- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Das Hotel liegt etwa in der Mitte zwischen Hammamet und dem Hafen, direkt am schönen Strand. Die Bebauung ist arg eng, die kleinen Bungalows stehen schon dicht beieinander. Es ist auf Masse getrimmt, daher geht das Eine oder Andere an Individualität etwas verloren. Inzwischen in die Jahre gekommen (scheinbar im Dez 2005 eröffnet), sind so langsam Renovierungsarbeiten nötig. Insbesondere der Zimmereinrichtung sieht man die 5 Jahre Pauschaltouristen echt an. Wenn man Ruhe und Erholung sucht, dann sollte man sich ein Zimmer ganz oben und dann noch am Rand geben lassen. Damit grenzt man die Geräuschkulisse etwas ein. Ruhe am Pool - Fehlanzeige, außer in der Mittagszeit. Daher schnappt euch eine Liege am Strand. Essen gehen bitte nicht zu Beginn der jeweiligen Öffnungszeiten. Das wäre fatal: hungrige Renter, schreiende Kinder und aufgeregte deutsche Mütter machen echt keinen Appetit oder Spaß. Daher die Rushhour abwarten und dann in gesitteter Umgebung essen. Die Ausflüge sind überteuert, daher sollte man überlegen, ob es sich lohnt nach Tunis und Karthargo für mehr als 40 Euro zu fahren. Die anderen Dinge muss man mögen: Piratenausflüge, Reiten, Quad fahren.
Nicht schlecht eingerichtet, wie schon erwähnt, müsste dringend mal Hausmeister Krause ran und einiges reparieren bzw. ausbessern. Das Fernsehangebot ist unterirdisch, wenn nicht das DFB Pokalfinale gewesen wäre, hätten wir die Kiste eh nicht angeschaltet. Die Zimmer sind groß (1300, ff.) und haben reichlich Platz zum Unterbringen. Dumm nur, dass die Häuser so gebaut sind, dass man grundsätzlich jede Tür hört, die zugeknallt wird. Die Pauschalis kennen den Begriff "Türklinke" nicht wirklich. Die Flure sind mega-groß, die Häuser hellhörig, so dass Ausschlafen nicht das Ziel des Urlaubs sein sollte.
Eigentlich ganz ok. Das Essen war für eine Woche durchaus gut, nicht super Spitzenklasse. Traurig nur, dass sich die Pauschalis mengenweise Pommes oder Spaghetti auftafeln oder Schlange am Pizzaofen stehen. Dabei war die tunesische Ecke immer abwechslungsreich und sehr gut. Thematische Abende lockern das Angebot auf. Der Speisesaal hat aber etwas von einer Kantine, alles sehr groß und auf schnellen Durchsatz ausgerichtet, keine Plätze im Freien und nervende Eltern, die ihre Kinder versuchen, mit Pommes ruhig zu stellen. Da viele Italiener und Franzosen dort sind (wenig Russen!), entspannt sich die Platzsituation, da die Deutschen in der Schlange aufgereiht auf das Öffnen der Kantina warten und die Südeuropäer erst viel später und viel ansprechender dekoriert zum Essen erscheinen. Wir haben uns denen dann angeschlossen, war die beste Idee dieser Woche.
Der Service ist ok. Klar, die Freundlichkeit läßt sich mit Dinar justieren. Aber wirklich, das Personal hat gewerkelt, geputzt, abgeräumt, bedient wie es in deutschen Hotels nicht einmal ansatzweise zu beobachten ist - echt fleißig. Und wer sich wundert, dass das Personal nur bedingt Deutsch kann, dem sollte mal wieder klar gemacht werden, dass man sich in Afrika befindet und mit Englisch ganz gut zurecht kommt - das können die.
Wie gesagt, der Strand ist ein Traum, direkter Zugang vom Hotel, kein Krach und recht gepflegt. Am Strand entlang ist man in 30-40 Minuten im Hafen von Hammamet, dort gibt es viele Restaurants und Geschäfte, 10 Minuten weiter ist die nachgebaute Touristen-Medina, nicht schlecht gemacht, aber eben nix Historisches. Mit dem Taxi nach Hammamet oder Nabeul sind es 5 oder 10 Dinar (vorher Festpreis aushandeln!), alles kein Problem. Für Abwechslung ist dort gesorgt, insbesondere um die lästigen Händler abzuwimmeln. Mein Trick hat immer geholfen: Er: "hey, ich bin aus eurem Hotel, erkennt ihr mich nicht?", Antwort:"Klar, du bist ja aus dem Kids-Club." Jetzt muss man wissen, dass Kinderbetreuung dort zu 100% den Frauen zugerechnet wird, also diese Aussage eine Beleidigung für Tunesier darstellt (aber erfolgreich war).
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das Sportangebot ist differenziert zu bewerten. Gut ist, dass man Volleyball und Fußball am Strand spielen kann und für die Russen ein eigenes Vollyballfeld da war. Damit waren die täglichen Stunden Sport recht sinnvoll. Wer in Tunesien Urlaub macht, sollte zum Strand und nicht am Pool die Liegen im Morgengrauen besetzen. Diese Marotte war nicht weiter tragisch, da das Hotel noch nicht voll belegt war und daher reichlich Platz gewesen wäre, wenn wir nicht zum Strand gegangen wären. Die Musik und die Animation am Pool sind grauenhaft. Offensichtlich haben sich die Gestalter die Aufgabe gestellt, die schrecklichste Musik der letzten 30 Jahren zusammenzutragen und diese in unnatürlicher Lautstärke und übler Qualität stündlich neu zu präsentieren. Die Snapshots der Abendgestaltung haben uns gereicht, das Weite zu suchen. Der Fitnessraum ist ein Jammer. Groß wäre er ja, aber mit vereinzelten uralten Geräten ist kein Urlauber anzulocken. Schade! Aber: joggen kann man in der Umgebung hervorragend, morgens ist die Welt auch dort noch nicht so hektisch - macht echt Spaß.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Mai 2010 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Peter |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 1 |