- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Das eher kleinere familiär geführte Hotel ist in landestypischer Bauweise errichtet und verfügt über ca. 40 Zimmer mit unterschiedlicher Ausstattung, verteilt auf zwei Etagen. Nachdem wir bereits den Winterurlaub 2006 im Hotel Olympie verbracht haben (s. Archiv), können wir dem Eigentümer ein gutes Management bescheinigen: Man kann dem Haus ansehen, dass sich jemand mit Engagement kümmert und beständig Verbesserungen vornimmt. Nach wie vor ist ein Fahrstuhl nicht vorhanden, so dass Gehbehinderte unter Umständen auf Schwierigkeiten stoßen. Kinder sind ebenso willkommen wie Kinder - insgesammt scheinen die Tschechen sehr kinder- und hundefreundlich zu sein. Die Gästestruktur setzte sich überwiegend aus Deutschen (u.a. Reisegruppen) zusammen, aber auch Tschechen, Niederänder und Polen waren vertreten. Buchbar ist das Hotel mit Frühstück, aber auch mit Halbpension. Zudem bot sich die Gelegenheit à la carte zu essen. Offenbar gibt es im Riesengebirge eine Präferenz, sämtliche Wanderwege zu "Promenaden" auszubauen, sei es mittels Asphaltband oder Pflasterung. Wer also die kleinen Wurzelpfade und ein wenig Nervenkitzel sucht, ist hier weniger gut aufgehoben. Auch sind die Wanderstrecken, insbesondere die Schneekoppe, im Sommer ziemlich überlaufen. Für diejenigen, die etwas für steinige Pfade und ein wenig mehr Einsamkeit übrig haben, sei folgende Tour empfohlen: Vom Reifträger zunächst mit rot Richtung Spindlerbaude, anschließend links mit grün weiter zu den Schneegruben, von dort rechts wieder hinauf zum Freundschaftsweg und von dort recht zurück zum Ausgangspunkt. Auch ein Besuch der Gegend um Hruba Skála sowie Prachovské Skály mit den Felsenstädten und der Burg Trosky sei empfohlen.
Es besteht die Auswahl aus verschiedenen Zimmerkategorien. Neben den (einfacheren) Zimmern ohne Balkon gibt es Familienzimmer, "De-luxe-Zimmer" und Appartements. Die Räumlichkeiten unterscheiden sich in erster Linie in Größe, Ausstattung und Balkon. Wir bewohnten während unseres Aufenthalts das Zimmer 031 im zweiten Stock des Anbaus und waren damit sehr zufrieden. Zusätzlich zu der üblichen Ausstattung waren vorhanden ein Safe, eine Minibar, ein Fernseher mit einigen deutschsprachigen Programmen (ARD, ZDF, SAT1, RTL) und auf dem Balkon eine Sitzgelegenheit. Letztere musste man sich jedoch mit dem Nachbarzimmer teilen; hier wäre vielleicht noch Nachbesserungsbedarf. Das Bett war aus unserer Sicht genau richtig, die Matratze nicht zu weich und nicht zu hart. Auch das Badezimmer genügt (normalen) Ansprüchen und war mit ausreichenden Stellflächen, einem Fön, einem Schminkspiegel sowie einem Seifenspender ausgestattet. Mit Blick auf unseren früheren Aufenthalt war erkennbar, dass viel Wert auf die Pflege der Räumlichkeiten gelegt wird.
