Hotel Piroscafo

Bei dem kleinen Hotel handelt es sich um ein altes, sehr einfaches Haus im Zentrum Desenzanos, das man nur Gästen empfehlen kann, die keinerlei Ansprüche an eine Unterkunft stellen und dafür auch noch völlig überhöhte Preise bezahlen wollen. Mit Ausnahme der Lage gibt es kaum etwas, das einen Aufenthalt in diesem Hotel rechtfertigen könnte. Die öffentliche Bereiche sind dunkel, simpel und zudem geschmacksfrei eingerichtet, am, liebsten wollte ich nach der Anunft gleich wieder kehrtmachen. Daß für mein Zimmer (EZ) dennoch ein Preis von 117 € pro Nacht einschl. Frühstück aufgerufen wurde (Direktbuchung), kann nur als Dreistigkeit bezeichnet werden und ist offenbar lediglich der Lage und der starken nachpandemischen Nachfrage geschuldet.

Auf vier Stockwerken befinden sich etwas über 30 Zimmer, diese sind über einen kleinen Aufzug, eine enge Wendeltreppe und wenig schöne und düstere Gänge erreichbar. Die schwarz-grauen Teppiche gehören längst herausgerissen, besonders "hübsch" ist die Szenerie, wenn die Reinigungskräfte vormittags ihre Utensilien hier ausbreiten (Fotos). Mein Zimmer besaß zwar das Equipment eines 3-Sterne Hotels (ordentliches Bad, Klimaanlage, TV, Kühlschrank , kleinen Schreibtisch), alleine der Schnitt des Zimmers und der vergammelte Teppich machten jedoch jegliches Italien- und Feriengefühl zunichte. Durchaus speziell war, daß das Schließfach nicht fest mit der Zimmerwand verankert war und so mühelos weggetragen werden konnte (Foto). Das Fenster war zu öffnen und wies auf einen von Vegetation fast völlig verdunkelten Innenhof. Kein Wunder, daß man bereits beim ersten Betreten unwillkürlich an eine Zelle dachte, dieser Eindruck hielt sich dann auch bis zum Ende meines gottlob nur zweitägigen Aufenthaltes hartnäckig.

Das Hotel unterhält im Erdgeschoß einen recht unfreundlich gestalteten Speisesaal, die dunkelbraunen Tischdecken und schwarzen Stühle verstärken diesen EIndruck noch. Als Garnihaus bietet das Haus nur ein ab 7.30 Uhr vorbereitetes Frühstücksbuffet, dieses kann auch im Freien unter den ( tagsüber vor der Sonne schützenden, ansonsten jedoch ebenfalls dunklen) Arkaden in Hafennähe eingenommen werden. Auswahl und Qualität der Speisen und Getränke entsprach einfach-normalen Bedürfnissen, etwas Besonderes oder gar Hochwertigeres sollten Sie nicht erwarten. Kaffees können bei der Servierdame bestellt werden und kommen an den Tisch, Weitere Gastronomie finden Sie im unmittelbaren Umkreis in Hülle und Fülle, großenteils ist die Gastronomie jedoch auf den Massenverkehr ausgerichtet.

MIt Ausnahme einer netten und hilfsbereiten jungen Rezeptionistin ist mir nichts Positives in Erinnerung geblieben, das meist präsente Besitzerehepaar glänzte durch äußerste Zurückhaltung und hatte an einer auch noch so kurzen Kommunikation mit dem Gast kein Interesse. WLAN ist frei, es gibt eine Gepäckaufbewahrung, angeblich stehen in einem in der Nähe gelegenen Parkhaus vergünstigte Stellplätze für 10 €/Tag zur Verfügung.

Das Hotel befindet sich direkt im Zentrum des alten Teils von Desenzano, der pittoreske kleine Hafen liegt quasi vor der Haustür. Alle Sehenswürdigkeiten des Ortes sind in bequemer Gehweite, zur Fähranlagestelle läuft man knappe 5 Minuten. Der Bahnhof, der regelmäßige Tagesverbindungen auch in die großen Städte wie Mailand, Brescia, Verona, Padua oder Venedig ermöglicht, ist nach etwa 2 Kilometern erreicht, bedenken Sie jedoch, daß es vom Hotel zur "Stazione" relativ steil aufwärts geht und bei entsprechendem Gepäck ein Taxi notwendig sein könnte (Preis je nach Handelsgeschick und Tageszeit 15 - 20 €)). Die Lage des Hotels bedingt aber auch, daß insbesondere in der Saison ab dem späten Nachmitttag das Leben tobt, auch befindet sich in unmittelbarer Nähe die Restaurant-und Barszene und so können Desenzanos Nächte lang und laut sein.

Beliebte Aktivitäten

• Kultur & Erlebnis
• Ausgehen & Nightlife

In nächster Nähe befindet sich der Fähranleger, von dem aus man fast sämtliche am See gelegenen Orte zu mittlerweile recht hohen Preisen erreichen kann. Im Hotel selbst gibt es im 1. Stock ein kleines Lesezimmer sowie anschließend eine Sonnenterrasse mit ein paar Liegen und Stühlen, dorthin kann sich der von der Hotelperformance gefrustete Gast mit einem mitgebrachten Kaltgetränk zurückziehen und sich zumindest am Blick auf den kleinen Hafen erfreuen. Um 20.00 wird die Terrasse geschlossen, vielleicht ganz gut, um die nächtlichen Gröler nicht miterleben zu müssen.