- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Das Hotel liegt am Ende des Ortes Estellencs (von Banyalbufar kommend) direkt an der wenig bis gar nicht befahrenen Hauptstraße. Nach 20: 00 Uhr abends fahren hier max. 10 Autos pro Stunde durch, nach 22: 00 Uhr fast gar keine mehr. Das Hotel besteht aus einem Haupt- und Nebengebäude, die durch die Straße getrennt sind. Im Nebengebäude befinden sich nur Zimmer, alle anderen Sachen finden im Hauptgebäude statt Die Gäste kamen in unserer Woche fast alle aus dem deutschsprachigem Raum, zwei ältere englische Ehepaare und ein dänisches Trio. Überhaupt waren die Gäste eher älter, d. h. 50 plus. In unserer Woche nur zwei Paare unter 30. 1. Mietauto ist Pflicht, wenn man von Land und Leute etwas sehen will. 2. Einschränkungen beim Essen können umgangen werden, siehe Bemerkungen unter Gastronomie. Fazit: Empfehlenswertes ruhiges Hotel in toller naturnaher Lage, absolut ungeeignet für Paare mit Kindern und junge Leute, die Party machen wollen.
Unser Zimmer (207) mit Balkon zur Rückseite des Hotels war groß, überall Mamorböden und Stuck an der Decke. Das Bad hat eine Badewanne mit Duschvorhang. Der Handtuchwechsel klappte zuverlässig und problemlos. Die Klimanalage hat eine Kühl- und eine Heizfunktion und lief leise mit vier Lüfterstufen und stufenloser Temperaturwahl. Der Kühlschrank für die Minibar nimmt eine zusätzliche 1, 5l-Flasche Wasser schräg auf, dann ist er voll. Was besondere Erwähnung verdient ist, dass dieser Kühlschrank unhörbar war, was nicht üblich ist und selbst in 4 Sterne Hotels in Deutschland selten anzutreffen ist. Die Matrazen der Betten haben eine gute Qualität, die Betten selber bestehen dagegen aus Einzelbetten. Für aktive Päärchen schlagen wir vor, beide Betten mit einer Schnur zusammenzubinden, was die Putzfrau dann aber beim Bettenmachen vor Probleme stellt ;-) Auf Grund der Lage sind die Zimmer zur Rückseite sehr ruhig und es kann bedenkenlos mit offener Tür geschlafen werden. Was absolute Dunkelschläfer stören kann, ist die Tatsache, dass die Balkonbeleuchtung nicht individuell gesteuert werden konnte. Die Lichter gingen bei Beginn der Dunkelheit an und blieben die ganze Nacht an. Dadurch sah das Hotel zwar von außen gut aus, aber es schien ein nicht unerheblicher Antei des Lichtes durch die nicht sehr lichtdichten hellen Vorhänge. Unglücklicherweise ließen sich die Klappläden nicht ganz schließen, das sie nur eine optische Funktion hatten. Die Verriegelungsmechanismen oben und unten fehlten und so klappten die Läden immer etwas auf. War aber - wie gesagt - nicht sonderlich störend. Das Haus insgesamt ist - wie viele Hotels - recht hellhörig, was aber wegen der Art der Gäste (viele Paare, die ihre freie Zeit zum Wanderurlaub nutzen und abends dementsprechend müde sind) nicht ins Gewicht fällt. Nach 22: 00 Uhr war wenig Bewegung im Hotel, keine Party-Suchenden, die um 4: 00 Uhr lautstark ins Hotel zurückkommen. Die Türen fallen allerdings sehr lautstark ins Schloss und die Abwasserleitung der Toilette über unserem Zimmer lief durch unser Bad (unter der dünnen Wand natürlich, nicht sichtbar, aber auch nicht schallisoliert.
Wenn man überhaupt etwas wirklich kritisieren kann, dann ist das dieser Teil. Wir hatten Frühstücksbuffet (8-10 Uhr) und Abendbuffet (20-22 Uhr) gebucht und wir empfanden die Auswahl für ein Vier-Sterne-Haus als zu gering. Das Frühstück war gut, es gab Brötchen und süße Teilchen, Toast, aber - wie in Spaninen verbreitet - kein Brot. Der süße Brotaufstrich (vier immer gleiche Sorten Marmelade (Erdbeer, Aprikose, Orange und Apfel) und Honig) sowie Butter wurde in abgepackten 10g-Döschen präsentiert. Für die herzhafte Fraktion gab es jeweils eine Wechselnde Käse- und Wurst-Sorte, wobei der Käse meist vom der Ziege kam, das kennen wir auch besser. Zusätzlich gab es Müsli (Korn- und Schokoflakes sowie Haferflocken), ein paar Trockenfrüchte, 125ml-Becher Joghurt sowie (nicht immer ganz) frisches Obst. Der dazu gereichte Orangensaft war sehr gut, weiterhin gab es Wasser, Milch und Apfelsaft aus Karaffen. Nicht zu vergessen je ein Warmhaltetrog mit Spiegeleiern, einer mit Rühreiern, einer mit Speck und einer mit Würstchen. Die Kellner brachten dann auch Kaffee und Tee in kleinen Kännchen an den Tisch. Das Abendessen war geschmacklich gut und wir können das Essen empfehlen. Aber die Auswahl ist wirlich sehr beschränkt. Das Abendbuffet besteht aus einer Suppe, zwei bis drei verschiedenen Sorten Salat (ohne Dressing!), eine wechselnde Sorte Fisch, eine wechselnde Sorte Fleich, immer Kartoffeln (in wechselden Darreichungsformen) und einer wechselnden Gemüsebeilage. Nachtisch bestand