- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Anfang des Jahres war ich für meine Familie und ein befreundetes Paar mit Kind, auf der Suche nach einem schönen, familienfreundlichen Hotel für unseren Sommerurlaub. Das Reiseziel Bibione stand fest und bei der Recherche im Internet bin ich auf das Hotel Palace gestoßen. Die Bewertungen waren recht positiv und somit habe ich direkt über die Hotel-Website gebucht. Wir erhielten eine automatische Reservierungsbestätigung und dann hörten wir monatelang nichts vom Hotel. Im Mai rief ich dann zur Sicherheit im Hotel an (vorher war dort nie jemand zu erreichen) und bekam unsere Buchung nochmals bestätigt. Eine Woche Bibione, vier Erwachsene mit je einem Kind (4 J.), Halbpension (Frühstück und Abendessen). Wir bewohnten ein Zimmer (Standardroom 3 Betten) im 3. Stock. Vom Balkon aus blickte man direkt auf die Balkone des Nachbarhotels und konnte seitlich die riesige Poollandschaft des Nachbarhotels und den Strand/das Meer sehen. Das war eigentlich ganz okay. Direkten Meerblick bekommt man wohl nur bei Buchung einer anderen Zimmerkategorie. Leider hatte besagtes Hotel nebenan eine Rundum-Musikunterhaltung für seine Gäste und somit wurde man tagsüber und bis spät am Abend mit lauter „Motivationsmusik“ beschallt. Wenn man länger am Abend bummeln geht und sich tagsüber lieber am Strand aufhält, kann man diesem Vergnügen aber recht gut aus dem Weg gehen. Die Gäste im Hotel Palace waren aus Italien, Deutschland und Österreich, soweit wir festgestellt haben. Es gab einige ältere Paare und viele Familien. In Punkto Sauberkeit fielen uns auf den ersten Blick keine Mängel am Hotel auf. Was jedoch auffällt sind die begrenzten Parkmöglichkeiten für den PKW (da ist schnell mal eine Delle oder Kratzer im Lack…) und die über 20 Stufen rauf zum Hoteleingang! Das Hotel ist auf jeden Fall renovierungsbedürftig, dazu unten mehr bei den Tipps. **Ganz unten gibts noch zwei tolle Tipps!** Vorher möchte ich hier erwähnen, dass ein Gespräch kurz vor der Abreise mit dem Pächter des Hotels, meine Bewertung für das Hotel Palace gemildert hat. Dieser hat uns erzählt, dass er einen Pachtvertrag für sieben Jahre und noch vier Jahre Pacht vor sich hat. Er hat schon einiges in die Renovierung des Hotels - laut seinen Angaben - investiert, wie z.B. in die Pool/Gartenanlage, in neue Teppiche, das Treppengeländer, die Zimmertürschilder und die Holzumrahmung der Zimmertüren. Auch hat er durch Umgestaltung der Grünflächen versucht mehr bzw. bessere Parkplatzmöglichkeiten zu schaffen. Da er nicht weiß ob sein Pachtvertrag verlängert wird und die Eigentümerin anscheinend wenig Interesse an ihrem Hotel hat, zögert er bei weiteren Renovierungsarbeiten. Badezimmer und Zimmertüren müssten auf jeden Fall umgebaut und erneuert werden – das sieht der Herr Hoteldirektor ganz genauso. Das Hotel Place bietet sicher nicht das beste Preis-Leistungsverhältnis im Vergleich zu anderen Hotels in Bibione, aber es macht sehr viel durch seine Gartenanlage, den Poolbereich und die absolute Kinderfreundlichkeit wieder weg! Vielleicht kommen wir nächstes Jahr sogar wieder. Hier noch die zwei Tipps: Eine Bootsfahrt mit „Kapitän Igloo“ http://www.captainigloo.it/indexGER.html und ein (abendlicher) Besuch im Restaurant „Ai Casoni“ http://www.ristoranteaicasoni.it
