- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Das nur 18 Zimmer umfassende Hotel liegt unterhalb(!) der Küstenstraße zwischen den Orten Positano und Amalfi. Es verfügt über eine großzügige Gartenanlage, die - steil abschüssig - zu einem privaten Zugang an das Meer führt. Bestechend an dem Hotel ist die Liebe zum Detail: Im Garten befinden sich verstreut Sitz- und Liegeplätzchen zum Verweilen, ein Whirlpool im Freien mit sensationellem Blick, in den Zimmern paaren sich italienisches Flair mit luxuriöser Ausstattung. Das nach außen hin eher unscheinbare Haus besticht durch Atmosphäre und durch seine überwältigende Lage: Abseits vom Touristenrummel genießt man hier Ruhe und einen traumhaften Ausblick auf das Meer bis nach Capri. Von der oberhalb liegenden Küstenstraße bekommt man in den Zimmern, deren Balkone zur Seeseite zeigen, und auch von der Hotelterasse so gut wie nichts mit. Dass während unseres Aufenthaltes fast nur italienische Gäste dort anzutreffen waren, spricht sehr für das Hotel. Wir haben dies doppelt genossen: hatten wir dadurch doch das Gefühl von Authentizität, von Italien pur. Wir sind (pauschal gebucht) im August gereist und können aus eigener Erfahrung Folgendes empfehlen: 1) Superior-Zimmer ist hinsichtlich Blick und Ausstattung empfehlenswert (wobei wir keine Vergleichsmöglichkeiten zum Standardzimmer oder zur Suite hatten) 2) Aufgrund der hervorragenden Qualität des Abendessens und der Entfernungen zum nächsten Ort/Restaurant ist Halbpension genial. 3) Wer nur die bekannten Städte/Ausflugsziele besuchen möchte, kann sich vor Ort gut und gerne mit öffentlichen Verkehrsmitteln bewegen. Wer dagegen die weniger touristisierten Bergdörfer und/oder die entferntere, umliegende Landschaft erkunden möchte, sollte sich einen Mietwagen nehmen. 4) Im Hochsommer (August) hatten wir aufgrund der hohen Temperaturen (um die 40 Grad im Schatten) und der hohen Luftfeuchtigkeit mit extrem vielen Mücken zu kämpfen. Der vom Hotel kostenfrei bereitgestellte Anti-Moskito-Stecker müffelt ziemlich stark, so dass stattdessen die Mitnahme von Autan o.Ä. in ausreichender Menge empfehlenswert ist. 5) Summa summarum ist das Hotel ein Juwel: Phantastische Lage, unschlagbar netter Service, tolles Ambiente.
Wir haben ein Superior-Zimmer gebucht, was wir nicht bereut haben. Mit einer Größe von knapp über 30 qm war das Zimmer sehr groß und typisch italienisch ausgestattet: Mit einem großen Bett mit sehr bequemen(!) Matratzen, mit schweren Vorhängen, mit 2 Sitzmöbeln (Sessel), mit einer Art Schreibtisch und mit Wandmalerei, die bei uns unsagbar kitschig wirken würde, dort jedoch wunderbar passte. Im Eingangsbreich (Flur, der durch eine Schiebetür vom Wohnraum abtrennbar war) zwei in die Wand eingelassene Kleiderschränke, die enorm viel Platz boten und auch über ausreichend Kleiderbügel verfügten. Das vom Flur abgehende Bad war perfekt, klein, aber oho: Italienische Fliesen auf dem Boden, ansonsten heller Marmor; ausgestattet mit Badewanne mit Blubber-Effekt à la Whirlpool, Bidet, Waschbecken mit großer Ablage und Toilette. Das Schönste schlechthin war der große Balkon, der nebst einem kleinen Waschbecken (almafitanische Keramik) mit zwei Stühlen, einem Tisch und zudem mit einer "Liege" ausgestattet war, die einem Bett gleichkam (ca. 1,20 m breit mit komfortabler Matratze). Das Ganze mit unmittelbarem Blick auf Meer, Steilküste und Capri. Man hörte von dort nur die Zikaden und die Vögel. Das Zimmer verfügte zudem über eine Klimaanlage, Telefon, Fernseher (den wir nie benutzt haben und über dessen Qualität wir nichts sagen können), Kühlschrank mit Mini-Bar und Safe. Anders als in anderen südländischen Hotels waren Nutzung von Safe und Klimaanalage bei uns im Preis inbegriffen. Das täglich gereinigte Zimmer war äußerst gemütlich und bot nach ermüdenden Fußmärschen durch die Städte eine wunderbare Rückzugsmöglichkeit.
