Hotel Gut Schmelmerhof

Das Hotel Gut Schmelmerhof hinterlässt ein Potpourri unterschiedlicher Eindrücke! Seit Generationen im Familienbesitz wurde und wird das ehemalige Gehöft mit viel Herzblut in ein Wellnes-Hotel umgewandelt, daß auch modernen Ansprüchen genügen soll. Wir haben die Annehmlichkeiten sehr genossen und über das Eine oder Andere locker schulterzuckend hinweg gesehen. Ja, vielleicht trugen sogar einige aus heutiger Sicht doch recht exzentrische oder museale Eigenheiten des Hotels gerade zu der einzigartigen Wohlfühl-Atmosphäre bei (z.B. 70er Jahre Retro-Sanitäranlagen im Untergeschoss des Restaurantes in einem hervorragendem sauberen Zustand. Unbedingt erhaltenswert! Oder in der Nebenstube an den Bänken angebrachte Schildchen mit zahlreicher Prominenz im Hause von Tim Mälzer über Walter Röhrl bis zu einem Dr. Helmut Kohl! Ob der bayerische Koch sich damals wohl an den pfälzer "Saumagen" heran gewagt hat?) Ein absolutes Highlight ist das Ambiente des Restaurantes unter einer jahrhundert alten Gewölbedecke in ansonsten modernem Design! Alleine dies zu sehen und erleben ist einen Aufenthalt im Gut Schmelmerhof wert. Das Hotel entzieht sich auf sehr charmante Weise jeglicher üblicher Kategorisierungsversuche!

Wir waren im Zimmertyp "Waldwinkel" untergebracht. Diese (im Jahr 2021) und die meisten anderen wurden in den vergangenen Jahren komplett renoviert (Teppichboden Adieu!). In dem ca. 30qm großen Zimmer trifft Moderne die angedeudete Tradition in geschmackvollem Design. Zusätzlich waren ein kleiner Tisch mit Sessel und Sofa zum obligatorischen "Schreibtisch" und Stuhl vorhanden. Der Schrank ist groß genug und gut in den Eingangsbereich des Zimmers integriert. Ein TV-Gerät in sehr guter Größenordnung ist an der Wand gegenüber des bequemen Bettes angebracht. Das Badezimmer mit WC ist auf neuestem Standard. Lediglich der Luftabzug sollte ab und an mit einem Staubwedel in Kontakt kommen! Von dem historischen Balkon aus hat man absolute Ruhe, einen herrlichen Waldblick und zudem den auf das Wildgehege. (wird es im Sommer einen Kühlschrank geben?)

Die Atmosphäre und das Ambiente im Restaurant sind aufgrund der Bauweise über jeden Zweifel erhaben. Leider kann die Realität dann nicht den geschürten Erwartungen ganz entsprechen (noch nicht?). Zum Frühstück gibt es keinerlei Mängel bei der Auswahl inkl. Lachs. Leider sahen wir an unserem 2. Aufenthaltstag Lagerungsränder an einigen angebotenen Wurstsorten. Bitte zukünftig vermeiden! Was jedoch gar nicht geht sind angebotene vorbereitete Spiegeleier unter einer Wärmelampe. Eines hatte ich probiert und es war kalt und gelinde gesagt, nicht das, was man unter einem Spiegelei versteht. Live Cooking sieht anders aus. Überhaupt scheint die Vorbereitungs- und Warmhaltephilosophie der Speisen etwas dem kulinarischen Genuß im Wege zu stehen! Zweimal war die Suppe leider nur lauwarm und der Rotbarsch im Bierteig war ein Desaster, da offensichtlich zu lange warm gehalten. Jedoch, sowohl die Salatauswahl war gut, schmackhaft und ausreichend. Das Candle-Light Dinner begann mit einer hervorragenden Vorspeise mit Entenbrust auf Salat. Schon hier war am Hauptgang das "Warmhalten" deutlich erkennbar. Das "Vorspeisenbüffet" war höchstens Mittelmaß, zumal es 45 Minuten nach Eröffnung etwas "peinlich" wirkte. Die Desserts sind definitiv ein positives Geschmackserlebnis und sehr schön arrangiert. Andere Abende durften wir leider nicht miterleben, da wir von Samstag bis Dienstag im Gut Schmelmerhof waren.

Die Freundlichkeit des gesamten Personals ist natürlich und nicht gespielt. Hervorheben möchten wir einen Service-Mitarbeiter älteren Semesters, der offensichtlich noch zur "alten Garde" gehört und mit natürlicher Aufmerksamkeit, Witz und Charme den Restaurant-Bereich im "Griff" hat. Hier wurde auf Wünsche, Reklamationen und Fragen äusserst kompetent reagiert! Hr. Schmelmer selber hat seine Entertainer-Qualitäten bei einem Vortrag über die Geschichte "Gut Schmelmerhof" eindeutig bewiesen! Zudem gab es Prosecco mit Hollunder und wohl einen der schönsten Sonnenuntergänge des bayerischen Waldes free dazu!

Der Ortsteil Rettenbach von St. Englmar ist wunderbar ruhig gelegen. Hier fährt nur ab und an ein Traktor durch die Gegend oder die Autos der Hotelgäste. Hier findet sich rein gar nichts außer ein paar Häuser und Scheunen und vor dem Hotel genügend Parkplätze. Unser Navi hat uns den kürzesten Weg geleitet von der Hauptstaße abgezweigt ca. 2 KM bergauf auf einer schmalen Straße durch den Wald, die mit Gegenverkehr wohl nicht passierbar wäre. Auf der anderen Seite von Rettenbach ist die Straße nach St. Englmar aber breiter und dort findet sich auch Infrasturuktur (Edeka-Markt ca. 4 KM). Direkt vor dem Hotel verzweigen sich die Wanderwege, wobei der Aufstieg auf den "Hirschenstein" wohl anstrengend ist, aber auch ideal in herrlicher Natur erreichbar. Hier den Blick bis zu den Alpen genießen zu dürfen war ein Privileg! Der Rundweg ist bequem in ca. 3 Stunden machbar.

Beliebte Aktivitäten

• Wellness
• Sport

Selbstverständlich wird hier auch nicht ein Wellnes-Tempel erwartet. Der lang gezogene Ruhebereich mit wirklich bequemen Liegen und Decken ist jedoch ein weiteres Highlight, wenn nur die Scheiben für den Blick in die Natur auch sauber wären. Da gibt es echte Panoramafenster und man blickt zudem noch auf einen großen runden Tümpel, der in den Sommermonanten offensichtlich der Freiluftpool sein soll. Die Infrarotkabine funktioniert sehr gut, das Dampfbad ist hochwertig mit keinerlei "modrigem" Geruch, die Holzbohlensauna ist entsprechend. Der Whirlpool im Hallenbad ist der Hit! Wohltemperiert ist dies ein Whilrpool, den ich in dieser Qualität selten so erleben durfte. Danke!