Unsere Freunde und wir hatten jeweils ein „Standardroom“ Zimmer mit drei Betten. Die Zimmer sind klein aber zweckmäßig eingerichtet. Ich habe jetzt nicht die Matratzen auf ihre Sauberkeit überprüft (sowas will ich gar nicht /sehen wissen…) aber was man so sehen konnte war alles sauber und gepflegt. Es gab genügend Stauraum im Zimmer verteilt, allerdings war der Kleiderkasten doch sehr merkwürdig verbaut. Gott sei Dank ist mein Mann fast zwei Meter groß und konnte die obersten Regale nutzen, denn sonst hätten wir zu viel Kleidung in die Schubladen packen müssen. Die Schiebetüren waren jetzt auch nicht gerade praktisch, aber auch nicht schlimm. Der Balkon war klein aber für unsere Bedürfnisse ausreichend. Zwei Plastikstühle und ein ausziehbarer Wäscheständer. Gerne hätten wir Abends mal Karten am Balkon gespielt aber Platz und Animation vom Nachbarhotel ließen das nicht zu. Das Badezimmer ist architektonisch total verbaut und doof angelegt. Eine dicke Mauer zwischen Dusche und Waschbecken verbraucht wertvollen Platz. Ich konnte mir am Klo sitzend, vornübergebeugt die Haare waschen und das Bidet stand nur im Weg rum. Ich brauchte die halbe Woche um mich an diese beengten Verhältnisse zu gewöhnen und wäre am ersten Tag am liebsten in ein anderes Hotel umgezogen. Beim Duschen klebte einem ständig der feuchte Stoffduschvorhang am Körper, brrr…., der Brausekopf wollte nicht in der Halterung bleiben und kippte immer nach hinten – somit duschte er die Mauer und nicht den Körper. Bis auf geringe Schimmelspuren am Silikonrand in der Dusche gab es keine nennenswerten Sauberkeitsmängel. Es gibt so gut wie keine Ablageflächen, dafür einen Haarfön. Die Klopapierrollenhalterung war in beiden Zimmern kaputt, das sei noch der Ordnung halber erwähnt. Ja und jetzt noch ein Wort zu den Zimmer-Eingangstüren. Schrecklich! Unsere Türe sah aus, als wäre sie schon mehrfach aufgebrochen worden! Sowas altes, desolates habe ich noch nie in einem Hotel gesehen. Das gibt nicht gerade ein Gefühl der Sicherheit.
Das Essen im Hotel bot kein kulinarisches Highlight und war eher durchschnittlich. Zum Frühstück gab es eine relativ große Auswahl an Müsli und Co., Marmeladen, Honig, Schokocreme, Butter alles einzeln verpackt, geschmacksneutrales Gebäck, Croissants und Kuchen, Schinken, Wurst und Käse. Am Abend konnte man immer das Essen für den nächsten Abend bestellen/ankreuzen. Oft handelte es sich um Tiefkühlkost und Fertigsaucen. Ich bin mir nicht sicher ob in der Küche überhaupt gekocht wurde, ich denke da eher an Fertigmenüs welche nur aufgewärmt werden. Die Dessertkuchen waren teilweise nicht ganz aufgetaut und hatten ein gefrorenes Innenleben, dafür schmeckte die „Omatorte“ mir und meiner Tochter sehr gut! Man wird satt aber Gourmets werden auf keinen Fall auf ihre Kosten kommen! Beim Pool-Kiosk haben wir nur einmal ein Eis gekauft und die Bar vor dem Speisesaal hat uns nicht gefallen.
Bei der Ankunft wussten wir nicht wohin mit dem Auto und parkten gleich mal zum Ausladen beim Nachbarhotel, gegenüber von unserem Hoteleingang. Dann durfte mein Mann etliche Gepäckstücke über 20 Stufen rauf zur Rezeption schleppen. Mir wurde übrigens von einem Hotelangestellten bei meinem Koffer geholfen, leider nur bei den letzten fünf Stufen, trotzdem viel mir das positiv auf. Die Begrüßung in der Hotellobby ist nicht erwähnenswert und viel eher bescheiden aus. Pässe abgeben, Formulare ausfüllen, Auto umparken, Schlüssel in Empfang nehmen. Das war’s. Ein Herr an der Rezeption sprach gutes Deutsch und auch andere Angestellte konnten mehr oder weniger Deutsch. Die Damen von der Zimmerreinigung waren sehr freundlich (bis auf eine Ausnahme) und mit dem Zimmerservice/Reinigung war ich stets zufrieden. Das Restaurantpersonal war sehr freundlich, hilfsbereit und kinderfreundlich!
