Hotel Kaiserhof Heringsdorf

Sehr freundlicher, professioneller und aufmerksamer Service im Gastronomiebereich. Uns ist besonders angenehm die Restaurantchefin aufgefallen, die uns jeden Morgen mit einem zauberhaften Lächen begrüßte und sich jedes Detail unserer Sonderwünsche merkte. Ein solcher Service beseelt! Als Beispiel möchte ich den eher unterdurchschnittlichen Standardkaffee erwähnen, den sie uns nach nur einmaligem Fragen jeden Morgen durch einen etwas stärkeren ersetzte, ohne dass wir es noch einmal erwähnen mussten. Sie servierte ihn mit einem Augenzwinkern und nannte ihn humorvoll "Hallo-wach-Kaffe". Das hebt die Laune ungemein. Es soll allerdings nicht unerwähnt bleiben, dass bei aller Professionalität des Personals, die Unternehmensleitung mit der Auswahl der Innenausstattung kein gutes Händchen bewies. Kritzebund und eine teils absurde Formensprache prägen das Haus in den öffentlichen Räumen. Mir ist unbegreiflich, wie man einen Farbenblinde Innenarchitekten diese Arbeit machen lassen konnte. Man muss schon bewusst wegschauen bei manchen Kombinationen - türkis mit zitronengelb - um des Frühstücksappetits nicht beraubt zu werden. Ich muss an dieser Stelle nochmals das rettende Lächeln der Restaurantchefin erwähnen. Am Abend ist das Interieurdesaster nicht weiter störend, weil das Restaurant in einem angenehmem, von gelassenen Livemusikern untermaltem Dämmerlicht getaucht wird. Die Zimmer hingegen sind Farb- und Formstilistisch wesentlich ruhiger gehalten. Angenehm! Auch die individuell angefertigten ostseetypischen Drucke fallen sympathisch ins Auge. Also keine Deko aus dem Ausstattungasroßhandel. Das Auge urlaubt eben mit. Freilich, die wunderschöne Natulandschaft muss die größte Kraft behalten; doch sollte der Schock bei der Rückkehr ins warmwohlige Hotel und seiner überbordenden Impressionslust nicht zu groß werden. Der Blick seewärts Gerichtet, durch den wirklich zauberhaft einfach gehaltenen Kamin im Wintergarten entschädigt jedoch alles beim Frühstück Gesehene. Die im Wintergarten angebotene Auswahl an Tees und Gebäck ist sehr gut! Ich empfehle, sich ein Stündchen Zeit zu nehmen und einfach auf die Ostsee hinauszuschauen. Hier geht das Hotel endlich die so erhoffte Einheit von Natur und Komfort ein. Entschieden mein Lieblingsort in diesem Hotel. Gleich danach kommt freilich die Pianobar -auch hier allabendlich Livemusik- mit eine sehr sympathischen Barmixerin. Die Musik war dem überwiegend ältere Publikum angemessen. Wer Schlager mag, den verschlägt es dort hin. Leider schließt die Bar recht früh und das ist nicht unbedingt den Gästen geschuldet (jedenfalls nicht allen). Als Fazit möchte ich das Hotel empfehlen, wenn man auf das Wohnen im Flair der Bäderarchitektur verzichten kann. Übrigens: die Spottbezeichnung alter Tage für Usedom, die Badewanne Berlins zu sein, stimmt immer noch. Ich bin erholt und mit schönen Erinnerungen - auch an dieses Hotel - wieder nach...Berlin gefahren. Angenehmen Aufenthalt wünsche ich.

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