Hotel Riu Oliva Beach Resort

Das RIU Oliva unterteilt sich in das Haupthaus im klotzigen (hässlichen) 70er Jahre Stil und die angrenzenden Nebengebäude (das Village), in der wir als Familie während unserer Urlaubswoche ein super sauberes Appartement über zwei Etagen mit Balkon und Blick auf die Gartenanlage bewohnten. Die größte Urlaubergruppe während unserer Reisezeit stellten die Deutschen (bestimmt 50%) gefolgt von einer bunten Mischung aus Schweizern, Holländern, Briten, Italienern (Alpitour Club) und sonstigen Nationalitäten, allesamt von 0 bis 80 Jahren. Wer einen unbeschwerten Strandurlaub verbringen möchte und nicht nach dem Haar in der Suppe sucht ist im Oliva Beach gut aufgehoben und kann sich prima erholen. Wegen des starken Passatwindes sollte man sich aber auf rote Flaggen am Strand und demzufolge Badeverbot einstellen. Die Rettungsschwimmer nehmen ihren Job SEHR ernst und pfeifen dann todesmutige Badefreunde, die sich weiter als bis zu den Knien ins Wasser trauen, gnadenlos zurück. Tinnitus ist garantiert... ;-) Mit einer Jeeptour oder einem Leihwagen kann man die karge Insel erkunden, auch eine Überfahrt auf das nahe gelegene Lanzarote ist möglich. Corralejo ist per Bus (1, 10€) oder Taxi (6€) schnell zu erreichen und eine Shoppingtour wert. Alles in allem liegt nach unserem Urlaub die gute Seite der Medaille oben, denn die kleinen Mängel kann man verschmerzen.

Wie schon erwähnt hatten wir ein Familienzimmer über zwei Etagen. Alles Wichtige wie kosteloser Safe, TV und Kühlschrank u. s.w. war vorhanden und entsprach der Katalogbeschreibung. Bis auf die hellhörigen Zimmer und davor liegenden Gänge sowie die knarrende Aufbettung für unsere Tochter waren wir mit der Unterbringung sehr zufrieden, zumal es bis zum Hotel und dem daran angrenzenden Strand nur ca. 200m waren (2000er Bereich). Wer am hinteren Ende des Villlage wohnt, sollte ein paar Minuten mehr für den Weg einplanen.

Village und Hotel besitzen je ein Hauptrestaurants, in das man laut RIU Broschüre entsprechend seiner Unterbringung gehen sollte. Uns hat es beim einzigen Besuch des Restaurants im Village nicht besonders gefallen (die oft genannte Kantinenatmosphäre trifft hier schon ein wenig zu), so dass wir die restlichen Mahlzeiten im Hotelrestaurant einnahmen. Qualität, Quantität und Variantenreichtum der Speisen war gerade zum Abendessen hervorragend - auch hier muss das Hotel keinen Vergleich mit Resorts in der Karibik scheuen. Es gibt zwei Spezialitätenrestaurants, wovon wir nur das kanarische besuchten. Das Beste waren hier die frisch auf dem Grill zubereiteten Gerichte. Das asiatische Restaurant soll auch sehr gut sein. Tagsüber kann man am Poolrestaurant die üblichen Snacks wie Pizza, Hot Dog, Hamburger, Salat, Obst und am Nachmittag auch Kuchen bekommen. Ungewöhnlich ist, dass man sich als Gast alle Getränke (bis auf Longdrinks) an Getränkeautomaten selbst zapft. Vorteil: Die Barkeeper können sich auf das Mixen von Coctails beschränken und müssen nicht jedem Steppke seine Cola einschenken. Wir haben NIE an einer Bar länger als eine Minute warten müssen. Nachteil: Es geht ein wenig vom Ambiente verloren, wenn man sich wie in einer Kantine einen Plastikbecher vom Turm nehmen muss und in die Pfütze aus Limo tritt, die der kleine Junge vor einem auf dem Boden hinterlassen hat. Das Abräumen des Geschirrs und der Gläser geht in den Restaurants und bei den Abendshows extrem schnell - hier gibt es nichts zu mäkeln.

Zum Service kann ich nur eins sagen: Klasse Immer lächelnde, hilfsbereite und hervorragend Deutsch sprechende Mitarbeiter an der Rezeption (wir haben trotz der Last Minute Buchung beim Billiganbieter 1-2-Fly auf Nachfrage Strandhandtücher bekommen), die tadellose Zimmerreinigung, die Flasche Sekt auf dem Zimmer zum Geburtstag, der schnelle Check-In, die Nachfrage, ob uns das Zimmer gefällt - die Kleinigkeiten summieren sich zu einem hervorragenden Gesamtbild. Es scheint also etwas dran zu sein an der so oft beworbenen Freundlichkeit in RIU Hotels.

Das Hotel liegt inmitten der zum Naturschutzgebiet erklärten Dünenlandschaft von Corralejo an der Nordküste von Fuerteventura. Der Transfer vom Flughafen dauert etwa 30 Minuten und man ist somit weit genug entfernt, um keinen dauernden Fluglärm zu haben, aber nahe genug, um nicht nach der Ankunft noch einmal Sitzfleisch im Bus beweisen zu müssen. Hinter dem Hotel verläuft die Straße nach Corrallejo mit einer Bushaltestelle und ein paar kleineren Einkaufsmöglichkeiten. Vor dem Hotel liegt der wunderschöne flach abfallende und nahezu steinfreie Sandstrand, dem das Hotel seine Weiterbestehen für die nächsten zehn Jahre wohl zu verdanken hat. Einen Vergleich mit karibischen Stränden, an denen wir in den letzen Jahre häufig Urlaub machten, braucht er nicht zu scheuen. (Von der um fast 10°C niedrigeren Wassertemperatur und den fehlenden Palmen mal abgesehen)

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Ein kleiner Wermutstropfen am Hotel sind die für die Menge von Urlaubern zu kleinen Pools mit den darum herum im Abstand von 20cm platzierten Liegen und garantiertem Körperkontakt zum Nachbarn. Wem das gefällt, der sollte sich vor Einbruch der Morgendämmerung den von seniler Bettflucht geplagten Rentnern anschließen und seinen Besitz mit Handtüchern festzurren. ;-) Hier sollte das Hotel durchgreifen und bis 8: 30Uhr einfach alle herumliegenden Handtücher entfernen... Von der Animation haben wir tagsüber nur etwas mitbekommen, wenn wir zum Essen oder Trinken vom Strand zurückkamen. Es fanden die üblichen Spielchen (Dart, Shuffle Board, Wasserball,...) statt und die Animateure waren unaufdringlich aber bemüht. Tischtennis konnten wir wegen fehlender Bälle nicht spielen, zwei Poolbillardtische waren defekt und der Internetraum war erst am dritten Tag unseres Urlaubs benutzbar (10min = 1€). Die Abendunterhaltung bestand aus den typischen Shows, die von den Animateuren bzw. Akteuren von außerhalb gestaltet wurden mit Tanz, Akkrobatik, Musik und Klamauk - uns hat es gefallen.