- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Es handelt sich um eine ältere, u-förmige Hotelanlage mit vier Stockwerken. Die Hotelhalle ist sehr schön im tunesischen Stil gehalten. Der anschließende Aufenthaltsbereich mit Bar ist dagegen sehr düster und wenig einladend. Auf der Terasse kann man abends sehr schön sitzen, vorausgesetzt man ergattert noch einen Stuhl. Obwohl reichlich Platz vorhanden ist, gibt es nämlich dort viel zu wenig Tische und Stühle. Die Gästestruktur ist gut gemischt: Italiener, Russen, Franzosen, Briten und Deutsche.
Das Zimmer war zwar recht geräumig und mit separatem WC ausgestattet, aber doch recht abgewohnt. Auch die Sauberkeit ließ schwer zu wünschen übrig. Die ersten drei Tage wurde unser Waschbecken überhaupt nicht geputzt (milimeterdicke Kalkränder auf den Armaturen). Erst nach der Trinkgeldübergabe schwang das Zimmermädchen mal den Putzlappen, allerdings mit mäßigem Erfolg.
Unser erster Kommentar, als wir das Hauptrestaurant betraten war:"Wie in der Kantine!" Der Speisesaal ist ein langer Schlauch mit scheußlichen lila Tischen und Stühlen und schummriger Beleuchtung, so dass man aufpassen muss, dass man keine Depressionen bekommt. Immerhin war es noch hell genug um die Kakerlaken zu erkennen, die sich auf dem Buffet tummelten. In 12 Tagen sichteten wir 3 Stück auf dem Büffet und eine in dem Körbchen mit Teebeuteln. (Von der Riesenkakerlake im Flur wollen wir lieber gar nicht reden.) Wenn man es schaffte seinen Ekel zu überwinden und das ganze eher sportlich zu sehen ("Wer findet die nächste Kakerlake?"), konnte man das Essen trotzdem als sehr gut und abwechslungsreich bezeichnen. Der Service war unterschiedlich, je nach Kellner, konnte aber durch etwas Bakschisch verbessert werden.
Wir kamen um 14 Uhr zusammen mit 15 anderen Gästen an und wurden zuerst einmal zum Mittagessen geschickt. Als wir eine Stunde später wieder an der Rezeption erschienen, stellte sich heraus, dass das Hotel total überbucht war. Also mussten wir nach langer Diskussion die erste Nacht im Nachbarhotel Abu Sofiane verbringen, das angeblich frisch renoviert war und auch 4 Sterne hat. Im Katalog hat dieses Hotel allerdings nur 3,5 Sterne und die Renovierung liegt auch schon 4 Jahre zurück. Nach einem 5-minütigen Fußmarsch durch die katakombenartigen Gänge erreichten wir unser in schweinchenrosa gehaltenes Zimmer mit Blick auf einen Stacheldrahtzaun (laut Kofferträger das beste Zimmer im Hotel). Nach zweistündiger Wartezeit wurden endlich unsere Koffer gebracht, so dass der erste Tag eigentlich vertan war. Am nächsten Tag erschienen wir wie vereinbart um 13 Uhr an der Rezeption und wurden erst einmal auf 14 Uhr vertröstet. Um 14 Uhr bekamen wir tatsächlich unser Zimmer. Andere Gäste hatten weniger Glück und mussten bis 19 Uhr warten. Noch ein Tag vertan! Von der Rezeption hörten wir kein Wort der Entschuldigung, sondern wurden im Gegenteil auch noch sehr unfreundlich behandelt. Die 23 Gäste, die am nächsten Tag kamen, mussten sogar zurück nach Monastir in ein Hotel direkt gegenüber dem Flughafen und so ging es die nächsten Tage weiter. Die Überbuchung war also kein Versehen, sondern hatte System. Da alle drei Hotels dem gleichen Besitzer gehören, schafft er es auf diese Art, nicht nur das 4 Sterne Hotel voll zu kriegen, sondern auch die anderen beiden Hotels mit schlechterer Kategorie bzw. Lage. Das bisschen Entschädigung, das er den Gästen bezahlen muss, wird dabei einkalkuliert. Wir erhielten einen Ausflug aus dem Neckermann-Programm umsonst, bei anderen Reiseveranstaltern waren es z.B. kostenlose Massagen. Der Gipfel der Frechheit bestand darin, dass der Hotelmanager uns und mehrere andere Gäste am vorletzten Tag zu sich bestellte und allen Ernstes versuchte, uns dazu zu bringen, die letzte Nacht im Hotel am Flughafen zu verbringen, was wir natürlich verweigerten.
Der Transfer vom Flughafen dauert ca. 40 Minuten. Zum Strand läuft man durch die benachbarte Hotelanlage etwa 10 Minuten. Nach Port El Kantaoui sind es 2 km, man kann am Strand entlang laufen. Mit dem Taxi kostet es 2 Dinar (ca. 1,40 Euro). Port El Kantaoui ist ein reiner Touristenort mit einem schönen Hafen und jeder Menge Restaurants und Souvenirläden. Für Kinder gibt es den recht nett gemachten Hannibalpark mit Geisterbahn, Karussells, Boxautos etc. Nach Sousse sind es ca. 8 km. Sousse hat eine schöne, verwinkelte Altstadt mit vielen Läden und Cafes.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Der Pool ist ganz nett, aber etwas klein, der Kinderpool ist mini. Die Beschallung war zum Teil störend und nichts für Ruhesuchende. Das Hallenbad sieht recht nett aus, es gab allerdings keine Dusche und der im Katalog beschriebene Whirlpool war nicht mehr vorhanden. Der Strand ist zwar sehr schön (feinsandig, flach abfallend, also optimal für Kinder) aber leider übersät mit Zigarettenkippen und Plastiktüten. Das Problem an Pool und Strand ist, dass man nur als Frühaufsteher in den Genuss einer Liege kommt - oder durch Bestechung des für die Liegen zuständigen Mitarbeiters. Eine Kinderbetreuung fand tagsüber praktisch nicht statt, soll aber angeblich im Abu Sofiane besser oder wenigstens vorhanden sein. Die Minidisco abends war aber sehr nett. Auch die allabendlichen Shows waren ganz unterhaltsam.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im September 2006 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Dagmar |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 1 |