste, gefolgt von Deutschen und Österreichern und - zu unserer Überraschung - Russen. Die Begleitumstände für das Negativ-Image Letzterer fielen hier aber weg (AI), und so störte sich eigentlich keiner am anderen. Ischia ist kein Reiseziel wie andere. Die Uhren gehen dort anders, stehen manchmal sogar still. Es lebt auch von seinen Stammgästen, die oft seit Jahrzehnten Jahr für Jahr kommen (O-Ton: "Ohne mein Ischia läuft gar nichts!") und dann alles fast unverändert vorfinden. Vielleicht hat man seit dem letzten Mal die Pension um einen Anbau erweitert, den Hühnerstall oder die Garage umgebaut und so Platz geschaffen für weitere Gäste. Mehr aber nicht. Auch am chaotischen Verkehr und der Parkplatznot wird sich kaum etwas ändern. Man sollte auf die Anmietung eines Autos verzichten und auf das gut organisierte Busnetz vertrauen, ein Wochenticket zu EUR 15, 00 macht unabhängig. Normale Fahrkarten gibt's im Tabakladen (wo auch sonst?), die Wochentickets im Zeitschriftenladen. Gut zu wissen. Mai/Juni halten wir für eine ideale Reisezeit, alles grünt und blüht und die Insel ist noch nicht so rappelvoll; an den Wochenenden ist allerdings eine deutliche Belebung durch Kurzzeitgäste aus der Umgebung spürbar. Juli/August sollte man generell meiden. Sämtliche Ausflugsmöglichkeiten zu nennen würde hier den Rahmen sprengen. Hat man auf Ischia selbst alles durch, locken auch die Nachbarinseln Procida und Capri, das Festland mit Neapel (1, 5 Std. Fährzeit), Amalfi, Positano, Sorrent und natürlich - ein Muss für Geschichtsinteressierte - Pompeji.
Durch die Aufteilung auf verschiedene Gebäude stehen zahlreiche Varianten zur Verfügung, angefangen bei Parterrezimmern mit Blick auf eine Mauer bis hin zu traumhaft gelegenen Bungalowzimmern (Kat. Superior) in erster Strandreihe. Die auch vorhandenen Suiten sind wohl nur direkt buchbar, in den gängigen Reisekatalogen fand ich jedenfalls kein Angebot. Man sollte einen Aufpreis nicht scheuen und zumindest versuchen, im Haupthaus unterzukommen. Dort sind die Zimmer insgesamt größer und wohl auch besser eingerichtet als in den Nebengebäuden. Wir hatten seitlichen Meerblick im HH gebucht und genau das bekommen; zur Ausstattung gehören Kühlschrank, Safe und Klimaanlage. Ich möchte jetzt nicht behaupten, dass die Matratzen generell bretthart sind - unsere waren es allerdings. Auch mit der gemeinsamen Zudecke (Laken und Wolldecke quer über das Doppelbett) wären wir nicht zurechtgekommen. Mit Hilfe unserer Putzfee konnte unser ""Bettproblem" aber sofort gelöst werden.
Hier zu urteilen fällt mir etwas schwer. Während das Frühstück für italienische Verhältnisse üppig ausfiel, war man beim Abendessen - recht spät, von 19. 30 bis 20. 30 Uhr - gelegentlich doch etwas irritiert. Wie schon in anderen Bewertungen erwähnt, sind die Beilagen häufig nicht auf den Hauptgang abgestimmt. Für mich passen zu Fisch nicht unbedingt Kroketten (2 Stück) und auch nicht (matschiger) Blumenkohl mit Knoblauchnote. Das Gleiche gab's dann auch zum Fleisch und zum vegetarischen Gericht, was also bedeuten konnte: Omelette mit 2 Kroketten und Blumenkohl - bäh! Allerdings: Beilagen überhaupt sind wohl ein Zugeständnis an die deutschen Gäste und so geht's halt manchmal auch daneben. Das Salatbüffet aber war recht vielfältig, wenn auch jeden Tag identisch, und auch der zweite Gang war in Ordnung bis lecker. Hier konnte man zwischen Gemüsesaft, Suppe, Pasta - gelegentlich zu sehr "al dente" - und Risotto wählen. Es wird noch der klassische Service geboten, d. h. der Tischkellner holt für seinen Bereich das Essen aus der Küche, portioniert und verteilt es dann vom Servierwagen aus. Man hat nicht viel auf dem Teller, wird aber, alles zusammengenommen, satt. Letzte "Lücken" schließt man mit Kuchen als Dessert, auch Eis, Obst oder Karamellpudding werden angeboten. Langjährige Ischia-Kenner bestätigten uns, dass es anderswo auch nicht besser ist und man mit dem Tritone auch vom Essen her eigentlich schon optimal bedient ist. Die Urlaubsfreude wird jedenfalls nicht durch ein verunglücktes Abendessen - manchmal hat's ja auch gepasst - geschmälert, wenn alles andere drumherum stimmt.
An der Rezeption professionell-verbindlich (bis "aalglatt"), aber durchaus freundlich und hilfsbereit. Als Signora und Madame fühlt man sich doch gleich ganz anders. Sehr nettes Servicepersonal im Speisesaal einschließlich des Oberkellners, der jeden Abend seine Small-Talk-Runde drehte. Angebrochene Wein- und Wasserflaschen, auch wenn nur noch ein vergessener Schluck drin war, standen zur nächsten Mahlzeit wieder gekühlt am Tisch. Beim Frühstück wurde die Menükarte für den Tag verteilt. Man traf seine Entscheidung nicht etwa durch schnödes Ankreuzen, sondern wurde ca. 10 Minuten später nochmals persönlich befragt. Täglich neu konnte man sich für Mittag- oder Abendessen entscheiden.
Der Komplex liegt am Ende der Francesco-Bucht und hat als eines von wenigen Hotels auf Ischia einen eigenen, sehr gepflegten Strandabschnitt. Bis auf Juli/August sind hier Liegen und Sonnenschirme kostenlos nutzbar; deshalb wird auch die Zugehörigkeit zum Hotel kontrolliert. Der Strandabschnitt rechts und links vom Tritone-Bereich ist öffentlich und daher weniger ansehnlich. Perfekt wäre es, wenn die ständige Belästigung durch Strandverkäufer abgestellt werden könnte. Zu Fuß ist man in ca. 25 Minuten im Zentrum, wer den Bus vorzieht, fährt drei Stationen weit.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Laut Programm wurde einiges angeboten (z. B. Wassergymnastik, Yoga), von uns aber nicht genutzt. Die Tanzabende mit einem tollen Sänger-Paar gingen während unseres Aufenthaltes wegen der Fußball-EM - große Leinwand in der Bar - leider etwas unter. Anwendungen im Thermal- und Beautybereich - es soll das modernste Zentrum auf Ischia sein - haben wir nicht gebucht und können sie daher auch nicht beurteilen. Die Thermalbecken im Untergeschoss sind frei zugänglich und nutzbar (Badekappenpflicht wie auch an den Außenpools), alles ist sehr gut ausgestattet und piccobello sauber.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Juni 2008 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Brigitte |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 29 |