Nach unseren bisherigen und sehr unterschiedlichen Erfahrungen in südlichen Ländern waren wir angesichts der Gastronomie geplättet. Gebucht hatten wir - ohne all zu große Erwartungen - Halbpension. Überrascht waren wir von dem außergewöhnlich üppigen Frühstücksbuffett: Brötchen, Zwieback, Croissants, zahlreiche Kuchen und Küchlein, Schinken, Salami, Käse, Ham & Egg, Yoghurt, Müsli, frisches Obst, 3 Sorten Fruchtsäfte (darunter frisch gespresster O-Saft). Der Hochgenuss: Anstelle des sonst oft ungenießbaren und plödderigen Kaffees in vielen Hotels wurde uns perfekter Kaffee bzw. Cappucchino gereicht. Ein Highlight waren die landestypischen Abendessen (mit viel frischem Fisch): Als erstes wurde Brot mit 3 verschiedenen Olivenölsorten serviert, danach folgte der Gruß aus der Küche. Anschließend kam das Menü, wobei man bei jedem Gang zwischen 5 verschiedenen Gerichten wählen konnte. Zuerst die Primi Piatti, die Vorspeise, die in der Regel aus Pasta in feinsten Variationen bestand. Danach die Secondi Piatti, also wahlweise Fisch oder Fleisch, wozu eine Beilage (Contorni) nach Wahl gehörte (i.d.R. Salat oder Gemüse). Abschließend das Dessert. Die Zubereitung des Essens war fulminant: Frisch verarbeitete Zutaten, liebevoll angerichtet und in schier nicht zu bewältigenden Mengen (wir haben uns ab dem zweiten Tag stets nur noch die Hälfte eines jedes Gangs bestellt). Besonders empfehlenswert sind auch die Weine, die aus dem hauseigenen Weinkeller stammen. Selbstverständlich ist, dass man Getränke zum Abendessen im Rahmen der Halbpension - wie überall üblich - separat bezahlen muss. Sämtliche Mahlzeiten können sowohl im Wintergarten als auch (was viel schöner und auch üblich ist) auf der Terrasse mit wunderschönem Blick auf Küste und Meer eingenommen werden.
Der Service in diesem Hotel ist sensationell! Nach unserer Ankunft wurden wir von Direktor Salvatore persönlich begrüßt. Das gesamte Personal ist unsagbar herzlich, freundlich und hilfsbereit, wirkt dabei weder gekünstelt noch angestrengt. Die Verständigung klappt problemlos in englischer Sprache. Dem Gast wird sehr viel Aufmerksamkeit zuteil, ohne dass es aufdringlich wirkt: Die Kellner im Restaurant halten alles, wirklich alles im Blick, waren umsichtig, es mangelte nie an etwas; die Reinigungskräfte arbeiteten mit größter Diskretion und Akribie im Hintergrund, wechselten täglich die Handtücher und säuberten bis in die letzten Winkel des Zimmers; an die Rezeption, die Tag und Nacht besetzt ist, konnte man sich jederzeit wenden und fand ein offenes Ohr bzw. im Fall von Problemen aktive Unterstützung. Umgang mit Beschwerden können wir nicht beurteilen, weil es für uns dazu keinen Anlass gab.
