Alle Bewertungen anzeigen
Sandro (36-40)
SchweizAus der Schweiz
Verreist als Paar • Oktober 2004 • 2 Wochen • Strand
Sehr schöne Hotelanlage mit einigen Schwachpunkten
3,4 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Sehr schöne renovierte Hotelanlage mit Palmen und reichlich Vegetation. Gebäude (300 Zimmer, bis 4 Stockwerke, behindertenunfreundlich) stehen in U-Form mit Oeffnung zum Meer. Sehr gepflegt und sauber. Das schönste sind die beiden traumhaftschönen Riesenpools (1 x Salzwasser und 1 x Süsswasser), die zusammen die grösste Poolanlage Kenyas bilden. In beiden Pools gibt es jeweils eine Bar. Wenn man ein Zimmer auf der linken Seite der U-Form bekommt, muss man einen längeren Weg zum Hauptgebäude mit Reception und Hauptrestaurant gehen. Weiterer Nachteil was uns ziemlich gestört hat, bei einer Ankunft oder Abreise inmitten des Tages wird man quer durch die ganze Poolanlage hindurchgeführt und man muss allen zur Schau stellen, wieviel Gepäck man z.B. gerade dabei hat. Alle Zimmer mit Blick auf die tolle Palmen- und Poolanlage. Die Zimmer mit Meersicht kann man sich ersparen, weil die Sicht nicht frontal zum Meer sondern genau gleich wie die anderen ist. Im Übrigen ist es nachts recht laut wegen der Wellen. Ueber 90 % der Gäste kamen aus England. Dabei fielen etliche Jungs immer wieder schon beim Frühstück mit ihren englischen Fussballtrikots auf. Trotz Vorschrift lange Hosen zu tragen, kamen sie zum Teil in Shorts und Badelatschen zum Abendessen. Kein schöner Anblick. Gesoffen wurde auch reichlich, aber ansonsten waren sie recht ruhig. Familien mit Kinder sah man recht wenig, die meisten Gäste waren Paare aller Altersklassen. Wenn Sie eine Safari buchen, dann auf keinen Fall, eine Bussafari, ausser Sie fahren ins relativ nahe Tsavo. Fliegen Sie am besten zu den Nationalparks oder -reservaten. Es ist viel teurer aber das Geld lohnt sich allemal. Die Strassen in Kenya sind unglaublich schlecht. Wenn Sie z.B. 150 km am Stück zu einem Park gefahren sind, dann haben Sie eine 6-Stunden-Horrorfahrt hinter sich, sind fix und fertig und haben keine Lust noch eine 2-stündige Pirschfahrt über sich ergehen zu lassen. Wir waren sowohl im Amboseli (1 Nacht) als auch in der Masai-Mara (3 Nächte). Amboseli ist sehr staubig und man sieht die Tiere oft nur aus der Ferne, weil die Fahrer nicht von der Strecke fahren dürfen. In der Masai Mara dürfen sie das, und fahren bis ganz nahe zu den Tieren. Trotzdem sind beide Parks fantastisch schön und ein absolutes Erlebnis. Wir haben auch eine Mombasa-Stadttour gemacht. Die Fahrt war grauenhaft, um ein bisschen Kenyanische Kultur zu sehen, sollte man diese Tour aber buchen. Man bekommt einige Sehenswürdigkeiten zu sehen, jedoch nichts Spezielles. Das interessanteste sind die Holzschnitzer. Am Schluss bleiben einem keine schönen Erinnerungen zurück. Mombasa ist eine hässliche Stadt, sie stinkt, ist dreckig, man sieht Armut und Ehlend ohne Ende, überall Müll und es herrscht ein Menschen- und Verkehrschaos. Nur wenn man diese Erfahrung gemacht hat, ist es dann einem bewusst, wie gut es einem in unseren Breitengraden geht.


Zimmer
  • Eher schlecht
  • Die Zimmer sind im Lamu-Stil eingerichtet. Das Doppelbett eher hart. Kein TV. Klimaanlage, allerdings sehr laut und funktioniert nur wenn man im Zimmer ist. Terrasse. Mietsafe und Telefon. Gute Idee ist eine Gitterschiebetüre zur Terrasse gegen das Eindringen der Mücken. Die nützt allerdings gar nichts weil die Eingangstüren unten alle zu kurz bzw. nicht bündig zum Boden sind und einen Freiraum von bis zu 3 cm haben. Da können Echsen und andere Tiere eindringen. Wir haben jeden Abend um das "Loch" zu stopfen, Handtücher zusammengerollt und hingelegt. Am besten man verlangt bei der Reception ein Moskitonetz, ist kostenlos. Im Badzimmer ist dann auch kein Moskitogitter angebracht, sodass die Mücken auch hier hineinfliegen können. Die Duschen haben keinen Halter für Shampoo, Seife oder Duschgel, das Waschbecken sieht modern aus, ist aber völlig unpraktisch. Aus dem Wasserhahn und Duschbrause kommt Salzwasser heraus. Ansonsten ist es sauber, die Handtücher werden immer gewechselt. Jeden Abend war das Bett zum Schlafen gerichtet und mit je einem Bonbon auf dem Kissen versehen. Die Terrassentür tagsüber immer geschlossen halten, ab und zu sah man einen Affen herumspringen.


