Hotel Niedersächsischer Hof

Man soll ja mit dem Guten anfangen: also das Frühstück war wirklich gut und abwechslungsreich. Erwähnenswert der leckere Geflügelsalat, die frisch nach den Wünschen des Gastes zubereitete Eierspeise, die frischen Waffeln, die man sich selber backen konnte und der frisch gepresste Orangensaft (auch zum selber pressen). Aber sonst: Wir hatten uns auf ein romantisches Wochenende zu zweit gefreut und eine Juniorsuite gebucht. Nach Ankunft kam die Enttäuschung: Die uns zugedachte Suite lag mit großer Glasfront über Eck sehr dicht zum Bahnhof (Gleise/Straße). Der Zustand der Fenster sorgte für eine schlechte Schalldämmung; vorbeifahrende LKWs verursachten deutlich wahrnehmbare Vibrationen, so dass nach 3 min klar war: das wird nichts mit erholsamem Schlaf und romantischer Zweisamkeit! Schade, denn das Zimmer war groß und hell. Lediglich Holz und Polster waren schon etwas abgewetzt - aber das hätten wir alleine noch akzeptiert. Wir baten also um eine andere Juniorsuite, die man uns aber mit dem Hinweis, dass alle anderen belegt seien, verweigerte. Uns wurde ersatzweise ein ruhiges Standard-Doppelzimmer angeboten (zum Standardpreis). Wir willigten ein - hatten aber zunächst übersehen oder unterschätzt, dass das große Zimmer leider ein überaus kleines Bad hatte. Am ersten Morgen wurde das auch vom allgemeinen Zustand wenig attraktive Zwergenbad mit der Mini-Mini-Duschkabine zu einem ernsten Problem, weshalb wir noch einmal um ein anderes Zimmer mit größerem Bad baten. Nun zogen wir noch einmal in ein neues, ruhiges Zimmer mit Dachschrägen um, welches ein wirklich schönes Tageslichtbad hatte. Was wir aber erst wieder am Abend dann bemerkten war, dass aufgrund der Baulichkeiten nur ein schmaleres Doppelbett in den Raum gepasst hatte. Also entweder Bahn- und Straßenlärm oder Zwergenbad oder eben schmales Bett. Kein Zimmer ist hier offenbar "perfekt". Nun gut, das Wochenende sollte ja romantisch sein und so kann man auch nach 15 Jahren Beziehung wieder mal im engen Bettchen kuscheln ;-) Wir blieben in diesem Zimmer dann die restlichen 2 Tage wohnen. Gefallen hat uns das Hotel unterm Strich natürlich nicht. Zwei mal umziehen - das ist unser persönlicher Rekord! Allgemein machte das Hotel auf uns den Eindruck, als hätte es seine besseren Tage schon hinter sich. Die Einrichtungen wirkten auf uns durchaus gepflegt, haben aber schon Patina angesetzt oder sind leicht abgegriffen und fiebern der nächsten Renovierung entgegen. Die Bahnhofs- und Stadtzentrumsrandlage ist nur verkehrstechnisch günstig. Die Hotelleitung bot uns zwar ohne Diskussion 2x alternative Zimmer an - jedoch nicht in der von uns gewünschten und gebuchten (höheren) Kategorie. Für diese Einschränkung wurde uns keinerlei Ausgleich angeboten. Das aber hätten wir erwartet, da das Hotel ja seinen Vertrag letztlich nicht erfüllen konnte und wir Einschränkungen beim Wohnkomfort hinnehmen mussten. Unzufrieden mit dem "Niedersächsischen Hof" lernten wir dann das Hotel "Kaiserworth" in Goslar mit seinem tadellosen Service zunächst zumindest als Restaurantgäste kennen, so dass spätestens jetzt der "Niedersächsische Hof" vollkommen in unserer Gunst abstürzte. Drei Wochen später wiederholten wir unseren Goslar-Trip im "Kaiserworth" und fühlten uns endlich in unseren Bedürfnissen verstanden!

Beliebte Aktivitäten

• Kultur & Erlebnis
• Ausgehen & Nightlife