- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Zum Reisezeitpunkt Ende September war die bereits Mitte der 60er Jahre erbaute Hotelanlage deutlich unter ihrer Kapazitätsgrenze, was sich in jeder Hinsicht positiv auf den Andrang an Buffet und Strand auswirkte. Neben deutschen, österreichischen und vereinzelten englischen Gästen waren es vor allem Bulgaren, Serben, Russen und Ukrainer aller Altersschichten, die die Anlage bevölkerten. Entgegen einiger negativer Erfahrungen, konnte man von einem harmonischen Miteinander sprechen. Gelegentliche Unterschiede bei der Esskultur konnte man übersehen. Aufgrund ihrer Eignung für Familien mit kleinen Kindern, wird die Anlage von eben diesen gern besucht. Dem Erholungswert tat ein gelegentlicher spitzer Schrei am Strand oder ein rennendes Kind im Restaurant keinen nennenswerten Abbruch.
Durch die beschattete Lage im Wald war es trotz der spätsommerlichen Temperaturen von um die 30 Grad kaum notwendig, die ansonsten tadellos funktionierende Klimaanlage in Gang zu setzen. Auf der zum Zimmer gehörenden Terrasse konnte man auch abends prima sitzen, ohne sich übermäßig beobachtet zu fühlen. Die Terrassentür konnte durch den angebrachten Insektenschutz auch nachts offen bleiben. Einen Safe hat jedes Zimmer, ebenso Telefon, Kühlschrank und Fernseher. Sein Alter hat man unserem Zimmer aber keineswegs angesehen. Die Möbel waren allesamt in gutem Zustand. Lediglich die Qualität der Matratze ließ Wünsche offen. Das Badezimmer war ausgesprochen klein. Wenngleich sie das Notwendige bot. Die Dusche erfüllte ihren Zweck. Mehr aber auch nicht. Wer Wellness sucht, sucht besser woanders. Grund zur Beanstandung der Sauberkeit hatten wir aber nicht. Die Handtücher wurden täglich gewechselt, die Betten gerichtet und der Boden von Sand bereinigt. Klinisch sauber war es nicht. Für griechische Verhältnisse war es aber gut. Wer mit dem Anspruch eines deutschen oder sogar amerikanischen 4*Hotels anreist, der wird vom Zimmer sicher etwas enttäuscht sein. Nach griechischem Maßstab fiel das Zimmer nicht ab. (Unseren Vergleich beziehen wir auf Hotels auf Kreta, Kos und Rhodos).
Abgesehen von einem Eis und Kaffee haben wir die Strandbar nicht genutzt. Aufgrund der exponierten Lage sind die Preise nicht mehr im Discountbereich. Der Einrichtungsstil war aber schon sehr schick. Es gab vereinzelte Sitzgruppen direkt an der Bar und kleine Pavillons mit Sonnenschutzrollos auf der umliegenden Wiese. Eher negativ war unser Eindruck von der Zwangsbeschallung des vor der Strandbar liegenden Strandabschnitts. Das Restaurant bot morgens ein nahezu konstantes Buffet in hoher Qualität mit sehr großer Auswahl an. Hier kommen Freunde des kontinentalen Frühstücks genauso auf ihre Kosten wie die des englischen. Alle angebotenen Speisen wurden bis zum Ende nachgefüllt. Auch der Kaffee war okay, wenngleich man sich für ein Nachfüllen etwas deutlicher bemerkbar machen musste. Am Abend gab es wechselnde, vornehmlich landestypische Gerichte. Die Auswahl ist (besonders am BBQ-Buffet am Samstag) so reichlich, dass die Aufnahmekapazität unserer Mägen oft schon erschöpft war bevor wir von allen Gerichten probiert hatten. Im Gegensatz zu manchem toskanischem Restaurant wurden die ortstypischen Kräuter und Gewürze (Oregano, Thymian, Rosmarin etc.) auch zum Kochen verwendet. Die Preise der angebotenen Getränke gehen in Ordnung (um die zwei EUR für kleines Bier oder Cola). Wer hier anderes erwartet, verdrängt die Tatsache, dass es sich um das Restaurant eines 4*Hotels handelt. Die Atmosphäre im Restaurant war, begünstigt durch die Nachsaison, sehr entspannt, sodass wir gern auch etwas länger gesessen haben, um dem aufgehenden Vollmond zuzusehen.