Das Hotel ist für Gäste, die einerseits Ruhe suchen, andererseits aber Anbindungsmöglichkeiten an bekannte Ausflugsziele suchen, optimal gelegen. Vom neapolitanischen Flughafen ist das Hotel mit einer Entfernung von ca. 60 km per Auto gut zu erreichen (dafür sollte man allerdings reichlich Zeit einplanen). Die umliegenden bekannten Städte sind nicht weit entfernt: Positano ca. 8 km, Amalfi ca. 4-5 km, Ravello ca. 12 km. Die Busse der SITA-Gesellschaft halten direkt vor dem Hotel und steuern zwischen Sorrent und Salerno alle Ortschaften an (aufgrund der schlechten und zudem teuren Parkplatzmöglichkeiten in Amalfi und Positano empfehlen wir auf jeden Fall eine Fahrt mit dem Bus dorthin, auch wenn ein Mietwagen verfügbar ist). Das Hotel ist gegenüber den im Hochsommer von Touristen überlaufenen und drückend heißen Städten eine Oase der Ruhe und bietet durch seinen hoteleigenen Zugang zur Bucht jederzeit die Möglichkeit zu einer willkommenen Abkühlung. Der Weg zu dem privaten Lido ist jedoch steil abfallend und windet sich über zahlreiche in Fels gehauene, unebene Stufen nach unten; man muss zwar nicht durchtrainiert sein, um die Strecke zu bewältigen, für körperlich Gehandicapte könnte es allerdings u.U. problematisch werden. Hat man den privaten Lido erreicht, ist es paradiesisch: Überall verteilt stehen auf den Felsen bequeme Liegen (zum Teil sinnvollerweise unter einem Dach), eine Mini-Taverne des Hotels versorgt mit Getränken und von den Felsen aus führen Leitern direkt ins Meer (da dann aber auch gleich mit 10 Metern Wassertiefe). Hier findet jeder ein Plätzchen ohne den typischen Strandrummel und ohne Lärm. Ein anderes und tolles Angebot des Hotels: Wem der Abstieg zum privaten Strand zu steil ist oder wen die unmittelbare Wassertiefe schreckt, kann sich kostenfrei mit einem Boot in die nächste Bucht der Conca dei Marini fahren lassen und dort an einem flach abfallenden Kiesstrand Liegen und Sonnenschirm mieten (die - wie überall an der Amalfiküste - einen stolzen Preis haben: 15 Euro für 2 Liegen und 1 Schirm pro Tag). Die idyllische Ruhiglage des Hotels hat den kleinen Nachteil, dass es keine fußläufigen Einkaufs-/Besorgungsmöglichkeiten (Supermarkt, Post o.Ä.) gibt. Die Küstenstraße ist für Fußgänger gänzlich ungeeignet und die Entfernungen zu den nächsten Dörfern/Städten sind zu groß, als dass man mal eben einen Spaziergang dorthin machen könnte.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Volle Punktzahl aus unserer Sicht deshalb, weil wir Ruhe suchten und weil es gerade KEINE künstliche Touri-Bespaßung von außen gab: Kein Animationsprogramm, keine Folkloreabende, weder gruppendynamische Aktionen noch Sportanlagen oder überdimensionierte Wasserlandschaften. Für Familien mit jüngeren Kindern bzw. für Entspannung suchende Eltern, die ihre Kinder betreut oder beschäftigt wissen wollen, ist dieses Hotel nicht wirklich empfehlenswert (ich selbst habe angegeben, als Single mit Kind unterwegs gewesen zu sein; allerdings ist meine Tochter fast volljährig, so dass kindertypische Bedürfnisse passé sind). Das im Hotel arbeitende Personal ist - wie alle Italiener - sehr kinderlieb, doch ist die Umgebung nicht ideal, um kleinere Kinder unbeaufsichtigt zu lassen (den Weg zum hauseigenen Strand können v.a. kleinere Kinder unmöglich alleine bewerkstelligen, und die oberhalb des Hotels liegende Küstenstraße ist auch nicht gerade ohne).
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1 Woche im August 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Kerstin |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 5 |