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- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Wir lassen uns nicht lumpen – das scheint das Motto in dieser hübschen und auch noch preisgünstigen Hotelanlage zu sein. Eine Strandbar mit Bier, Wein und Longdrinks, Eis in der Waffel, Laken für Pool und Strand – im Hotel Orfeus Park ist bei AI noch alles inklusiv. Inklusiv sind leider auch unangenehme Überraschungen wie Ohren- und Lungen betäubende Insekten-Vergasungsaktionen zur Haupt-Abendunterhaltung um halb 10. Oder das berüchtigte braune Wasser, das abwechselnd nach Chlor und nach Friedhof riecht. Letzterer Fall bedeutet Alarmstufe Bauchweh – also bitte nicht trinken. Die Anlage an sich ist nett anzuschauen und unspektakulär – sechs Bettenhäuser um einen großen Pool gruppiert, dazu ein Empfangsgebäude und ein Restaurant. Alles in cremeweiß-weinrot getüncht, und in den Rabatten blühen dazu farblich passende Nelken und Löwenmäulchen. Ganz allerliebst. Keine allzu weiten Wege, das Amphitheater für die Abendanimation in der hintersten Ecke des Grundstücks, wo das Trara wenig stört, alles sehr pfiffig. Etwas weniger pfiffig ausgesucht sind die Fliesen in den Bettenhäusern, die sind von der Sorte, die feucht gewischt in Kontakt mit den meisten Schuhsohlen zu extremer Sturzgefahr führen. Nebenbei verschlimmern Fliesen die Hellhörigkeit. Zu den Planungsidiotien gehört auch, dass der Speisebereich – der Innenraum des Restaurants plus zwei Terrassen – bei vollem Haus nicht ausreicht, so dass Gäste auf die an sich hübsche Empore des Restaurants ausweichen und ihre voll gepackten Teller eine elegante Glastreppe hinaufbalancieren müssen, was gut gehen kann, aber nicht muss. Nach dem Essen blieben die meisten Gäste – überwiegend Deutsche, dazu einige Luxemburger und Russen, mangels eines anderen Aufenthaltsorts auf der Terrasse des Restaurants sitzen, wo sich auch die Bar befand. Ein Hotel der kurzen Wege eben. Das Hotel Orfeus-Park bietet zweifellos viel Gegenwert fürs Geld, und im Gegensatz zu anderen Hotels ist auch nirgendwo ein kleinlicher Sparkurs zu erkennen. Umso unverständlicher sind die vielen Mängel: Warum muss das Publikum mit Insektenvernichter ausgeräuchert werden? Und warum muss das Leitungswasser braun sein und nach Moder stinken, wenn es sonst in der gesamten Side-Region klar und geruchlos ist? Warum sind in den Bettenhäusern Fliesen verlegt, aus denen schon geringste Feuchtigkeit eine Rutschbahn macht? So lautet dann auch die Empfehlung: Überlegen Sie sich gut, ob sie mit den Mängeln leben können. Falls ja, erhalten Sie Leistungen, die anderswo mindestens ein Drittel mehr kosten. Ich werde dieses Hotel jedoch nicht wieder besuchen, bis die möglicherweise gesundheitsgefährdenden, mindestens aber unappetitlichen Mängel (Insekten-Vergiftung und braunes, übelriechendes Wasser) abgestellt sind.
Neu, ausreichend groß und sauber. Was will man mehr? Vielleicht eine Kleiderstange, sich auch erreichen lässt, wenn man unter 1, 80 Meter groß ist? Und ein Badewannenrand, der sich auch von älteren Menschen noch überklettern lässt? Der Architekt muss ein groß gewachsener, jüngerer Mann sein, und ein Ignorant noch dazu, anders lassen sich diese Dummheiten nicht erklären. Der Rest ist völlig in Ordnung: Ein Kingsize-Bett mit harter Matratze, eine 55cm-Glotze mit ARD, ZDF, RTL, SAT 1, PRO 7 und VOX (ich hoffe, ich habe keinen Sender vergessen), eine Klimaanlage, die funktioniert, wann man will und eine Minibar mit Mineralwasser.