aus zwei verschienen Sorten Obst und einem Kuchen sowie Eis (Erdbeer, Vanille und Schokolade). Das war es. Wem das reicht, kann bedenkenlos buchen, wobei man das "wechselnd" nicht so wörtlich nehmen sollte, denn in unserer Woche gab es zwei mal Bohnen mit Möhren als Gemüsebeilage und dreimal Lamm als alleinige Fleischsorte. Somit ist die Wiederholrate sehr hoch. Um es nochmals zu betonen: Geschmacklich gab es nichts auszusetzen. Deswegen unser Tipp: Nur Übernachtung und Frühstück buchen, das Abendbuffet nach vorheriger Studie der Karte (steht beim Früchstück nahe des Ausgangs) daszubuchen (Kosten: 20 Euro) und wenn es nicht zusagt, in den zwei anderen Restaurants und einer Pizzaria in Estellencs Essen gehen. Dieses Vorgehen wählten übrigens ca. 75% aller Gäste, Abendessen hatte in unserer Woche dauerhaft nur sieben Paare. Billiger wird es bei gleichem Umfang dadurch allerdings nicht, außer in der Pizzaria (Pizza Magharita 6 Euro). Die Getränkepreise im Hotel waren moderat, 0, 5l Wasser kosteten 1, 65 Euro. Früstück und Abendessen wird - soweit es das Wetter erlaubt - auf der großen Terasse mit Meerblick serviert. Das ist sehr schön und gerade in der Dämmerung hat es was, unter freiem Himmel mit sehr unaufdringlicher und leiser Musikuntermalung aus kleinen Lautsprecheren zu speisen.
Der Service im Hotel ist ansprechend. Um die Gäste kümmerten sich zwei Kellner/innen. Das reichte morgens und erst Recht abends aus. Die Bedienungen waren freundlich, schnell und aufmerksam. Benutzte Teller wurden schnell weggeräumt und wenn man mal Besteck vergessen hatte, brachten es die Kellner auch an den Tisch. Die Rezeption ist dauerhaft besetzt und war auch immer freundlich. Bademäntel, die ihre besten Tage allerdings schon hinter sich hatten, und Handtücher wurden kostenlos und ohne Pfand ausgehändigt. Die Zimmer waren ordentlich und sauber - legt man den spanischen Standard zu Grunde. Sicher, der Badezimmerspiegel hätte mal eine Grundreinigung nötig gehabt und als wir ankamen, waren noch zwei Blatt Toilettenpapier auf der Rolle, aber das sind in unseren Augen Kleinigkeiten, die den beinahe familieren Charakter des Hauses unterstreichen.
Estellencs liegt an der Südwest-Küste der Insel und ist touristisch noch nicht erschlossen, was es zu einem empfehlenswerten Ort für Ruhesuchende macht. Der Ort selber liegt etwa 120 m über dem Meeresspiegel, es fürt eine knapp 2 km lange einspurige Straße an die "Playa". Der Stand ist aber nicht wirklich als Stand zu gebrauchen (siehe Bildergalerie). Auf Grund seiner Lage zwischen Banyalbufar (9 km) und Andratx (15 km) gibt es so gut wie keinen Durchgangsverkehr, da der Hauptverkehr von Palma kommend jeweils in den o. g. Städten endet. Die Küstenstraße nach Estellencs ist größtenteils sehr kurvig und überfordert offensichtlich viele Verkehrsteilnehmer mit Ihren Mietwagen. Hier ist meist Geduld angesagt, bis sich eine Chance zum Überholen bietet. Bei freier Fahrt kann man zügig gefahren einen Durchschnitt von 50 km/h realisieren (erfordert aber einen stillen oder leise schreienden Beifahrer), in der Regel bremsen einen andere Verkehrsteilnehmer aber auf einen Schnitt von 35 - 40 km/h runter. Dies muss man bei seiner Tagesplanung berücksichtigen. Ein Ausflug nach Valdemossa (50 km) kann so schnell 1, 5 Stunden dauern. Ebenso dauert die Fahrt an Sandstrände an der Ostküste (ca. 120 km) in etwa die gleiche Zeit, eine Richtung wohlgemerkt. An Hand unserer Bemerkungen kann man sehen, dass ein Mietwagen quasi Pflicht ist, sollte man nicht nur auf einen Hotelurlaub fixiert sein. Ein Bus fährt auch, aber auf Grund der langen Fahrzeiten zu den einzelnen Attraktionen in meinen Augen nicht zu empfehlen. Einen Supermarkt gibt es in Estellencs nicht, die nächsten sind in den o. g. Nachbarorten, wobei die beiden in Banyalbufar die Größe von 20qm nicht überschreiten.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Es gibt einen "großen" Außenpool und zwei weitere Whirlpools auf versetzten Ebenen. Bei gutem Wetter waren die Liegen am Pool schnell besetzt. Wenn alle Zimmer belegt sind, reicht die Liegefläche sicher nicht für alle Gäste aus. Aber das Hotel liegt halt nicht so, dass alle Gäste nur zum Sonnen hier hin fahren, dafür gibt es an der Ostküste sicher bessere Hotels. Zusammen mit dem Spa-Bereich (Pool sowie Sauna und Dampfbad, die auf Wunsch in Betrieb genommen werden) im EG des Hauptgebäudes ergibt sich ein stimmiges Bild, alles ist gepflegt und sauber.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im September 2007 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Sandra |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 3 |