    Restaurant & Bars
  • Sehr schlecht
  • Das Hotel hat ein Hauptrestaurant, ein Grillrestaurant, ein italienisches Restaurant und eine Snack-Bar. Das Grill- und das italienische Restaurant sind für das Abendessen kostenlos vorzubestellen. Wie bereits im Kapitel "1. Hotel" erwähnt, sind 90 % der Gäste Engländer. Der Hoteldirektor ist auch ein Engländer, und vermutlich auch das ganze Management. Entsprechend war auch das Essen. Eine derart schlechte Auswahl sowohl an Quantität als auch an Qualität haben wir in allen unseren Reisen noch nicht gehabt. Das Essen war im Hauptrestaurant (Buffet) auf deutsch gesagt einfach nur Sch.... Eine Frechheit. Es gab jeden Abend praktisch immer das gleiche: Beef, Chicken, Potatoes, Reis und Karotten und Bohnen. Die Suppen schmeckten nach Allem, nur nicht nach Suppen. An die afrikanischen Gerichte traute sich sowieso keiner ran. Die Dessert- und Käseauswahl stammte wahrscheinlich direkt von den Massais. Früchte wie Papayas, Melonen und Ananas waren entweder immer zu unreif oder zu reif. Das einzige was man Essen konnte waren Salatsorten. Man bekam fast immer lauwarme Getränke serviert, obwohl man ausdrücklich "cold" sagte. Das Frühstück war genauso schlimm. Wenn man die Croissants zusammengedrückt hat, tropfte Oel heraus. Butter gab es nur gesalzene. Die Milch war vermutlich mit Wasser vermischt. Der Kaffee war nur grausig. Käse, Desserts und Früchte wie am Abend. Wenn man den Engländern noch zusah, wie sie sich zum Frühstück kiloweise Eier, Omeletten, Speck, Käse, Wurst und fritierte Kartoffeln in den Kopf drückten, war der Hunger auch noch vorbei. Nach 3 Abendessen im Hauptrestaurant sind wir zum Italiener gewechselt und hofften, dass wir von unseren Landsleuten besser bekocht würden. Die Pastagerichte waren nicht schlecht, aber auch nicht das gelbe vom Ei. Zum Schluss sind wir zum Grillrestaurant. Fleisch und Fisch waren ok. Wenn man sich allerdings eine Spezialität wie Hummer gönnen wollte, musste man ganz schön tief in die Tasche greifen (1 Hummer à 500 gr. = 1800 KHS). Die waren allerdings auch spitze.


    Service
  • Gut
  • Das Personal ist neben den beiden grossen Pools das beste am ganzen Hotel. Es ist ungemein freundlich, herzlich und hilfsbereit. Der Unterschied zu uns Europäer aber ist, dass diese Leute trotz Armut zusätzlich noch mega-sympatisch und immer gut drauf sind. Ein Angestellter verdient nur zwischen 70 und 100 Franken im Monat. Sie sprechen englisch und teilweise französisch und auch etwas deutsch. Nichtalkoholische Getränke sind nicht teuer. Eine Cola kostet 80 KHS, ein Bier 140, eine 1-Liter-Wasserflasche ohne Kohlensäure 160, mit 170 (ist aber nicht von guter Qualität, schmeckt etwas komisch). Weine sind da schon um einiges teurer. Da kostet mal ein 2 dl-Glas 250 KHS. Wie in allen Hotels auf dieser Erde ist das Telefonieren auch hier sehr teuer. Komischerweise kann man sich auf's Handy anrufen lassen, aber man kann selbst nach aussen nicht telefonieren. SMS verschicken geht wiederum. Der Handy-Empfang ist sogar besser wie in der Schweiz. Selbst in den Safarigebieten steht die Anzeige immer auf Maximum. Am Zimmerservice gab es nichts auszusetzen. Die Hand- und Badtücher werden allerdings mit allem gewaschen, nur nicht mit Waschmittel, sie stinken fürchterlich. Leider ist das Leitungswasser salzig, somit hatten wir das Vergnügen 2 Wochen lang mit Salzwasser zu duschen. Um die Zähne zu putzen erwarteten wir anfangs vergeblich auf die tägliche Thermosflasche mit abgekochtem Wasser. Als wir bei der Reception reklamierten, hiess es, diesen Service bekämen nur die All-Inclusiv-Gäste. Erst als wir unseren Reiseleiter eingeschaltet haben, haben wir ausnahmsweise dieses Wasser bekommen. Anders gesagt, alle Halb- oder Vollpensiongäste, müssen Trinkwasser kaufen um sich die Zähne zu putzen. Das kann es dann nicht wirklich sein.


