- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Das Hotel scheint schon etwas in die Jahre gekommen zu sein. Selbst dem unaufmerksamen Betrachter wird der 70er Jahre Charme beim Durchschreiten der Eingangstür nicht entgehen. Im Hotel findet der Gast einen Supermarkt (Preise scheinen vom Verhandlungsgeschick oder dem Personal abzuhängen), Brauhaus, Internetcafe, Disco (nicht empfehlenswert), Bar (nicht empfehlenswert), Pool, Souvenierladen und Massage. Die allgemeine Lautstärke im Hotel ist beeindruckend und wird nur in der Zeit von 04:00 bis 06:30 auf ein erträgliches Maß abgesenkt. Dieses nicht nur durch verzogene Zimmertüren sondern auch durch die umliegende Gastronomie. Die zum Hotel gehörende Disco zeichnet sich insbesondere durch schlechte Belüftung aus. Dieses lenkt aber von den sonst fast überall vorzufindenden Chemiegerüchen ab. Der Ort hat uns gut gefallen. Die Tunesier sind eigentlich freundliche Menschen - manchmal etwas aufdringlich aber das ist halt so.
An unserem Zimmer hat, wie im übrige Hotel auch, der Zahn der Zeit erhebliche Spuren hinterlasen. Neben den verzogenen Türen, unter denen nahezu alle Hotelgäste leiden mussten, hätte auch dem Bad eine gründliche Überholung gut getan. Duschen war nur in einer Wanne mit kleinem Duschvorhang möglich. Diese täglichen Überflutung des Bades führte wiederum zu unheimlich rutschigen Fliesen im Ausstiegsbereich. Auf die Benutzung der Schränke hatten wir verzichtet, da sich die vor unserem Bezug eingesetzte Chemokeule noch nicht verflüchtigt hatte. Die Klimaanlage funktionierte. Fernseher war da. Strom auch. Die Preise für die Zimmerbar waren übertrieben - was uns aufgrund der fehlenden Gläser aber nicht weiter gestört hat. Das in der Wand eingebaute Radio funktionierte nicht. Vermisst man nicht wirklich, da das Hotel scheinbar Papierwände hat und man neben Flurfunk auch noch die News der Nebenzimmer in bester Qualität geliefert bekommt. Schade nur, dass man das nicht abstellen kann.
Wir sind nicht verhungert. Frühstück hatte eine englische Ausrichtung was der Verteilung der Nationalitäten im Hotel gerecht wurde. Das kontinetale Frühstück bestand aus drei gleich schmeckenden Marmeladen, zwei geschmacksneutralen Käsesorten (eine wurde später durch eine Kümmelvariante ersetzt - no comment), einer Art Wurst (die wir besser nicht probiert haben) Obst und Salat vom Vortag. Das Abendessen bestand aus ca. 3 unterschiedlichen Gerichten. Fisch, Fleisch und ?. Salat, Obst, Baguette und Keksen? Konnte gegessen werden, ist aber mit schlechter Krankenhauskost vergleichbar. Auch hier der Tip: Im Ort wird das Essen nicht nur geschmackvoll zubereitet sondern auch noch freundlich serviert.
Sofern überhaupt Service erkennbar war, dann nur an der Rezeption. Beim Abendessen konnte es schon passieren, dass weder Getränke noch Besteck zur Verfügung standen - nicht das keine erhältlich gewesen wären, sie wurden einfach nicht gebracht. Beim Abräumen wurde man mit den Varianten überrascht, dass entweder fast volle Teller vom Tisch verschwanden oder alles stehen blieb. An der "Poolbar" wurde es ebenfalls als Störung empfunden Bestellungen aufzugeben. Mehrere Kellner, in sicherlich unterhaltsame Gespräche verstrickt, waren nur schwer zur Arbeit zu bewegen. Umweltbewusstsein drückte sich hier derart aus, dass sich zwei Personen ständig einen Löffel teilen mussten. Die Zimmer wurden täglich mit mehr oder weniger großem Erfolg gereinigt. Einige Hotelgäste klagten jedoch darüber, dass sie, nach der täglichen Putzaktion, ständig keine Handtücher mehr in ihren Zimmern vorfanden. Die Hausbar wurde täglich auf Vollständigkeit überprüft. Das Fehlen der Gläser hingegen ist in der Woche niemandem aufgefallen. Da wir uns nur so kurz wie möglich im Hotel aufgehalten haben, sind wir (wahrscheinlich zu unserem eigenen Glück) nicht in den Genuß der Animation gekommen und erlauben uns somit auch kein Urteil. Wer Service wünscht sollte ein anderes Hotel buchen!
Das Hotel liegt ca. 5-10 Minuten von Hafen und Brunnen (unserer Meinung nach sehr zu empfehlen) entfernt. Beides sollte man gesehen haben und sich dann entscheiden wo man lieber sitzt. Beide Örtlichkeiten bieten verschiedene Gastronomien und diverse Läden um Touristenklüngel zu kaufen. Zum hoteleigenen Strand benötigt man 10-15 Gehminuten oder kann die Wegstrecke mit einer Pferde- oder Eselkutsche zurücklegen. Diese Variante ist jedoch nur Fußkranken oder Tierfeinden zu empfehlen. Der Strand selbst ist mit Müll und Zigarettenstummeln gut ausgestattet. Liegen oder besser die Auflagen der Liegen werden mit 1,-TD/Tag und Liege berechnet. Die zum Strand / Hotel gehörende Pizzeria glänzte mit meist unfreundlichem Personal und Duschen / Toiletten die man meiden sollte. Diverse Wassersportarten konnten gegen Entgelt genutz werden - was wir sowohl aus Unsportlichkeit als auch Sicherheitsgründen unterlassen haben. Im Wasser selbst stößt selbst der Nichtschwimmer schnell an die Seegrasgrenze was den Badespaß erheblich einschränkt. Die Transferzeiten zum Flughafen sind mit ca. 40 Minuten ok. Die Altstadt (Medina) in Sousse (kann für ein Trinkgeld mit Taxi oder Bimmelbahn erreicht werden) sollte man ebenfalls gesehen haben.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Wie schon geschrieben, haben wir uns nur möglichst kurz im Hotel aufgehalten. Es gab einen Pool der auch als (Chlor)Desinfektionsbad genutz werden konnte. Handtücher gab es keine und offiziell durften auch keine vom Zimmer mitgenommen werden - hat aber jeder gemacht. Es gab eine Disco in der man ersticken konnte. Irgendwie gab es alles und nichts - mit dem nötigen Humor betrachtet ...
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im September 2004 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Corinna & Carsten |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 1 |