- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
- Zustand des HotelsSehr gut
- Allgemeine SauberkeitSehr gut
Die Traube ist ein von der Familie Finkbeiner gut geführter Familienbetrieb, das PLV ist OK. Das Hotel liegt sehr schön auf etwa 800m und wenn man ranfährt kann man zunächst die wahren Ausmaße durch die Hanglage gar nicht erkennen. Wenn man dem dienstfertig herbeigeeilten Angestellten die Autoschlüssel übergeben hat, damit der den Kofferraum entlädt und das Auto in Tiefgarage oder Freiland parkt geht man ca. 20 m den leicht ansteigenden Gang entlang, der einem zum Fahrstuhl führt. Der wiederum befördert uns eine Etage hoch und dann kommt man zunächst zu einem Informationsschalter, danach folgen weitere 30 Meter und eine Treppe bis man an der Rezeption anlangt und erfährt, dass die Zimmer ab 15:00h zur Verfügung stehen werden. Das freilich ist heutzutage internationaler Standard und sollte nicht negativ gesehen werden. Wir werden mit natürlich wirkender Schwarzwälder Freundlichkeit begrüßt, alles ist sauber und adrett. Die Zimmer – als es soweit ist – sind großzügig und zweckmäßig im Schwarzwälder Stil gehalten, aber in hellem Holz, alles ist Top sauber, das Bad sehr schön mit edlem Touch ausgestattet, der 51-cm Röhrenfernseher für den Sitzabstand ideal und der große Balkon ist in den Sommermonaten sicher eine ganz tolle Sache, zumal der Ausblick in das Tonbachtal superb ist! Gerade am Abend erschien uns der Ausblick mit den Lichtern wie eine hochgestylt illuminierte Modelleisenbahnlandschaft! Es gibt im Schwarzwald einige Hotels dieser Klasse und Güte, ich würde mal sagen die Traube liegt da im oberen Mittelfeld. Bezüglich Gastronomie im eigentlichen Hotel haben wir nur das Frühstücksbuffet genutzt und das war durchaus 5 Sterne, also vom Feinsten. Aber was wesentlich zum herausragenden Bekanntheitsgrad der Traube beigetragen hat ist zweifellos das Restaurant „Schwarzwaldstube“ mit dem Ausnahmekoch Harald Wohlfahrt! Und vor allem dazu möchte ich in meinem Kommentar noch etwas sagen. Voll bestückt werden wohl 45 Gäste im 3-Sterne Restaurant Platz finden, so viele werden es auch in etwa bei unserem Aufenthalt gewesen sein. Dass es ein gutes und angenehmes Publikum war sei hier erwähnt, denn bekanntlich gibt es auch betuchte Proleten! Wenn man pro Person > € 300,-- für Essen und Getränke ausgibt dann erwartet man sicher mit Recht ewas Besonderes. Wenn ich nun behaupte, an dem Abend wurden 100% Gegenleistung gebracht, dann will ich das hiermit auch begründen: Wenn man sich heute entschließt, zu einem besonderen Anlass wie rundem Geburtstag oder Hochzeitstag was Außergewöhnliches zu machen, dann wählt man vielleicht den Besuch eines Musicals mit vorherigem Dinner und anschließendem Barbesuch, das ganze wird in der Regel auch mit einer Übernachtung in der Großstadt verbunden sein, wo das Musical aufgeführt wird. Man wird ein vernünftiges Hotel, einen guten Platz im Theater, ein ordentliches Restaurant und einen edlen Absacker in der Hotelbar wählen. Anstatt Musical kann man meinetwegen auch ein Konzert von A. S. Mutter oder ein Konzert von Netrebko/Villazon nehmen, halt irgendeine künstlerische Aufführung der Spitzenklasse, verbunden mit einem passenden Rahmen. Und ruckzuck hat man zu zweit € 800,-- bis € 1.000,-- investiert. Ein Essen bei Wohlfahrt ist von der künstlerischen Vielfalt durchaus so einem Ereignis ebenbürtig, ihm vielleicht sogar überlegen! Das ganze dauert übrigens gute 4 Stunden und umfasst 9 Gänge, wobei man den „Gruß aus der Küche“ m. E. als vollwertigen ersten Gang mitzählen muss. Ich halte mich selbst nicht für einen wirklichen Gourmet, aber jeder Gang hat mich aufgrund der Raffinesse begeistert, wie immer wieder Zutaten kombiniert und durch ihre Zubereitung und Würzung als ein sehr schmackhaftes Kunstwerk gesehen werden müssen. Als ein Beispiel seien hauchdünne marinierten Kohlrabi-Scheibchen genannt, die als eigentlich nebensächliche Unterlage für Steinbuttröllchen dienten, und doch zu einem Aha-Erlebnis geführt haben, obwohl ich eigentlich gar keine Kohlrabi mag. Dass der Abend zum Gesamtkunstwerk geadelt wird ist aber der Service-Crew zu verdanken: Wie locker und unverkrampft ein hochmotiviertes, eingespieltes Team einen perfekten Service bieten kann ist einfach beeindruckend, angefangen beim Sommelier, der genauso wie sein Chef zur Spitze in Deutschland gehören dürfte, genauso wie die Kellner, die die einzelnen Gänge mit viel Humor erklärt haben und auf eine scherzhafte Bemerkung immer eine schlagfertige Antwort wussten. Zum Schluss kommt auch noch der Meister selbst an den Tisch und frägt ruhig und bescheiden ob es denn geschmeckt hat und beim Verlassen des Lokals gegen 01:00h unterhält er sich im angeschlossenen Barraum noch mit Gästen und verabschiedet uns wie selbstverständlich mit Handschlag. Gar kein Wunder also, dass man in der Schwarzwaldstube 2 Monate im Voraus buchen muss, für bestimmte Samstage noch viel länger. FAZIT: Ein Event, auch für nicht ausgesprochene Gourmets, das sein Geld bis auf den letzten Cent wert ist. Wer am Tag ein Päckchen Zigaretten raucht gibt im Jahr dafür gute € 1.600,-- aus, dafür könnte man in der Schwarzwaldstube mehrfach essen gehen und es wäre sicher gesünder…
- ZimmergrößeSehr gut
- SauberkeitSehr gut
- Ausstattung des ZimmersSehr gut
- Atmosphäre & EinrichtungSehr gut
- Sauberkeit im Restaurant & am TischSehr gut
- EssensauswahlSehr gut
- GeschmackSehr gut
- Kompetenz (Umgang mit Reklamationen)Eher gut
- Freundlichkeit & HilfsbereitschaftSehr gut
- Rezeption, Check-in & Check-outSehr gut
- Einkaufsmöglichkeiten in UmgebungEher schlecht
- Restaurants & Bars in der NäheEher schlecht
- FreizeitangebotGut
Beliebte Aktivitäten
- Geschäftsreise
- Zustand & Qualität des PoolsSehr gut
- Lage für SehenswürdigkeitenEher gut
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im Dezember 2009 |
Reisegrund: | Arbeit |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Harald |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 119 |