Hotel Pidder Lyng

Sehr geehrte Familie H., vorab möchte ich mich auch im Namen meiner Belegschaft für den „missglückten“ Aufenthalt entschuldigen. Intern haben wir bereits darüber gesprochen. Ihr bereits per Email gesendetes Feedback ist wichtig, um an eingefahrenen Abläufen und Verhaltensmustern etwas zu ändern und damit die Servicequalität weiter auszubauen. Lassen Sie mich bitte auf die einzelnen Kritikpunkte eingehen, denn ich möchte Ihnen gerne einmal die Perspektive aus Hotelsicht erläutern. Unsere Gäste kommen alle aus dem gleichen Grund: Sie möchten ausnahmslos ein paar schöne Urlaubstage genießen. Ob für einen Tag oder vier Wochen, als Gastgeber versuchen wir alles, damit die wenigen Urlaubstage in schönster Erinnerung bleiben. 1. Ankunft u. Begrüßung Wie Sie sicherlich bemerkt haben, sind wir voll ausgebucht. Als kleines inhabergeführtes Hotel gibt es bei Vollauslastung an allen Ecken und Kanten etwas zu tun, um das sie sich kümmern müssen. Da kann es leider auch mal vorkommen, dass Probleme auftreten, die wichtiger sind, als die sofortige Begrüßung eines neuen Gastes. Diese kurzen Wartezeiten sind nicht schön, weder für den Gast noch den Gastgeber, aber manchmal unvermeidlich. 2. Komfort-Suite vs Ferienwohnung Bei unserer „Juniosuite 10“, die Sie bewohnt haben, handelt es sich um eine unserer größten Suiten mit getrenntem Schlaf- u. Wohnbereich und nicht um eine Ferienwohnung. Denn der tägliche Betten- u. Handtuchwechsel sowie das inkludierte Frühstück mit Nutzung des Wellnessbereichs sind klassische Merkmale einer Suite. Lüftung: Bei Vollauslastung sind die Reinigungs- u. Lüftungszeiten (Hygienevorgabe wg. Corona) zwischen Ab- und Anreise alter und neuer Gäste sehr eng getaktet. Weil wir froh sind, überhaupt wieder öffnen zu dürfen und um unsere Gäste vor Ansteckung zu schützen, nehmen wir es mit dem Lüften sehr genau – egal zu welcher Jahreszeit. Den fehlenden „Willkommensgruß “ den Sie beanstanden, erhalten nur Gäste, die länger als 1 Nacht bleiben. Uns ist noch nicht ganz klar, weshalb Sie eine gefüllte Minibar erwartet haben. Weder auf der Webseite noch in unserem Angebot offerieren oder werben wir damit. Dennoch hätten wir sie auf Wunsch jederzeit gefüllt. 3. Nutzung Saunabereich Auch wenn die Landesverordnung die meisten Vorgaben unter Einhaltung der 3G-Regeln am 20.09.21 gestrichen hat, so gibt es dennoch auf regionaler Ebene Einschränkungen, die die Landesvorgaben wieder außer Kraft setzen können. Wir haben für Sie eine Ausnahme gemacht und uns damit sogar einem Risiko ausgesetzt. Es kommt gelegentlich vor, dass Gäste eine Notunterkunft benötigen. Bei Krankheit, Fährausfall oder einfach nur, weil sie sich im Anreisetag vertan haben – so wie in diesem Fall. Eine betagtere Dame mit 93 Jahren schicken wir nach einer langen Anreise nicht wieder weg, nur weil sie sich im Anreisetag geirrt hat, sondern bieten ihr eine Notunterkunft (diesmal der Ruheraum) samt WC Nutzung im Saunabereich an, damit sie sich von den Strapazen erholen und am nächsten Tag in ihr eigentliches Zimmer ziehen kann. 4. Frühstück Lieber Herr H., wenn Menschen in einer Schlange warten, drängeln Sie sich dann auch vorbei und beschweren sich darüber, dass Sie nicht zuerst bedient werden? Über diese Einlassung waren wir sehr verwundert. Es ist unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln aufgrund der Pandemie eben nicht möglich, das Platzangebot beliebig auszuweiten und damit allen Gästen zeitgleich einen Platz anzubieten. 5. Frühstücksangebot Wenn Sie vier Brötchen gegessen haben und zum Schluss immer noch eines im Korb gelegen hat, können wir nicht nachvollziehen, wo das Problem war. Wir legen so lange und so viel nach, bis auch der letzte Gast satt und zufrieden den Frühstückstisch verlässt. Wir legen aber nicht so viel auf, dass zu viele unberührte Lebensmittel später übrig bleiben. Denn alles was aufliegt und nicht verzehrt wird, muss trotzdem entsorgt werden und das ist nicht nachhaltig. 6. Bezahlung Als Insulaner leiden wir häufiger unter dem Ausfall des elektronischen Bezahlsystems, sodass öfter die Barzahlung unumgänglich ist. Außer Ihnen hatten wir aber noch keine Gäste, die uns dafür verantwortlich gemacht haben und einen Nachlass für die Bankgebühren wollten. Liebe Familie H., es liegt im Auge des Betrachters was mittelklassig oder hochpreisig ist. Berücksichtigen Sie aber bitte einmal die Tatsache, dass durch Ihren Aufenthalt mit zwei Hunden der gesamte Reinigungsaufwand für unsere Zimmermädchen deutlich höher ist. Des weiteren ein Aufenthalt für nur eine Nacht immer teurer ist als für eine Woche und auch die Preise in der Hochsaison anders sind als in der Nebensaison. Wenn Sie sonst in 5*-plus Häusern logieren, mag Ihnen unsere Suite mittelklassig vorkommen. Aber für 230,- EUR bekommen Sie in anderen Häusern während der Hochsaison keine Suite mit Meerblick, Frühstück u. Wellness-Nutzung, in der Sie auch noch zwei Hunde mitbringen dürfen. Unsere Sichtweisen mögen sich unterscheiden und vielleicht hat jeder aus seiner Perspektive Recht. Aber einig sind wir uns sicherlich, das sich Anspruch und Angebot die Waage halten müssen. Wir verbleiben mit freundlichen Grüßen Renate Peters u. Team