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Kate (36-40)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • März 2005 • 1 Woche • Strand
Wunderschön - aber bis zum 5. Stern gibt's noch viel zu tun
4,9 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Sehr schlecht

Das Evason Hideaway ist eine neue Luxus-Hotelanlage in der Nähe von Nha Trang, Mitglied der "Small Luxury Hotels of the World" (www.sixsenses.com). Sie besteht grob geschätzt aus etwa 40 Beachvillas, 10 Hilltop- und Rockvillas und einer Reihe von Water Villas. Davon ist bisher etwa die Hälfte fertig, die andere befindet sich noch im Rohbau. Endgültig soll die Anlage im September 2006 fertiggestellt sein. Die Lage ist traumhaft: in einer einsamen Bucht mit Sandstrand, von Felsen umrahmt und sehr weitläufig. Restaurant (bisher nur eins) und Bar liegen am Strand und sind offen und sehr großzügig dimensioniert. Die Häuser sind aus rohem, geschliffenen Holz mit Palmdächern gebaut, mit schönen Holzmöbeln eingerichtet, haben aber trotzdem allen Luxus und sind riesengroß (ab 150 qm). Die Privatsphäre ist absolut geschützt: bei den Beachvillas ist der zu jedem Haus gehörende Pool und die Terrasse sind mit Büschen von Blicken von außen abgeschirmt, das offene Bad durch einen Bambuszaun vor dem Garten abgetrennt. Der offene erste Stock hat auf einer Seite Bambusgeflecht, dass die Nachbarn nicht hereinschauen können. Die Hilltop-Villas liegen so, dass man die Nachbarhäuser überhaupt nicht sieht, vom Pool und der Terrasse aus schaut man direkt aufs Meer (bei den Beach Villas nur aus dem ersten Stock). Wenn einem der Weg ins Restaurant zum Laufen zu weit ist, kann man bei den Beach Villas die Fahrräder besteigen, die zu jedem Haus gehören. Daran sieht man, dass es dort wirklich nicht gedrängt zugeht. Die Anlage ist, weil noch nicht fertig, natürlich in einem sehr guten Zustand, und das Etikett "Luxushotel" nicht übertrieben. Abgeschirmt, wie die Häuser sind, sind es natürlich hauptsächlich Paare, die dort hingehen, und aufgrund der hohen Preise (ab 420 USD aufwärts) liegt die Altersstruktur ab 35 aufwärts, vor allem Deutsche, Australier und Japaner. Ein etwa zweijähriges Kind habe ich gesehen, aber für kleinere Kinder ist das Evason nicht zu empfehlen: man muss sie jeden Augenblick im Auge behalten, denn die vielen Pools sind zwar blickgeschützt, aber nur durch Büsche, durch die ein Kind problemlos durchkommt. Und statt Treppengeländer sind oft nur dicke Seile gespannt, also nicht sehr sicher. Ich würde empfehlen, erst ab September hinzugehen, wenn die Bauarbeiten abgeschlossen sind. Es war zwar nicht schrecklich laut, weil man Holzhäuser nicht mit Presslufthämmern baut, aber das Geklopfe hallte in der Bucht doch ziemlich und zwar sieben Tage die Woche von Sonnenauf- bis Untergang mit (himmlischen) zwei Stunden Mittagspause. Bis dahin dürften sich auch das Personal und die Küche verbessert haben. Tipp: ausrechnen, ob das Halbpensionsangebot des Reiseveranstalters billiger ist, als wenn man das Abendessen direkt bezahlt (ohne Getränke netto knapp 40 USD). Außerdem - ich bin zwar nicht übertrieben geizig, aber wenn in einem Billigland wie Vietnam ein Bier aus der Minibar 7 USD kostet, ärgert mich das: ich würde mir am letzten Flughafen ein paar Bierdosen, Snacks und Obst für tagsüber mitnehmen. Für einen Urlaub zu zweit ist das Evason ein wunderbares Ziel. Zu viert (hier habe ich schon Angebote gesehen, dass man sich zu viert eine Villa teilt) ist die Privatshäre etwas eingeschränkt: in unserer Hilltop-Villa lag die Toilette neben dem Schlafzimmer und die Zwischenwand endete zwei Zentimeter über dem Fußboden. Wenn man sich bis dahin noch nicht gut kennt, lernt man sich zwangsläufig ziemlich gut kennen...


