Hotel L' Approdo

Wir hatten eigentlich drei Nächte in der Unterkunft L'Approdo in Pettenasco gebucht, allerdings sollte dem Leser dieser „Kurzbewertung“ (wir entschuldigen uns für die doch nunmehr etwas länger gewordene Bewertung) die Tatsache, dass wir es nur eine Nacht ausgehalten haben, vorab schon zu denken geben. Kurze Info zu uns als Urlauber: wir sind wirklich nicht pingelig oder suchen förmlich die Dreckecken und sind uns auch im Klaren darüber, dass ein 4-Sterne-Haus in Italien oder sonstigen südlichen Ländern nicht mit einem 4-Sterne-Haus in Deutschland zu vergleichen ist. Trotz aller Erfahrungen die man im Laufe verschiedener Besuche in Hotels macht, sollten dennoch auch in südlichen Gefilden die einfachsten "Regeln" einer gewissen Grundhygiene ganz oben auf dem Putzplan stehen. Aber in diesem Hotel wurden wir eines Besseren belehrt! Aber fangen wir zuerst mit dem Check-In an. Er ging recht flott über die Bühne, die Dame an der Rezeption sprach sogar deutsch und wir wurden um Abgabe unserer Ausweise gebeten, die wir aber kurz darauf wieder zurückerhielten. Die Dame begleitete uns dann in unser Zimmer (Nr. 103) und zeigte uns wie der Zugang (normale Chipkarte) zum Zimmer und die "Aktivierung" des Stroms funktionierte (allerdings brannte das Licht immer, egal ob die Karte in dem dafür vorgesehenen Schlitz steckte oder nicht:-)). Danach wurden wir alleine gelassen und konnten uns erstmal umsehen. Wir hatten ein Zimmer mit Blick zum See gebucht und konnten auch über den Balkon in den Garten gehen. Die Zimmer darüber hatten keinen Zugang zum Garten. Die Aussicht auf den See war sehr schön. Im Zimmer selbst gab es eine kleine Küche, mit einem Minibackofen und sonst auch voll ausgestattet (Töpfe, Geschirr, etc.) Ein kleiner Flatscreen war auch vorhanden, welcher aber an deutschen Programmen nur ARD und ZDF empfing. Wir hatten den Aufenthalt mit Halbpension gebucht, allerdings schien diese Tatsache die Herrschaften im Hotelrestaurant ein wenig zu überfordern bzw. waren sie überhaupt nicht auf UNS eingestellt. Die Frage unsererseits, was denn unsere Halbpension beinhalten würde, ist durch ein hektisches In-die-Küche-Rennen-und-Nachfragen beantwortet worden. Die Bedienung kam dann wieder und zeigte uns aus den verschiedenen Gängen die Gerichte auf, die wir wählen konnten. Mein Freund wählte Schweinefleisch mit Beilage und ich habe mir schlichte Spaghetti mit Tomatensoße bestellt. Als Vorspeise hatten wir beide Tomate-Mozzarella. Dazu ist nichts zu sagen, hat sehr gut geschmeckt (Büffelmozzarella). Dann kam der Hauptgang....! Das Hotel möchte durch das Anrichten seiner Speisen auf dem Teller den Glauben erwecken, man nehme hier feinste Haute Cuisine zu sich, allerdings kam auch hier das "böse Erwachen"!! Sehniges Fleisch und vier Kartoffelwürfel sowie ein paar Karottenwürfel zierten den Teller meines Freundes. Hätten wir dieses Gericht bezahlen müssen, wäre es wahrscheinlich zum Eklat gekommen. Meine Spaghetti waren sehr gut, die Nudeln – wie man es von Italienern erwartet – al dente gekocht und die Tomatensoße war auch sehr lecker. Zum Glück hatten wir noch etwas Essbares von der Fahrt auf dem Zimmer, damit auch mein Freund satt wurde:-) Zurück im Zimmer haben wir uns alles etwas genauer angeschaut. Die Toilettentür hatte von außen eine „Delle“ die von einem Kopf stammte, denn in dem gerissenen Türblatt steckten noch Haare samt Wurzel von der Person deren Kopf dagegen geknallt ist. WIDERLICH! Eine Reklamation an der Rezeption wurde aufgenommen und zwar