Hotel Tigaiga

Schöner, ruhig gelegener Familienbetrieb mit freundlichem und hilfsbereitem Personal, in dem man es sich gut gehen lassen könnte, wenn das Essen nicht so enttäuschend wäre.

Unser geräumiges Zimmer befand sich im obersten Stockwerk mit herrlicher Aussicht über den Park und auf das Meer. Highlight war eine schöne Sonnenterrasse, die man sich mit einem anderem Zimmer teilen musste (entfernbare Abtrennwand). Die Unterkunft selbst verfügte über eine gute Ausstattung (u.a. viele Schränke), machte aber einen etwas angejahrten, schmuddeligen Eindruck, was hauptsächlich am fleckigen und abgenutzten Nadelfilzteppich lag. Man wollte sich nicht unbedingt vorstellen, wer schon alles mit seinen schmutzigen Füssen darauf herumgelaufen ist. Die Reinigung des Badezimmers hätte um einiges gründlicher sein können, gewisse Flächen wurden nur selten gewischt. Geschlafen haben wir mehrheitlich gut. Wenn nicht gerade angetrunkene Gäste eines benachbarten Hotels oder einheimische Jugendliche etwas zu feiern hatten, war es nachts angenehm ruhig. Spätestens ab 05.30 Uhr machte sich jeweils in der Nähe ein Hahn im 15-Sekunden-Takt bemerkbar, was uns als Frühaufsteher aber nicht sonderlich störte.

Man kann sehr gut nachvollziehen, dass vor allem Stammgäste in geradezu vorauseilendem Gehorsam gegenüber der sympathischen Hotelleitung gerne und grosszügig gute Noten verteilen, wie man dies andernorts nur bedingt tun würde. Schliesslich möchte man ja auch nächstes Jahr von Ursula und ihren netten Geschwistern wieder herzlichst und persönlich willkommen geheissen werden. Tatsache ist, dass wir bisher in keinem Hotel mit diesem Bewertungsniveau solche Abweichungen zwischen den abgegebenen Kritiken und der angetroffenen tatsächlichen Essensqualität feststellen konnten. Sei dies nun beim Fisch, der mehrheitlich geschmacksneutral, aber immer sehr "mini" daher kam. Oder beim Entrecote, das selbst besten Zähnen erfolgreich Widerstand zu leisten vermochte. Im Gegensatz zur Pasta, die grundsätzlich nur verkocht ihren Weg zum Gast fand, wie dies auch beim Reis der Fall war. Nur das Gemüse war stets al dente, dafür fehlte jenem aus dem Wok wieder gänzlich die Würze, um auch nur annähernd asiatisch zu schmecken. Die Aufzählung an mangelhaft zubereitetem, geschmacksarmem Essen liesse sich beliebig erweitern. Enttäuschend waren meist auch die servierten Desserts, deren Pseudokreationen nicht einmal im Ansatz hergaben, was sie auf der Menükarte versprachen. Immerhin konnte man sich am kleinen Dessertbüffet noch mit Kuchenstückchen und Früchten bedienen. Bei ersteren handelte es sich wohl um aufgetaute Tiefkühlprodukte der Firma Kalise, die man mittlerweile fast in jedem spanischen Hotel vorfindet. Hart traf es übrigens jene Halbpensionsgäste, die auf Fleisch oder Fisch verzichten. Sie durften sich jeden Tag mit Kartoffeln und zwei weiteren - meist frittierten - Beilagen zufrieden geben. Eine kleine, wenn auch keineswegs vollwertige Ergänzung war da sicherlich das überschaubare Salatbüffet. Irgendwie scheint das Hotel in der Beziehung noch nicht in der heutigen Zeit angekommen zu sein, sonst würde man längst ein vollwertiges vegetarisches Menü anbieten. Durchwegs positiv zu erwähnen ist dagegen das zuvorkommende Servicepersonal unter der Leitung ihres charismatischen Chefs.

Das sympathische und überfreundliche Rezeptionsteam hatte stets ein offenes Ohr und stand mit Rat und Tat zur Seite. Unseren mehrfachen Hinweis, dass zwei Gäste jeden morgen heimlich mehrere belegte Brötchen, hartgekochte Eier, Früchte und Kuchen ungeniert als Picknick einsteckten, liess man einfach auf sich beruhen, was wir ziemlich befremdend fanden.

Die idyllische Lage angrenzend zum Taoro Park und hoch über Puerto de la Cruz fanden wir genial. Es liess sich von dort aus nicht nur die überaus sehenswerte Umgebung, sondern mit dem Mietwagen problemlos auch weitere Teile der traumhaften Insel erkunden. Im Gegensatz zu anderen Urlaubszielen braucht man auf Teneriffa nicht stundenlang Auto zu fahren, um etwas Schönes zu sehen.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Die erholsamen Stunden im wunderschönen Garten und am Pool genossen wir sehr. Leider wurde die Idylle gelegentlich durch laute Kinder gestört.