Hotel Le Tivoli

Die 280 Zimmer des Hotels verteilen sich auf 4 Gebäude. Rezeption mit Bar und Restaurant (nur über mehrere Treppen erreichbar) befinden sich in je einem Extra-Bau. Nicht zu verleugnen ist das relativ hohe Alter der Bauwerke. Die Zimmer mit Balkon sind so ausgerichtet, dass auf jedes irgendwann am Tag die Sonne scheint. Der Blick geht zum Amadil am Meer. Die Gäste stammten überwiegend aus angelsächsischem Raum, Frankreich, Skandinavien und Deutschland und umfaßte alle Altersgruppen. Gebucht war Halbpension - dazu später mehr. In 15 Jahren war dieses unser 7. Hotel in Agadir. Am Besten schnitt bisher aus unserer Sicht in der 4*-HP-Klasse das "Amadil Beach" ab. Die beste Reisezeit? Für uns Januar/Februar, denn wir mögen den Winter nicht. Dafür nehmen wir auch den kalten Atlantik und die kühlen Abende gern in Kauf. Die Preise im Hotel haben durchaus 4-Sterne-Niveau. Aber auch nur die!

Unser Zimmer war offenbar frisch getüncht, ersichtlich aus den Farbflecken am Boden. Die Möbel teilweise zum wiederholten mal gestrichen, aber abgestoßen. Die Klobrille ist wohl ein Fundstück in Erdbebentrümmern. Eine Schranktür ließ sich nicht schließen. Abflußprobleme im Waschbecken löste man durch komplette Entfernung der Vorrichtung. Der Perlator fehlte. Der Perlator am Bidget hingegen war so verkalkt, dass es nicht zu gebrauchen war. Der Teppichboden verschlissen, die Raff-Vorhänge nur mit viel Mühe zu öffnen/schließen. Am Balkon blätterte teilweise die Wandfarbe ab, eine Fensterscheibe war gesprungen. Im Minifernseher gab es Pro7, Sat1 und RTL, manchmal sogar in Farbe. Er hätte auch ohne Fernbedienung - die 4 Tage später geliefert wurde - funktioniert, wenn der Programmwahlschalter nicht kaputt gewesen wäre. 14=11?

Wir sind jeden Tag satt geworden und haben für den Reisepreis (496 € p.P. für 2 Wochen HP) auch keinen Hummer oder Kaviar erwartet, aber zum Abendessen einen frischen Salat. Keine Tomaten, keine Gurken, nichts außer mit Wurst-, Käse- Kartoffel- oder Fischresten durchaus fantasievoll angemachte Pampe. An drei Abenden wurde marokkanisch gekocht. Das Essen aus den Tagines war wohlschmeckend und heiß. An den restlichen Tagen war die Auswahl eher mäßig, ein Stil war nicht zu erkennen, mit Ausnahme eines vorzüglichen Schweinebratens(!). Zudem waren die Speisen anfangs kalt bis lauwarm, nach Reklamationen wenigstens lauwarm bis warm. Das Obstangebot beschränkte sich auf Orangen und Mandarinen. Das üppige Kuchenbuffet schrumpfte leider binnen kürzester Zeit dramatisch. Gebucht war 14=11. Das bedeutet hier wohl: 14x Essen, nur 11x kochen. Rindfleischwürfel z.B. wurden 4 Tage hintereinander angeboten, jeden Tag etwas zarter... Mit dem Frühstück waren wir zufrieden. Eier, Speck, Bohnen, Pfannkuchen, Wurst, Käse, Brote, Gebäck und: frische Tomaten, Gurken! Hygiene? Naja. Die offenen Speisenbehälter boten keinen Schutz vor Tröpfchen, Haaren oder Rauch. Insgesamt hatten wir einen etwas schmuddeligen Eindruck. Lobenswert die Trennung von Rauchern und Nichtrauchern. Cola u.a. wurde allerdings sehr hygienisch, nämlich in geschlossenen Dosen, serviert.

An der Rezeption wurde sehr gut deutsch gesprochen. Das Personal war insgesamt überaus höflich, hilfsbereit und freundlich. Auch das Zimmermädchen, welches aber offenbar Husch-husch hieß. Besonders zuvorkommend war der Kellner im Restaurant, was aber wohl auch mit dem gut bemessenen Trinkgeld zu begründen ist.

Zum Strand 10 Minuten, zur Strandpromenade oder zum Souk je 30 Gehminuten - die Lage war für unsere Bedürfnisse optimal. In nächster Nähe ein Supermarkt, mehrere Restaurants. Empfehlung: Frisch gezapftes Faßbier im "Maxwell", 0,5 l für 28 DH. Ausflüge: Neben dem obligatorischen "Muß" Marrakech empfehlen wir einen Trip nach Essaouira! Die einmalige historische Altstadt (Medina) ist UNESCO-Weltkulturerbe und absolut sehenswert, die frischen gegrillten Fische am Hafen (Preis vorher aushandeln!) äußerst schmackhaft.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Für den sauberen Pool vergeben wir 6 Sonnen, denn er war beheizt! Liegen waren ausreichend vorhanden. Noch ein Vorteil: Wir konnten unser Zimmer auch mit nasser Badekleidung problemlos erreichen, da das Wohnhaus in Poolnähe lag und keine Räume durchquert mußten. Das wars denn aber an Unterhaltung und Animation, außer einem Alleinunterhalter in der Lobby und einmal ein Bingo-Spiel, bei dem die dreisprachige Bekanntgabe der Gewinnzahlen über die Lautsprecher lange Zeit die vielen Nichtteilnehmer nervte. Vermißt haben wir einen Internet-Zugang, der inzwischen eigentlich zum Standard gehören sollte. Das nächstliegende Cafe ist im Hotel Amadil. Einmal wöchentlich bietet das Hotel einen marokkanischen Abend an. Gegen einen Aufpreis von 75 DH p.P. gibt es zum landestypischen Essen Showprogramm mit Musik und Bauchtanz. In der gemütlichen Hotelbar gibt es manchmal sogar Faßbier, 0,5 l für stolze 44 DH. Das marokkanische Restaurant am Pool wurde zur Deckung des Bedarfs der Liegenbenutzer genutzt. Die Stände am Pool sind wohl schon seit Jahren verwaist.