Hotel Messner

Nettes, älteres Haus im venezianischem Stil. Wir waren im Haupthaus untergebracht, was allerdings auch recht klein ist und dadurch eine familiäre Atmosphäre bietet. Lobby mit Internetanschluss (2 Euro für 15 Minuten!) und kleiner Bar, Restaurant mit Außenterrasse (sehr schön zum frühstücken). Schmale Treppen und Flure, daher ist das Messner eher nix für Gehbehinderte. Ohne einen Vergleich zu haben muss ich meinen, dass das Messner ein typisches Stadthotel in Venedig ist. Wir raten jedem, der nicht total auf Touristen-Gerammel steht, sich nicht in St. Marco ein Hotel zu suchen. Viel zu voll, viel zu teuer. Ein Ausflug zum Lido sollte unbedingt auf dem Programm stehen, hier findet man italienisches Strandfeeling. Wir raten davon ab, Wassertaxis oder gar Gondeln zu nutzen - Abzocke, zumal man alle wichtigen Punkte mit Vaporetti erreicht. Venedig ist schon teuer genug ...

Die Zimmer sind super klein und eng, das Bad war ebenfalls sehr übersichtlich. Aber wir hatten zumindest ein separates Bad (das schien nicht bei allen Zimmern der Fall zu sein). Von der Einrichtung her war das Zimmer ein traumatischer Mustermix - wohl der venezianische Stil. Grausliche Tapeten mit schrecklichen Bildern in unbeschreiblichen Rahmen. Dazu 80er-Jahre Möbel im flotten Nußbaum-Funier. Geschmacklich durchaus zu diskutieren, aber wir haben uns schnell daran gewöhnt. Es gibt einen Fernseher, der aber für kürzere Menschen kaum zu bedienen ist, weil er fast an der Decke hängt (dummerweise war bei uns auch noch die Fernbedienung kaputt). Die Sauberkeit war völlig ok (da ist sie wieder - die Putzfrau), Wäschewechsel täglich, Safe und Haartrockner sind vorhanden. Insgesamt zweckmäßig für eine Städtereise, bei der man ja ohnehin kaum im Zimmer ist.

Wir hatten nur Frühstück und das war prima. Wurst, Käse, Marmelade, Säfte, Obst, Müsli, Tee, Kaffee etc. - für italienische Verhältnisse reichhaltig und gut. Es gibt ein Restaurant, dass auch für das Frühstück genutzt wird. Alles sauber und nett, besonders zu erwähnen ist die Terrasse mit der dicken Katze (Romeo), auf der man wunderbar in den Tag starten kann. Die Getränkepreise im Hotel sind moderat. Wir haben uns spät abends eine Flasche Prossecco aufs Zimmer bringen lassen - 16 Euro, das ist für Venedig echt ein Schnäppchen.

Nun ja, da haben wir schon freundlichere Mitmenschen kennen gelernt. Zum Teil haben die Mitarbeiter der Rezeption kaum den Mund aufbekommen. Soll aber ja wohl in Venedig auch nix unübliches sein. Im Prinzip aber ok, alles wurde zufriedenstellend und fix abgewickelt. Mit Englisch kommt man gut voran, der Inhaber spricht sehr gutes Deutsch. Besondere Erwähnung soll hier die uns lieb gewordene Putzfrau bekommen. Sie sorgt dafür, dass man früh aus den Betten kommt und Venedig im Detail kennen lernt. Ab halb acht Uhr morgens nimmt sie ihren Job lautstark wahr. Da werden Türen geknallt und der Staubsauer läuft auf Hochtouren. Es wird nicht gefackelt: nach einem kurzen Klopfen steht sie in der Tür und will ihr Tagwerk verrichten. Erst nach heftigem Widerspruch konnten wir an einem Tag etwas länger schlafen. Hier wären ggf. Schilder mit "Do not disturb" durchaus angebracht, weil sonst im Viertelstundentakt die Tür aufgerissen wird. Das hat uns schon etwas genervt.

Die ist prima, ganz prima, wenn man nicht den ganzen Tag diesen Rummel des St. Marco-Viertels braucht. Man ist ruck-zuck mit dem Vaporetti an allen wichtigen Punkten (10 Minuten zu Fuß ist eine Anlegestation). Ein paar Schritte und man ist an der Promenade des großen Canale della Guidecca - sehr schön. Ein paar Schritte stadteinwärts und man hat schmale Gassen und Kanäle, Brücken und diverse Sehenswürdigkeiten. Das ganze aber ohne dieses entsetzliche Gerammel am Markusplatz. Allein schon dafür ist das Messner zu empfehlen. Bei der Vaporetti-Station befindet sich auch ein Supermarkt. Der ist sehr zu empfehlen, wenn man einfach mal nur Wasser und ein Sandwich will. In allen anderen Läden wird man ein Vermögen los.

Beliebte Aktivitäten

• Kultur & Erlebnis
• Ausgehen & Nightlife

Es gibt einen Internet-Anschluss, sonst nix. Muss aber auch nicht - man ist ja schließlich in Venedig. Zum Baden empfiehlt sich ein Ausflug zum Lido.