Hotel Gat Point Charlie

Das Hotel ist modern und sachlich-schlicht eingerichtet. Alles ist sauber und recht neu.

Leider hat der Innenarchitekt nicht die alte Designregel 'form follows function' befolgt. Zur Erklärung: Als ich nach einem langen Arbeitstag müde ins Bett ging, wollte ich (wie in allen Hotels dieser Welt) das Licht durch einen Schalter neben meinem Bett ausknipsen. Doch wo war der? Außer netten Icons von Steckdosen und Lampen am Wandpanel gab es nichts. In der Hoffnung, diese Bildchen seien irgendwelche modernen Touch-Symbole, drückte ich auf die Icons. Doch nichts geschah. Also musste ich aus dem Bett steigen und am Schalter neben der Eingangstür das Licht ausschalten und dann im dunklen, fremden Zimmer zum Bett zurück tappen. Nach einer ruhigen und guten Nacht war ich am nächsten Morgen im Bad ziemlich schnell hellwach. Denn hinter dem hübschen Waschbecken ist kein üblicher Spiegel sondern ein schönes großes Fenster mit einem dünnen Gaze-Rollo davor. Da ich im Bad Licht hatte und es draußen dunkel und kein blickdichter Vorhang/Rolle o.ä. zu finden war, gab ich eine wunderbare Vorstellung (das Fenster ging in einen Innenhof mit ca. 20 gegenüberliegenden Fenstern und einem breiten Durchgang zur Straße), als ich die Toilette benutzte und in die Dusche stieg. Doch damit nicht genug, danach kam die nächste Herausforderung: Der Spiegel war ca. 20 cm breit und zwischen Fenster und rechter Wand angebracht. Um sich davor zu stellen, muss man sich zwischen Kloschüssel und Waschtisch quetschen. Zu allem Überfluss hängt genau an dieser Stelle auch noch ein Hygienbehälter und der Föhn an der Wand. Als Rechtshänder stellt man in der Regel den rechten Ellenbogen etwas aus, um sich zu kämmen und zu föhnen. Doch hier waren Wand und die beschriebenen Teile. Mit abenteuerlichen Verrenkungen erhaschte ich ab und an einen Blick auf mein Haar. Der Föhn ist natürlich fest mit der Wand verbunden, so dass man ihn auch bestimmt nicht ins Zimmer nehmen kann, um sich dort vor dem ebenfalls schmalen aber wenigstens nicht so eingeengten Spiegel zu frisieren. Die Schminkutensilien verteilte ich dann am Boden vor dem Zimmerspiegel, um mich zurecht zu machen. Hier ende ich mit meiner Kritik und schreibe nicht über die etwas unpraktischen Doppelbänke im Frühstücksraum etc. Das Hotel ist hübsch und ruhig, es sei allen empfohlen, die eine Frisur tragen, die man nicht föhnen muss (Glatze?), die sich nicht schminken (Männer?) und die etwas exhibistisch (?) veranlagt sind. Eigentlich Schade!

Das Personal ist professionell und freundlich.

Das Hotel liegt ruhig und zentral.

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