kam auch jemand in unserer Abwesenheit und entfernte die Haare, allerdings geschah dies nur halbherzig und es waren immer noch Haare zu finden. Wir ließen die Tür dann immer offen, weil wir den Anblick nicht ertragen konnten. Im Bad selbst wurde um Gegenstände (Mülleimer) die auf dem Boden standen herum geputzt und nicht angehoben. In den Ecken ist auch nicht gewischt worden und die Silikonfugen in der Dusche hatten auch schon bessere Zeiten gesehen. Der Duschkopf war total verdreckt und überhaupt lud das ganze Bad nicht zum längeren Verweilen zwecks Duschen o. ä. ein. Da kam uns die Banderole – welche um den Toilettendeckel gewickelt war und den Aufdruck : „Hygienisch rein“ trug – vor, wie der blanke Hohn. Zurück im Zimmer und beim näheren Betrachten der Küche ging das Grauen weiter: die Arbeitsplatte war an vielen Stellen abgeplatzt oder im Bereich der Spüle aufgeweicht und von den „Vormietern“ oder wem auch immer klebte an der Seite auch noch ein Kaugummi *lecker*! Die Tür vom Kühlschrank ging zwar komplett zu und dieser funktionierte auch, aber da es kein Einbaukühlschrank war, den man mit der Front der Küche verschraubt, stand die Tür des Schrankes eben offen und damit ins Zimmer hinein. Im Bett fand mein Freund abends noch Haare, was er mir aber glücklicherweise nicht sagte, sonst hätte ich im Auto geschlafen!!! Den weiteren Eindruck, welchen wir uns am Morgen kurz vor Abreise verschafften mit dem Blick unter die Matratze, ersparen wir Ihnen an dieser Stelle! Die Nacht war grauenhaft, aber das kann man dem Hotel nicht zu Lasten legen, denn manche Menschen schlafen lieber auf harten Matratzen, manche auf weichen. Und die Hotelmatratzen sind eben härter! Nach dem Aufstehen morgens haben wir uns auf die Suche nach dem Frühstücksraum gemacht, ihn auch gefunden und ein Frühstück eingenommen. Brötchen, die nach NICHTS schmeckten (man fand sie abends auch auf dem „Grissiniteller“ in aufgeschnittener Form, Resteverwertung quasi) und aufgebackene TK-Croissants mit verschiedenen Säften (Grapefruit und ich glaube Blutorange). Kaffee gab es mit kalter oder heißer Milch, der nicht besonders gut geschmeckt hat. Bei diesem Frühstück haben wir beschlossen, uns noch Orta und die Insel San Giulio (immer wieder einen Besuch wert; sehr schön dort) anzusehen und dann über Valle Verzasca (Schweiz) wieder - nach ca. 35 Stunden Aufenthalt dort - nach Hause zu fahren. Beim Auschecken wurde erst überhaupt nicht nachgefragt warum wir gehen, erst als man uns die Rechnung für den im Restaurant eingenommen Espresso sowie die Flasche Wasser vorlegte und wir uns weigerten dafür auch noch zu bezahlen, wurde gefragt warum wir gehen wollen. Mein Freund teilte dann den o. a. Sachverhalt mit Händen und Füßen auf Englisch und Deutsch mit, worauf die Putzfrau „angepiept“ wurde, der Hotelmanager sowie eine weitere Dame kamen dazu und machten sich gemeinsam auf den Weg in unser Zimmer. Wir wurden gebeten nochmals mitzukommen, haben uns aber geweigert haben, da wir uns die Tür und alles andere nicht nochmal anschauen wollten. Wir warteten dann im Foyer und die Herrschaften kamen lange nicht wieder zurück, was meinen Freund dazu verleitete, die geforderten drei Euro aus dem Auto zu holen und auf den Tisch zu legen, damit wir endlich die Heimreise antreten konnten und unsere Ruhe hatten!!! Man schob ihm dann die drei Euro wieder über den Tresen zurück, wir ließen es aber einfach dort liegen und tschüss!!! Wir fuhren (ungeduscht) nach Hause!!!

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