    Lage & Umgebung
  • Gut
  • Entfernung Flughafen-Hotel ca. 1,5 Stunden Horrorfahrt über unglaublich schlechte Landstrassen. Jede Achterbahnfahrt ist nichts im Vergleich. In der Schweiz würde man mit höchstens 25 km/h über solche"Strassen" fahren und jedes Loch umfahren. In Kenya wird geradeaus mit mindestens einem 80er durchgebolzt. Wenn man sich keine Gehirnerschütterung oder Wirbelbruch holt, kann man von Glück reden. Frauen ab Körbchengrösse C raten wir einen Sportbeha zu tragen. Wenn man am Ziel ist, ist man froh auch heil angekommen zu sein, denn die Fahrstile sind haarsträubend (nur 40 % der Fahrer haben einen Führerschein). Die nicht asphaltierten Strassen dürften eigentlich nur zu Fuss begehbar sein und für den motorisierten Verkehr nicht zugelassen sein. Die Hotelanlage liegt direkt am wunderschönen, breiten (bis 50 m), endlos langen, weissen, feinsandigen, öffentlichen Diani-Beach. Am Nachmittag wenn Flut ist, ist der Strand allerdings nur noch wenige Meter breit und baden kann man sowieso nicht mehr, da sind die Wellen recht heftig. Barfuss kann man nicht baden, weil es unzählige Muscheln hat, welche sehr spitzig sind. Es hat auch etwas Algen. Insgesamt zum Baden nicht unbedingt empfehlenswert. Leider auch nicht zum Spazieren oder zum Joggen, weil man ständig von den Beachboys umlagert wird, die einem alles mögliche andrehen wollen. Sie sind nicht unfreundlich aber recht aufdringlich. Mit der Zeit geht das richtig auf die Nerven und man getraut sich gar nicht mehr an den Strand zu gehen. Die Pools werden täglich gesäubert. Liegestühle und Matten gibt es genug. Wirklich gute Schattenplätze allerdings nicht, was dazu führt, dass schon am Morgen früh das ärgerliche "Rennen" um die Reservierung der besten Plätze losgeht. Tücher bekommt man kostenlos. Die Palmen geben nur sehr wenig Schatten und die grossen Sonnenschirme kann man vergessen. Diese schützen kaum vor der extrem hohen Sonneneinstrahlung. Unbedingt eincremen !!! Wir hatten immer sehr schönes Wetter, aber mit 30 Grad war es verhältnismässig nicht zu heiss und da unterschätzt man schnell die Sonneneinstrahlung. Ich bin am ersten Tag nur 15 Minuten ein bisschen rumgelaufen und hab mir gleich einen schlimmen Sonnenbrand eingeholt. Unbedingt immer eine Mütze (auch beim baden) aufsetzen, wenn man sich nicht gleich die Birne verbrennen will. Die Sonne in Kenya kennt keine Gnade ! Die nächste Ortschaft heisst Ukunda und ist 2 km vom Hotel entfernt. Man kann zu Fuss gehen oder mit einem vom Hotel bestellten teuren Taxi (600 Schilling) hinfahren. Matatus empfehlen wir nicht ! Sie sind zwar billig, aber nicht selten haben wir 15 Leute in einem solchen kleinen Nissan-Bus "sitzen" sehen, wo höchstens 6 oder 7 reinpassen. In Ukunda haben wir auf einer Wechselstube (nicht Bank) für 1 Franken 65 Schilling erhalten, das ist kaum zu toppen. Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und auch Banken sind vorhanden, sowie ein Spital.


    Aktivitäten
  • Schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Die Hotelanlage hat 2 Tennisplätze, ein Squashplatz und 1 ein Fitnesscenter. Als langjähriger Kraftsportler habe ich einen Blick in dieses Fitnesscenter reingeworfen. Wenn man in der Schweiz in einem Fitnesscenter solche Geräte aufstellen würde, würde man im Gefängnis landen. Fast alle Geräte sind uralt, völlig verrostet und unbrauchbar, anstatt Stahlseile sind dickere Schnüre dran, welche schon mehrmals gerissen sind. Die Gewichte und Scheiben liegen einfach am Boden verstreut. Die Stangen für's Bankdrücken sind mit etwa 2,5 m unverständlich lang. Für gewisse Körperpartien gibt es überhaupt keine Geräte. Es war auch nicht verwunderlich, dass überhaupt niemand drin war und trainierte. Die tägliche Animation ist eher dürftig. Ein bisschen Wasserball, Wasseraerobic, Boccia, Beachvolleyball- und fussball. Doch die Teilnehmer sind rar. Oft wird die Disziplin einfach abgeblasen. Das Abendprogramm kann man vergessen. Ab und zu gibt es afrikanische Taenzer welche ausser Akrobatik nur einen Riesenlärm machen. Von Musik und Rythmus kann wohl kaum die Rede sein. Eine Band spielte mal fast 1 Stunde lang ohne Pause ein Reagge-Lied nach dem anderen. Da konnte man nach 20 Minuten schon nicht mehr zuhören, weil es immer der gleiche Rythmus war. Um 23 Uhr ist auch immer Schluss, zum Glück. Der einzige gute Sänger war ein Kenyaner, der wirklich gute, langsame Evergreens gespielt und gesungen hat.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotel ist schlechter als in der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:2 Wochen im Oktober 2004
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Sandro
    Alter:36-40
    Bewertungen:9