Das Hotel befindet sich nur wenige Meter von der Strandpromenade entfernt und ein Weg führt direkt zum Strandplatz und Meer. Wenn man den Sand erreicht hat, muss man noch etliche Meter gehen um zu seinem nummerierten Platz zu kommen. Es gibt verschiedene Strandabschnitte und man muss erst mal gucken wo man den Abschnitt für sein Hotel findet. Zum bezahlten Plätzchen gehören ein Schirm, eine Liege und ein Liegestuhl. Strandverkäufer bieten ihre Waren (Badetücher, Massagen, Kleider, Schmuck, Windräder, Obst und Kokosnüsse) an, verziehen sich aber recht rasch wenn man keinen Bedarf hat und sie ignoriert. Natürlich kommt dann gleich der Kollege des Weges, aber das gehört halt irgendwie dazu und hat uns nicht gestört. Für ein Eis, Snack oder Kaffee gibt es einige Kioske direkt in der Nähe. Die Duschen befinden sich mehr in Hotelnähe und der Weg vom Meer zum Duschen ist nicht gerade erfreulich, zumal bei heißem Sand. Dafür wird sehr auf Sauberkeit am Strand und Sand geachtet. Sehr fein! Direkt neben dem Hotel reiht sich ein Hotel an das nächste und hinter dem Hotel gibt es noch mehr Hotels und Appartements. Zwei, drei Straßen vom Hotel entfernt kommt man zur „Shoppingmeile“ von Bibione! Vom Supermarkt bis zum Rummelplatz ist alles zu finden. Restaurantangebote gibt es wie Geschäfte – viele. Wir reden hier von Bibione – es dürfen also keine allzu großen Hoffnungen auf einen „Individualurlaub“ gemacht werden. Hier ist Massentourismus angesagt! Wohlgemerkt hat mir dieser schon als Kind (80er Jahre) Spaß gemacht und 2011Jahr erfreute sich meine Tochter am „Italy Feeling“.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Poolanlage gefiel uns allen sehr gut! Alles sauber und einladend. Der Kinderpool ist groß genug und das Schwimmbecken erfüllte auch unsere Ansprüche. An jedem Beckenende gibt es Duschen und einen Wasserhahn. Am Ende zum Sandspielplatz gibt es ein Fuß(wasch)becken in dem leider einige Eltern ihre Kleinkinder plantschen ließen. Leider ist die Poolanlage um einiges höher als die Liegeplätze drumherum, daher muss man auf die Kinder etwas aufpassen, damit hier niemand „abstürzt“. Animation/Unterhaltung/Sportanimation ist mir keine Aufgefallen, war von uns aber auch überhaupt nicht gewünscht. Nach zwei Tagen kamen meine Freundin und ich drauf, dass es einen Kinderclub/Kinderbetreuung in Poolnähe auf der Wiese gab. Leider nicht sehr einladend. Außer einem kleinen Radiorecorder (spielte stundenlang die gleichen italienischen Kinderlieder) Seifenblasen und ein paar Malstiften viel der jungen Dame zur Kinderbetreuung nicht viel ein. Unsere sehr kontaktfreudigen Kinder lehnten es ab auch nur fünf Minuten dieses Angebot zu genießen und machten einen großen Bogen um diese Art von Animation. War auch gar nicht notwendig, denn für die Kleinen gibt es Pool, Sandspielplatz, Plastikrutsche, Spielhäuschen, Schaukel und den Strand (auch dort sind Spielplätze vorhanden)! Im Hotelgarten gibt es außerdem noch zwei Pingpong Tische und eine Metallrutsche – beides nicht mehr im allerbesten Zustand aber zu verwenden. Der Pool- und Gartenbereich gefiel mir vom ganzen Hotel am Besten. Lediglich die Toilettenanlage im Hotel Erdgeschoss (Gang zum Poolbereich) sollte auch mal erneuert werden. Die hat schon bessere Jahrzehnte gesehen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im Juni 2011 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Elisabeth |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 20 |