Das Hotel ist in einem desolaten Zustand. Wir haben noch nie einem solch schlechten Hotel gewohnt. Alles ist abgenutzt und verdreckt. Der Lärmpegel ist hoch. Die Gästestruktur umfasst alle Altersklassen, die meisten kommen aus Deutschland, einige wenige aus anderen europäischen Ländern (denn Autokennzeichen nach). Wem nach einer heruntergekommenen schmutzigen Jugendherberge ist und dabei starke Nerven mitbringt, ist hier richtig. Der Gardasee ist ein wunderschönes Reiseziel, doch um das Hotel Marco Polo sollte man einen großen Bogen machen. Es ist uns unverständlich, dass man dafür noch Geld nehmen kann, weil der Zustand des Hotels einfach eine Zumutung für einen erholungssuchenen Reisenden ist. Das geht einfach gar nicht! Wir sind vorzeitig abgereist, weil wir uns den Stress nicht mehr antun wollten. Tipp: Unbedingt auf den Monte Baldo fahren. Man hat von dort oben eine wunderschöne Aussicht auf den See.
Das Positive zuerst: Das Zimmer war ausreichend groß und mit relativ neuen Fußbodenfliesen ausgestattet. Das war aber auch schon alles. Die Möblierung war spärlich: ein Kiefernschrank, zwei alte Betten aus funklem Holz, ein Schreibtisch mit Spiegel darüber sowie einen abgeschabten Stuhl davor. Die Betten waren voller Kratzer und Farbflecke von der gelben Wandfarbe, die man nach dem Streichen einfach nicht entfernt hatte. Von der Schreibtischplatte war die Kante abgeplatzt. Die Zimmerdecke war mit quadratischen weißen Platten verkleidet, die schief angebracht und an vielen Stellen arg beschädigt waren. Auf dem Fußboden vor dem Schrank fehlte ein Stück Fliese, es war nur der blanke Estrich zu sehen. Die gelben Wände waren an manchen Stellen schon stark beschmutzt. Die Gardine war ebenfalls befleckt. Die Tür zum Balkon schepperte auch im geschlossenen Zustand, wir fühlten uns nicht sehr sicher. Auf dem Balkon gab es nur zwei Plastikstühle, keinen Tisch und keine Möglichkeit, um nasse Handtücher etc. zu trocknen. Eine Sichtwand oder Abtrennung zu den Nachbarn war nicht vorhanden. Der Blick war zwar seewärts gerichtet, doch eine dichte struppige Bepflanzung verhinderte ihn. Das Badezimmer war ein dunkles fensterloses und schlecht ausgeleuchtetes Loch. Die Armaturen waren sparkig, der Hängeschrank abgestoßen, Fliesen von Anno dazumal teilweise gesprungen, Toilettenbrille braun vor Schmutz, Türscharniere ekelig verschmutzt, Fönkabel verdreckt, Putz an der Decke bröckelte ab, Lüftung funktionierte nicht. Eine Klimaanlage war nicht vorhanden. Der winzige Fernseher war im Kleiderschrank parallel zum Bett untergebracht. Im Schrank befand sich außerdem ein Safe. Eine Minibar oder ein Kühlschrank existierten nicht. Das Zimmer war sehr hellhörig, man bekam alles mit, was neben oder über oder unter einem geschah. Sehr nervend.
Zum Frühstück gab es steinharte Brötchen, die wie Blei im Magen lagen, muffige Cornflakes, schlechten Kaffee und süßen Saft aus dem Automaten. Wenn man Trauben oder Melonen essen wollte, musste man schon um 8.30 Uhr da sein, weil danach alles vergriffen war und nicht mehr nachgelegt wurde. Es gab zwar hartgekochte Eier, jedoch keine Eierbecher und - löffel dazu. Am Abend wurde in zwei Schichten gegessen. Die Vorspeisen waren alle irgendwie sauer und sehr ölig, wir haben darauf verzichtet. Darauf folgten ein eintöniges Pastagericht und ein armseliger Hauptgang. Der Nachtisch war auch nicht der Rede wert. Wir haben nur zu Anfang unser HP-Menue eingenommen. Danach haben wir die Restaurants am See aufgesucht und z.B. die köstliche Gardaseelachsforelle genossen. Der Geräuschpegel im Speisesaal war sehr hoch, der Andrang an den Buffets groß, das Geschirr alt, angeschlagen und fleckig. Gläser wurden nass und heiß aus der Spülmaschine auf das Buffet gestellt. Schmutzige Tischdecken einfach umgedreht. Man bekam kein neues Besteck, sondern musste während des ganzen Essens mit einem Vorlieb nehmen. Man saß nicht alleine an einem Tisch, sondern teilte ihn sich mit einem anderen Paar oder konnte sich, wenn möglich, umsetzen. Das Essen im Speisesaal war purer Stress.
An der Rezeption wurde auch deutsch gesprochen. Allerdings war man hier wenig entgegenkommend. Als wir nach der Besichtigung unseres deprimierenden Zimmers um ein anderes baten, konnte oder wollte man uns nicht weiterhelfen. Auf den Austausch eines defekten und ekeligen versparkten Wasserhahnes mussten wir zwei Tage warten. Es gab keinen Internetzugang. Deshalb baten an der Rezeption darum, uns eine Telefonnummer in Deutschland herauszusuchen, doch diese Bitte wurde uns abgeschlagen. Die Zimmerreinigung erfolgte mit chorhaltigen Putzmitteln, was einen strengen Geruch verursachte. Die Reinigung war jedoch nur oberflächlich, die Armaturen im Bad waren uralt und versparkt, die Toilettenbrille von unten braun, die Türscharniere und das Fönkabel total verdreckt usw..
Das Hotel liegt am Ortseingang von Garda (von Norden her gesehen) in leicht erhöhter Lage. Nur von wenigen Stellen aus ist der See zu sehen, da viele hohe Bäume den Blick verstellen. Zum Ort ist es noch ein gutes Stück entlang der vielbefahrenen Gardesana Orientale zu gehen. Nimmt man das Auto, muss man besonders am Vormittag mit einem Stau rechnen. Der Ort Garda hat wie alle Orte am Gardasee viel Flair.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Es gab zwei Pools, die jedoch nicht geheizt und deshalb sehr kühl waren. Der große Pool befand sich mindestens 50 Meter vom Hotel entfernt und wurde auch von den Gästen der Feriensiedlung mitbenutzt. Die Poolanlage war sehr alt und wies bauliche Mängel auf. Besonders schlimm waren die sanitären Anlagen, total verdreckte Toiletten und verdreckte Duschkabinen ohne Vorhang. Eine Außendusche direkt am Pool gab es nicht. Da der Weg zum Hotel ja recht lang war, war man also auf die verdreckten Duschen und Toiletten bei der Pizzeria angewiesen. Für die Kunststoffliegen am Pool gab es keine Auflagen, und es war deshalb ziemlich hart auf ihnen zu liegen. Es waren nur wenige Sonnenschirme vorhanden, und die, die es gab, waren leider ebenfalls schmutzig und kaputt. Auf dem Gelände gab es Spielgeräte für Kinder, die sich aber in einem genauso desolaten Zustand befanden wie das ganze Hotel. Am Abend gab es in der Hotelbar Musik, die bis in die Nacht hinein dauerte.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Paar |
| Dauer: | 1 Woche im September 2010 |
| Reisegrund: | Sonstige |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Claudia |
| Alter: | 41-45 |
| Bewertungen: | 2 |