Das hoteleigene Restaurant mit Wintergarten und Terrasse bietet eine kleinere Speisekarte. Leider ist seit unserem Aufenthalt 2006 das Angebot an landestypischen Gerichten entfallen und auch Steakliebhaber gehen leer aus, dennoch finden sich einfallsreiche Gerichte (Pasta, Geflügel, Fisch, Salate usw.). Im Vergleich zum Hinterland sind die Preise deutlich höher, gleichwohl vergleichsweise günstig, wenn man deutsche Verhältnisse betrachtet (ca. 1,70 für 0,5 Liter Gambrinus bzw. 7,50Euro für eine Forelle ohne Beilagen). Zur Mittagszeit und am Abend war das Restaurant picobello sauber, Abstriche musste man beim Frühstück machen. Hier geben wir jedoch zu bedenken, dass der Restaurantbetrieb während unseres Aufenthalts von drei Personen zuzüglich Küchenkräfte aufrecht erhalten wurde, deren Arbeitszeit teilweise um die 14 Stunden umfasste. Angesichts dieser Umstände war es unmöglich, nach erfolgtem Frühstück einer kompletten Reisegruppe innerhalb kürzester Zeit alles wieder in Ordnung zu bringen. Fehlte uns etwas am Buffet, reichte aber eine Nachfrage aus, um das Gewünschte zu erhalten. Wollte man hier schnelleres Arbeiten, so ginge dies nur über zusätzliches Personal, was sich wiederum auf den Reisepreis auswirken dürfte ...
Wie es in den Wald hineinschallt, so schallt es auch wieder heraus - eine Erfahrung, die wir einmal mehr bestätigt sahen. Soweit verschiedlich bemängelt wurde, das Personal sei unfreundlich, so vermögen wir uns das nur mit dem eigenen Verhalten der Gäste erklären. Wir für unseren Teil haben eine freundliche, wenn nicht gar zuvorkommende Behandlung erfahren. Geäußerte Wünsche wurden prompt erfüllt, in einem Fall sogar nach Küchenschluss. Besonders bemerkenswert sind auch die guten Deutschkenntnisse des Personals - sowohl im Restaurant als auch an der Rezeption. Auch die Zimmerreinigung ist ohne Beanstandung. Insbesondere fand der Handtuchwechsel - anders als angekündigt - mindestens zwei Mal pro Woche statt und auch aus der Minibar entnommene Getränke wurden sofort nachgefüllt (nicht auszuschließen, dass das Trinkgeld hierauf einen gewissen Einfluss hatte).
Das Hotel liegt im Ortteil Svaty Petr und rund zwei Kilometer von der Ortsmitte entfernt. Letztere kann fußläufig gut erreicht werden, die Rückkehr zum Hotel kann bei weniger guter Kondition aber etwas anstrengend werden (bergauf). Alternativ kann jedoch auch ein Linenbus genutzt werden; der Busfahrplan kann im Hotel eingesehen werden, zudem befindet sich die Haltestellen in unmittelbarer Nähe zum Hotel. In Hanglage gebaut, bietet sich vom Wintergarten bzw. Terrasse, zum großen Teil auch von den Zimmern, ein fantastischer Blick auf das Riesengebirge. Darüber hinaus besteht trotz der relativen Alleinlage die Möglichkeit, zum Abendessen eines der umliegenden Hotels aufzusuchen.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Für Kinder wurde ein kleiner Spielplatz sowie ein Trampolin im Außenbereich vorgehalten. An einer Spielecke im Restaurant fehlte es ebenfalls nicht. Einmal pro Woche (hier: Donnerstag) gab es Livemusik; weniger für Discogänger, denn für die Generation der Tanzballbesucher. Gespielt werden von dem auch Deutsch sprechenden Alleinunterhalter vorwiegend deutsche Schlager und Wiener Walzer. Im Gartenbereich fanden sich verschiedene Sitzgelegenheiten. Neben festinstallierten Holztischen und -bänken, gab es einige Holzliegestühle. Wie bereits von anderen Gästen erwähnt, sehen sie zunächst wenig vertrauenserweckend aus. Sitzt man jedoch erst einmal darin, kann man sogar ein wenig schaukeln, was durchaus gewollt ist. Der Wellness-Bereich umfasst zumindest eine Sauna und einen Whirlpool, wurde von uns jedoch nicht genutzt, so dass eine Beurteilung nicht möglich ist. Ebenfalls vorhanden ist ein Massagestuhl, welcher gegen Gebühr genutzt werden kann. Auch Massagetermine können vereinbart werden.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im August 2011 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Martina |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 7 |