Da wir kaum Anlass hatten uns zu beschweren, können wir auch zum Umgang mit selbigen nichts sagen. Egal wo wir aber Kontakt mit dem Personal hatten - ob an der Rezeption, am Strand oder im Restaurant - überall war man bemüht und ist uns überaus freundlich begegnet (was in Griechenland wohl derzeit nicht überall so sein soll). Die Leistungen einiger Kellner beim Umgang mit Besteck und Geschirr oder dem Öffnen einer Weinflasche waren geradezu artistisch. Die Fremdsprachenkenntnisse des Personals sind uns im Urlaub eigentlich nicht sooo wichtig. Schließlich ist man im Urlaub in Griechenland und nicht in Hannover. Also erwarteten wir keine Auskunft auf hochdeutsch. Mit Englisch kommt man fast überall auf der Insel sehr weit. Da aber viele Hotelangestellte hervorragend deutsch sprechen, war die Kommunikation umso leichter.
Die Anreise war ein Traum. Der Flughafen Kavala ist nur gut 10 Minuten Busfahrt vom Fährhafen Keramoti entfernt, wo man zusammen mit dem Bus nach Thassos übersetzt. Auf der Fahrt, kann man sich schon den ersten Eindruck von der Insel machen. In Limenas/Thassos angekommen, geht es in 15 Minuten ohne Umweg ins Hotel, denn es ist das erste, das angefahren wird. Die bereits vielbeschriebene Lage im Pinienwald ist einfach großartig. Je zwei bis vier Zimmer befinden sich in den Bungalows, die an den Hang gebaut wurden und sich ganz wunderbar an die umgebende Landschaft anschmiegen. Die Dächer sind mit Steinplatten belegt und gleichen in ihrem Aussehen den überall zu findenden Pinienzapfen. Umherlaufende Pfauen runden den paradiesischen Eindruck ab. Natürlich hat die Lage auch einen Haken. Je nachdem wo man wohnt und wie fit man ist, kann der Fußweg vom Bungalow zu Strand, Rezeption oder Restaurant bei sommerlicher Hitze beschwerlich sein. Auf dem Weg nach oben hilft der freundliche Golfcar-Fahrer. Wer gut zu Fuß ist, der freut sich wie wir am Morgen beim Spaziergang zum Restaurant auf den Anblick der aufgehenden Sonne über dem wundervollen weißen Strand und dem türkisblauen, flach abfallenden Meer. Einen großen Supermarkt kann man nach etwa 20 Minuten Fußmarsch erreichen. Ohne Mietwagen kauft man aber z.B. Getränke bequem im hoteleigenen Minimarkt zu erträglichen Preisen (6 x 1,5l Wasser für 3 EUR). Der Strand ist einfach großartig und wahrscheinlich einer der besten auf ganz Thassos. Auch wenn «paradise beach» und «golden beach» weiter im Süden klangvollere Namen haben, lohnt es aufgrund von Wasser- und Strandqualität unserer Meinung nach nicht den Weg zu machen. Einzig die Exklusivität des Badeerlebnisses ist in Makryammos nicht gegeben.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Wir haben ein Hotel ohne Animation gesucht und wurden nicht enttäuscht. Hier konnte man auch am Abend noch entspannen. WLAN gab's kostenlos in der Nähe der Rezeption, am Strand und je nach Lage sogar in den Zimmern bzw. auf der zugehörigen Terrasse. Wer will, kann sich an den Pool legen. Umsonst. Zwei Sonnenliegen am Strand mit Schirm schlagen dagegen mit überzogenen 7 EUR zu buche. Aber wer will schon an den Pool, wenn man am schön gepflegten, feinsandigen Strand liegen kann. Da ist der Ärger über den Preis schon nach einer Stunde verflogen. Einen während unseres Aufenthalts wenig genutzten Tennisplatz gibt es genauso wie einen Tischtennistisch hinter dem Restaurant. Dem Dreck auf dem Tisch nach zu schließen, wurde hier aber nicht oft gespielt.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im September 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Jens |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 3 |