Hotel Kenzi Farah

Das relativ große Hotel besteht aus einem mehrstöckigen Gebäudekomplex mit recht schönem Garten und Pool. Leider ist es schon in die Jahre gekommen, die Aussenfassade bräuchte dringend einen neuen Anstrich. Auch das Interieur ist veraltet, nur das Restaurant wo auch das Frühstück eingenommen wird scheint neu zu sein und ist dementsprechend modern und ansprechend eingerichtet. Das Hotel entspricht mitnichten den nach Landeskategorie vergebenen 5 Sternen, bestenfalls würde ich 3 Sterne vergeben. Allerdings war der Reisepreis selbst in der Hochsaison nicht übermäßig hoch und in Ordnung. Im August 2008 waren hier zu etwa 90% französische Familien, die hier ihren Sommerurlaub verbrachten, während des Aufenthalts waren wir die einzigen deutschsprachigen Gäste. Der Rest verteilte sich auf Engländer und Marokkaner. Auf keinen Fall im Hotel Geld wechseln, das Umrechnungsverhältnis ist extrem ungünstig. Besser im Zentrum in einen der vielen Wechselstuben. Am Djamma el Fna ist direkt beim Club Med ein Bankautomat, wo man mit der EC-Karte Geld abheben kann. Sehr nett, vor allem abends für einen "Absacker" ist das Café Extrablatt in unmittelbarer Nähe des Hotels. Taxipreis unbedingt aushandeln! Vor dem Hotel lauern "sogenannte" Stadtführer, die eher mit Vorsicht zu geniessen sind. Auch die Taxifahrer versuchen einem alles mögliche aufzuschwatzen. Aufgrund der beschriebenen Mängel kann ich das Hotel nicht empfehlen, deutlich besser ist das Sofitel, etwas näher zum Stadtzentrum, sicherlich auch etwas teurer, aber dann wohl auch sein Geld wert.

Die Zimmer waren ähnlich dem Exterieur schon sehr alt und abgewohnt. Insbesonders das Badezimmer war in einem kläglichen Zustand mit schlechter Ausleuchtung und Schimmel an den Wänden. Wir hatten die Suite bekommen, diese ist sehr geräumig, Wohn- und Schlafbereich mit einer Stufe abgeteilt. Die Reinigung war in Ordnung.

Wir haben mittags an der Snackbar gegessen, es gibt da eine kleine Auswahl an Speisen (Sandwiches, Pizza, Nudeln, Salate) und die war in Ordnung. Die Cocktails an der Bar waren grauenhaft und der DJ hat wohl eine Schlaftablette eingenommen. Auch die Geschwindigkeit der ansonsten netten Kellner tat ihr übriges. Im Restaurant haben wir nur das Frühstück eingenommen. Dies wär eigentlich OK gewesen, hätten nicht Wurst und Käse komplett gefehlt. Dies hat die Variation dann doch deutlich eingeschränkt. Der Kaffe war nur löslicher Instantkaffee, also eher zum abgewöhnen. Immerhin der Orangensaft war in Ordnung.

Das Personal war in Summe recht freundlich, nur an der Rezeption zeigt man sich ziemlich kühl und reserviert. Wie schon beschrieben wird das Hotel hauptsächlich von Franzosen bewohnt, dementsprechend spricht keiner im Hotel Deutsch. An der Rezeption wurde nur Französisch gesprochen, das Personal an der Bar und in der Snackbar sprach etwas Englisch. Glücklicherweise können wir etwas Französisch, sonst hätten wir wohl sämtliche Formalitäten beim Check-In mit Händen und Füßen verhandeln müssen. Das Hotel wird auch in deutschen Katalogen angeboten (DERTour), also sollte man doch zumindest Englischkenntnisse vorweisen. Anders als bei einem meiner Vorschreiber haben wir ein besseres Zimmer als gebucht erhalten. Wir haben ein Standardzimmer gebucht, gegeben hat man uns eine Suite. Dies ist ein recht geräumiges großes Zimmer mit großem Bad, bei einer Belegung mit 2 Erwachsenen und 2 Kleinkindern war das natürlich sehr angenehm. Insofern ein Stern mehr in der Bewertung.

Das Hotel liegt etwas abseits, jedoch in einer relativ ruhigen angenehmen Gegend, wie schon beschrieben geht man etwa eine halbe Stunde um ins Zentrum, zum Djamma el Fna zu gelanden. Im August sind die Taxipreise nach landesüblichen Verhältnissen leider ziemlich überteuert. Statt der im aktuellen Reiseführer beschriebenen 10-20 Dirham war ein Taxi für die 5 Minütige Fahrt nicht unter 40-50 Dirham zu bekommen. Die recht nette Kutschfahrt haben wir auf 100 Dirham verhandelt. Alles ist wohl in der Nebensaison billiger zu kriegen.

Beliebte Aktivitäten

• Kultur & Erlebnis
• Ausgehen & Nightlife

Am meisten geärgert haben wir uns über die Situation am Pool. Wer behauptet, das unleidliche "Liegen reservieren" wäre eine deutsche Krankheit, der wird hier eines Besseren belehrt. Wie gesagt, es waren ausser uns nur Franzosen, Engländer und Marokkaner im Hotel. Als ich am ersten Morgen beim aufwachen gegen 7h morgens aus dem Fenster schaute, traute ich meinen Augen nicht: Etwa ein Drittel der Liegen war bereist mit Handtüchern, Pullis, Büchern, etc reserviert worden. Als wir um 9h zum Frühstück gingen, waren sämtliche Liegen reserviert. Uns blieb also nichts anderes übrig, als uns in das weiter entferntere Gras zu legen. Diese Unsitte sollte das Hotel verbieten, für mich völlig unakzeptabel, zumal die meisten Liegen dann erst viel später am Tag tatsächlich genutzt wurden. Allerdings war der Zustand der Verfliesung und des Abrinn-Gitters rund um den Pool ohnehin sehr bedenklich, eine Frau ist während unseres Aufenthaltes in einem maroden Gitterteil eingbrochen und hatte sich verletzt. Der Internetzugang war praktisch nicht nutzbar, da der Verbindung sehr schlecht war. Es gibt auch ein Hallenbad und einen kostenpflichtigen Fittnessbereich, beides haben wir nicht genutzt.