Zimmer
  • Sehr gut
  • Die Villen und ihre Grundrisspläne kann man sich unter www.sixsenses.com ansehen, sie sind wirklich wunderschön und brandneu. Das Badezimmer (mit Regendusche im Garten und Holzbadewanne für zwei) ist ein Traum. Im großen Wohnzimmer steht auch ein "Daybed", eine Lümmelwiese mit Extra-Moskitonetz, die Minibar und eine Gaggia-Espressomaschine. Das Schlafzimmer hat als einziger Raum verschließbare Glasfenster und eine Klimaanlage, wenn man Kinder mitbringt, müssen sie im Wohnzimmer ohne Klimanlage schlafen. Die Ausstattung ist absolut Fünfsternemäßig, es fehlt an nichts und ist sehr großzügig (an jeder der vielen Bade-und Duschstellen Duschgel und Shampoo in schönen Keramikspendern, nicht so fiese kleine Plastikfläschchen). Wasser gibt es umsonst und reichlich, pro Person ca. 4 Flaschen pro Tag.


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Bisher gibt es ein Restaurant (bei Fertigstellung wohl noch eins mehr) und eine Bar. Die Preise sind ähnlich wie in einem deutschen Fünfsternehotel, die Leistung entspricht dem aber noch nicht. Bisher kann man abends im Restaurant entweder das Buffet nehmen oder ein (1) Menu essen, die Speisekarte ist noch nicht fertig, weil der holländische Koch Erik seinen Unterköchen noch nicht das notwendige Repertoire hat beibringen können, wie er uns erzählte. Die Gerichte (Vorspeisen vor allem vietnamesisch, Hauptgerichte meistens auch, viel auf Wunsch Gegrilltes, etwas Pasta, Nachspeisen international) waren nicht schlecht, oft auch sehr gut, ähnelten sich aber ziemlich. Mittags gab es ein mäßig gutes Salatbuffet oder eine Auswahl an Sandwiches, morgens ein hervorragendes Frühstücksbuffet. Von der Gastronomie her war nur das Frühstück (wunderbares frisch gebackenes Brot und Teilchen) dem Niveau und den Preisen entsprechend. Zu den Kosten: Frühstück weiß ich nicht, Mittagsbuffet 12 USD, Abendbuffet 35 USD pro Person (plus VAT und Service Charge). Ein Cocktail kostet 8 USD, ein Bier 6 USD. Mit Mehrwertsteuer etc. hat einmal Salatbuffet für zwei mit einem Bier und einer Cola dann 40 USD gekostet, dafür war das Angebot nicht entsprechend. Man konnte aber nicht auf billige Strandrestaurants ausweichen, weil es keine gibt und leider wird einem nicht täglich ein frischer Obstkorb hingestellt (was ich in Vietnam auch in viel billigeren Hotels erlebt und eigentlich erwartet hätte). Servicepersonal war in ziemlich hoher Zahl - es waren wenige Gäste da - vorhanden und kam auch immer sehr schnell. Hier müsste das Management aber die Ausbildung noch verbessern - sie haben soviel Angst, etwas umzuschütten, dass sie alles gaaanz langsam machen. Das ist zwar sehr liebenswert, aber wenn alle zwei Minuten jemand kommt, weil sie mit Argusaugen drüber wachen. ob ein Teller abgegessen oder ein Glas leer ist, etwas mühsam. Aber es ist Urlaub, man hat schließlich Zeit und kann dabei auf eine wunderbare, mondbeschienene Bucht schauen...