Kalt und fettig. Und das Mittagessen noch dazu mickrig, was daran lag, dass sowohl am Strand als auch im Haupthaus aufgetischt wurde. Was rauskam, waren zwei halbe Sachen. Kurz zusammengefasst: Fleisch, Fritten und Salat. Abends gab’s dann mehr Auswahl: Zusätzlich Gemüse, das mittags völlig fehlt, sowie kalte Vorspeisen. Für Vegetarier entspricht zumindest Mittags die Auswahl der eines mittelgroßen türkischen Imbisses in einer x-beliebigen deutschen Stadt. Das Nachtisch-Buffet ist unauffällig: Torte, Kuchen, Baklava, dazu ein bisschen Obst. Generell etwas enttäuschend und noch nicht mal Folge eines besonderen Sparkurses: Weder wurde an der Menge gespart, noch waren die Zutaten auffallend billig. Was viele Gäste mehr interessiert: Die Getränkeauswahl. Wegen einer wie auch immer begründeten Verbundenheit mit dem Mineralwasser-Multi Süral, dem in der Gegend noch drei Hotels gehören, sind dessen Getränke im Ausschank, was zum Beispiel heißt, dass statt des anderswo angebotenen Premium-Biers Efes die Hausmarke „Perge Pilsener“ aus den Fässern läuft. Softdrinks sind zum Selberzapfen. Auch in der Strandbar gibt es die volle Getränkeauswahl, einschließlich Spirituosen.
Alle sind nett, manche aber auch chaotisch. So wie der schlafmützige Nachtportier, der um 4 Uhr in der Früh auf der Gästeliste erst mit Hilfe des Kofferträgers entdeckte, dass zwei Einzelzimmer und nicht ein Doppelzimmer gebucht waren. Oder wenn man vier Stunden später anrief, weil er meinen Hotelvoucher nicht finden konnte und mich aufforderte, runterzukommen und eine Kopie vorzuzeigen. Die Entschuldigung mit roten Kopf, weil das gute Stück zwischenzeitlich wieder aufgetaucht war, überließ der Feigling der armen Rezeptionistin. Keinerlei Grund zur Klage boten die TellerabräumerInnen und BarkeeperInnen, ebenso wenig die außergewöhnlich netten und hilfsbereiten Damen Putz.
Der Orfeus Park liegt gut 10 km von Side und 5 km von Kumköy entfernt auf dem Gebiet der Gemeinde Colakli, an deren ausgefranstem Rand und schon fast in Gündogdu. Der 5 Minuten entfernte Strandabschnitt ist leider nicht der schönste in Colakli, dafür sind zu viele Steinplatten im Wasser. In der Umgebung gibt es einige Hotels (Silver, Süral Garden, Golden Coast, Riva Bella, Victory Resort) sowie einige, wenig frequentierte und von gelangweilten Händlern bevölkerte Läden. Wer auf Unterhaltung Wert legt, muss nach Kumköy fahren, was abends nach Betriebsschluss der Dolmusse gewaltig ins Geld geht. Also an dieser Stelle eine ganz klare Empfehlung an Unternehmungslustige: Fahrt woanders hin. Oder mietet euch ein Auto.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Gäste-Bespaßung wird im Orfeus Park groß geschrieben, und vor allem laut. Laute Musik am Pool den ganzen Tag, Animateure, die sich selbst und die Kundschaft mit Kindergarten-Spielchen der Lächerlichkeit preisgeben und ihnen abends mit lauter Primitiv-Unterhaltung die Zeit vertreiben. Letzteres glücklicherweise im „Amphitheater“ in einem entlegenen Winkel des Geländes – getränketechnisch mit einem Mineralwasser-Spender versorgt. Dem Zeitvertreib dienen noch ein paar Fitness-Geräte im Untergeschoss eines der Bettenhäuser und eine Rutsche am Pool, die stundenweise in Betrieb genommen wird.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1 Woche im Mai 2007 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Markus |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 11 |