Als wir nach langer Anreise nachmittags das Hotel erreichen, werden wir von der geschäftstüchtigen Hausherrin sofort umworben: ihr Mann Y. könnte uns günstig einen Leihwagen und diverse Ausflüge vermitteln. Ob wir am griechischen Folklore-Abend nächsten Donnerstag teilnehmen wollen? Wir wollen erst mal ankommen und uns frisch machen, uns etwas einrichten und dann umsehen. Aber so leicht kriegen wir den Zimmerschlüssel nicht. Zuerst wird uns erklärt, wo wann in der Umgebung Bauernmärkte stattfinden und daß Y. den Transport dorthin (gegen Bezahlung) gern übernimmt. Ach ja, ganz wichtig: Die Getränke zum Abendbüffet sollten doch bitte jeden Tag in bar bezahlt werden. Von wegen „auf Zimmer buchen“ und bei der Abreise gesamt bezahlen... Vieles kostet extra: wer die Klimaanlage oder den Hotelsafe nutzen will, muß zahlen. Wer zu früh ein- oder zu spät auscheckt, zahlt extra. Und eine „Strafe“ (penalty) wird gar fällig (15 €), wenn das Geschirr am Abreisetag nicht abgewaschen ist. Dabei ist nur schwer vorstellbar, wie man sich hier Essen kochen sollte. Wir haben die erste Nacht ein Zimmer im Haupthaus bewohnt, dann eine Woche lang ein Studio 400 Meter entfernt (im Melissa SeaSide View). Das wenige Geschirr lädt nicht zum Kochen ein, zur Sauberkeit äußere ich mich mal gar nicht. Beide Kühlschränke waren total vereist. Die Küchenausstattung bzw. Nicht-Ausstattung mag zum Geschäftsprinzip gehören: Wer sich nicht selbst verpflegt, landet vielleicht öfter mal in Melissas Taverne... Zu dieser Taverne, in der auch Frühstücks- und Abendbüffet aufgebaut sind, gelangt man vom Haupthaus über einen fast unbefestigten Kletterpfad nach unten und natürlich auch wieder zurück. Für Ältere nicht immer eine leichte Übung. In der Hotelbeschreibung liest sich das anders: „...durch ein Pinienwäldchen“. Über das Essen wollen wir nicht viel klagen. Es hätte beim Aufschnitt zum Frühstück gern mehr Abwechslung sein können, aber sonst war das Angebot reichlich. Das Abendbüffet war meist delikat und mit landestypischen Speisen angereichert. Aber nie heiß!!! Zufällig sind wir auf den Grund aufmerksam geworden: Die Schalen stehen nicht auf ordentlichen Réchauds sondern in einem Wasserbad. Alles ist ein bißchen wie Jugendherberge (nur nicht so sauber). Geschirr, Gläser und Besteck muß man selbst abräumen. A propos Sauberkeit: Das schlimmste ist das Badezimmer, versifft, mit wackligem Waschbecken und nicht wirklich brauchbarem Duschvorhang. Die Toilettenspülung ist oft überfordert. Melissa preist die Zimmer in diesen „SeaSide View“-Studios „mit seitlichem Meerblick an. Meerblick? Wer sich über die Nachbarbalkons reckt, kann am Horizont etwas Wasser erkennen. Stattdessen blickt man auf eine halbfertige Neubauzeile und einen grundstückgroßen wilden Müllplatz (siehe unsere Fotos). Wir sind nach der ersten Nacht freiwillig vom Haupthaus in ein solches Studio umgezogen, weil das Hotelzimmer sehr winzig war und der Autolärm der direkt angrenzenden Schnellstraße auch nachts nicht wirklich abebbt. Die Zimmerreinigung findet kaum statt. Aber dafür klopft das Zimmermädchen morgens um 7 Uhr (!) hartnäckig, weil es frische Handtücher und Bettwäsche abliefern will. Am schlimmsten war es bei unserer Abreise. Der Flugplan sah einen sehr frühen Abflug vor, die Agentur legte unsere Abholung um 4:50 Uhr fest. Aber Abholung oben an der Hauptstraße vor dem Hotel. Über die Strandstraße und dann den Kletterweg an der Taverne nach oben. Die Strandstraße ist beleuchtet, aber die Kletterpartie hoch zum Hotel, die schon tagsüber kein Spaß ist, nun bei völliger Dunkelheit. (Ich danke heute noch der Eingebung, die mich bei dieser Reise eine Taschenlampe einpacken ließ). Alles in allem fast 15 Minuten. Unser Gepäck mußten wir am Vorabend reisefertig im Haupthaus deponieren (immerhin wurde es im Auto dorthin transportiert). Schlüssel quasi unter der Fußmatte. Muß ich erwähnen, daß es keinen Weckanruf gab?
siehe Text oben: Ungemütlich und unsauber
Das warme Abend-Büffet war eher lau
Das Personal beim Essen nimmt nur Getränkewünsche auf. Das durchweg freundlich. Alles andere ist Selbstbedienung, inkl. Abräumen des Tisches wie in der Kantine oder Jugendherberge. Zimmer-Reinigung siehe Text oben. Die Hilfsbereitschaft der Eigentümer, wenn man nichts bei Ihnen bucht, ist nicht spürbar. Lustlose Auskünfte, z.T. falsch
Der Strand ist nur durch eine Straße von der Taverne getrennt.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Oktober 2011 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Harald & Susanne |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 12 |