    Service
  • Eher gut
  • Das Hotelpersonal ist außer dem Management aus Einheimischen rekrutiert, die sehr freundlich, nett und hilfsbereit, aber sichtlich Anfänger in ihren Berufen sind und (noch) nicht besonders gut Englisch sprechen. Um es deutlich zu sagen, sie sprechen eher katastrophal Englisch und das macht es manchmal lustig (der Koch erzählte, statt eines 8-Minuten-Eis hätte ein Gast 8 Eier bekommen), öfters auch mühsam (beim Buffet haben die Angestellten zwar auswendig gelernt, wie die Gerichte heißen, verstehen aber beispielsweise die Frage nicht, in welchem kein Fisch drin ist). Bei der Ankunft bekommt man eine persönliche Betreuerin, die einem alles zeigt, mindestens einmal am Tag vorbeischaut, und auf die Wünsche der Gäste eingehen soll. Unsere war eine 21jährige Absolventin der örtlichen Hotelschule, wirklich nett und bemüht und auch etwas besser, aber eben nicht richtig gut Englisch sprechend. Von daher haben wir das Unterfangen gelassen, ab und zu am eigenen Pool zu Abend zu essen oder zu frühstücken (was in den Unterlagen als "In-house-dining" angekündigt wird), denn das Bestellen wäre sicher an Sprachproblemen gescheitert. Es gibt in den Zimmern nämlich keine Speisekarte für den Room Service, weil der Koch noch dran arbeit. Die Abholung am Flughafen dagegen war professionell, sie holen einen gleich bei der Gepäckausgabe ab und man wird wie ein Stargast ins Hotel transportiert, bekommt in der Zwischenstation im Schwesterhotel das erste Glas Sekt serviert, das Einchecken wird von der Gästebetreuerin in der Villa erledigt, wo ein wunderbarer Früchtekorb, eine eisgekühlte Flasche Sekt und ein Tablett mit Antipasti auf einen wartet. Anschließend gab es in der Bar eine Cocktailparty. Ähnlich schön das Auschecken, die Gästebetreuerin bringt einem einen Tag vorher einen schriftlichen Plan, wann was passiert und sie kümmern sich auch ganz selbstverständlich um die Bestätigung der Flüge. An- und Abreise waren die fünf Sterne wert. Was uns dagegen geärgert hat: wir hatten eine Hilltop-Villa gebucht, die auch über das Reisebüro bestätigt war. Bei der Ankunft wurde uns mitgeteilt, wir würden eine Nacht in einer Beach Villa verbringen, und am nächsten Tag in die Hilltop-Villa umziehen. Eine Entschuldigung oder Kompensation hatte man sich nicht abgequält, als Begründung kam dann: "Hilltop Villas so nice, everybody want them". Aha. Mit dem Manager haben wir dann bei der Abrechnung noch diskutiert, weil er uns die 70 Dollar Preisunterschied nicht gutgeschrieben hatte. Er hat dann behauptet, die würden wir vom Reisebüro wiederkriegen, was ich mir nur schwer vorstellen kann, und auf den Schriftwechsel habe ich reichlich wenig Lust. Ich fand das Verhalten des Hotels reichlich unprofessionell, mit ein bisschen Freundlichkeit und einer Extraflasche Sekt oder ein paar freien Drinks wäre das viel netter zu handhaben gewesen, das Reisebüro kann schließlich nichts dazu, wenn das Hotel seine Reservierungen nicht auf die Reihe kriegt. Hier muss das sehr junge Management-Team noch dazulernen.


    Lage & Umgebung
  • Gut
  • Die Bewertung der Lage fällt mir etwas schwer; die Einsamkeit ist zwar einerseits wunderbar, aber andererseits ist man deshalb sehr auf die Einrichtungen des Hotels angewiesen. Das Hotel ist nach eigenen Angaben 25 Speedboat-Minuten von Nha Trang entfernt, was nicht ganz stimmt. Man muss von der Anlegestelle noch ca. 40 Minuten mit dem Shuttlebus ins Zentrum von Nha Trang rechnen. Das heißt wiederum, dass man nicht einfach so für ein Abendessen in die Stadt fährt, sondern das Hotelrestaurant und die dortigen Einrichtungen nutzt. Es gibt aufgrund der abgeschiedenen Lage rund um das Hotel auch keine Restaurants oder Einkaufsmöglichkeiten.


    Aktivitäten
  • Gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Das Evason ist vor allem ein Spahotel. Das Spa war noch nicht fertig, man kann die Angebote aber auch in der eigenen Villa bekommen. Eine Stunde Behandlung kostet ca. 60 USD. Ausprobiert habe ich es nicht, kann daher auch nichts über die Qualität sagen. Die Sportangebote sind reichlich teuer - eine Stunde Windsurfen ca. 30, drei Stunden 60 USD. Es gibt Paragliding, Wasserski etc, was aber nicht sehr nachgefragt war, vielleicht auch wegen der hohen Preise. In der ganzen Woche habe ich einmal jemanden Wasserski fahren sehen. Da jede Villa einen eigenen Pool hat, ist normalerweise kein Mensch an dem großen Pool oder im Meer, höchstens zum Schnorcheln. Die Pools der Villen werden jeden Tag gründlich gereinigt und ein Teil des Wassers abgelassen und neu nachgefüllt, auch die Wasserqualität wurde überprüft. Eine Animation findet nicht statt, ist auch nicht nötig, aber ein Angebot von einem Programmpunkt am Tag hätte ich nett gefunden. Von Kinderbetreuung war nichts zu lesen und für das einzige Kleinkind, das ich gesehen habe, hatte man im Restaurant auch keinen Kinderstuhl. Größere Kinder und Teenies würden sich wohl eher langweilen (das Internet ist übrigens frei zugänglich, aber langsam wie bei einem Analog-Modem).


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Sehr schlechtHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1 Woche im März 2005
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Kate
    Alter:36-40
    Bewertungen:5