- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Vier-Sterne-Hotel etwas abseits vom Zentrum von Langeoog. Auch mit wenig Gepäck ist es eine echte Herausforderung, wenn man vom Bahnhof zu Fuss geht (zur Lage näheres s.u.). Man ist ziemlich fertig und hätte sich sicher gefreut, wenn man wie Gäste anderer Hotels und Pensionen mit einem Bollerwagen am Bahnhof abgeholt worden wäre. Zumal das Hotel unsere Ankunftszeit kannte. Dieser Service scheint aber nicht vorgesehen zu sein, obwohl dieses Hotel sehr hochpreisig ist. Wir hatten ein Suite für vier Personen gebucht und bekamen ein eine echte kleine Suite unterm Dach im 2.OG (näheres s.u.) in einem Nebengebäude. Das Hotel macht einen guten Eindruck und es zeigt sofort das Retro-Design. Viel 60er-70er Jahre bzw. rosa-bunter Kitsch. Ab und zu sieht man kleine Macken (bspw. im Treppenhaus ist die Tapete voller Macken, im Herren-WC beim Frühstücksraum fällt der Spülknopf fast ab). Wie gesagt nur kleinere Mängel, aber mit ein bisschen mehr Aufmerksamkeit könnte man das Hotel aber in einem besseren Zustand halten. Angenehmer Aufenthaltsbereich bei der Rezeption, im Frühstücksraum und auf der Sonnenterrasse. Hat uns eigentlich gut gefallen. Weniger gut ist, dass sowohl der Vordereingang, als auch der Hintereingang (zur „Friesenstr.“) mit Treppen versehen ist. Für Behinderte und Eltern mit Kinderwagen ein echtes Ärgernis, da keine Rampen vorhanden sind. Die Planer des Hotels hatten solche Gäste offensichtlich komplett nicht auf der Rechnung. Überall Treppen, Schwellen und schwergängige, enge Türen. Das ist einfach nur ärgerlich. Den Kinderwagen muss man im Innenhof lassen bzw. an der Rezeption. Dort gibt es dann zum Trost zwei Teller mit Süßigkeiten an denen man sich bedienen kann. Unsere Tochter fand´s toll und musste häufiger mal an der Rezeption vorbeischauen. „Strandhalle“ Gehört auch zur Kolb-Gruppe. Innen eine Luft zum Zerschneiden und eine Geräuschkulisse wie in einem McDonald´s bei Hochbetrieb, aber die Terrasse lädt bei gutem Wetter zu einem leckeren Ostfriesentee ein.
Wir hatten eine Suite für vier Personen gebucht. Als Suite bezeichnet man eine Folge von mindestens zwei Aufenthaltsräumen zu Schlaf- bzw. Wohnzwecken, die zusammen mit mindestens einem vollwertigen Bad eine gemeinsame, abgeschlossene Nutzungseinheit bildet. Diese Voraussetzungen waren erfüllt, aber unsere „Suite“ war wirklich sehr klein und beengt. Sie war im Dachgeschoss untergebracht, also mit reichlich Dachschrägen und so wirkte alles noch gedrängter und kleiner. Mit vier Erwachsenen kann man es hier höchstens eine Nacht aushalten. Platz und Sitzmöglichkeiten im „Wohnzimmer“ waren jedenfalls nicht ausreichend vorhanden. Es war schon mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern eine Enttäuschung, wenn man bedenkt, dass man eine teure Suite gebucht hat. Aber auf den Inseln ist so manches kleiner, als auf dem Festland. In das kleinere der Schlafzimmer passte wirklich nur das Doppelbett und das war´s. Die Wände waren wieder bunt tapeziert und der Boden mit dunklem Laminat ausgelegt. Das war leider sehr fusskalt und das Laminat ist an einigen Stellen schon ziemlich abgeschabt. Die Heizung, die wir aufgrund der herbstlichen Temparaturen anstellen mussten lief einwandfrei. Eine Badewanne war im Badezimmer nicht vorhanden und wir mussten auch ein bisschen schwarzen Schimmel feststellen. Das war nicht wirklich lecker. Dafür gibt´s zwei Bademäntel und reichlich Handtücher. Die Minibar ist mit vier Softdrinks und zwei Wasserflaschen bestückt und im Preis inkludiert. Gute Idee, so kann man mal eine Fanta für die Kinder spendieren und muss nicht mit seinem Nachwuchs darüber diskutieren, dass das eigentlich viel zu teuer ist. Die Getränke sind natürlich nicht gratis, sondern vom Hotelier in den Zimmerpreis eingerechnet.
Essenstechnisch können wir hinsichtlich des Hotels nur etwas über das Frühstücksbuffet sagen. Der Frühstücksraum ist im EG des Haupthauses untergebracht. Es erwartete uns ein heller, ansprechender Raum. Es gab die Tageszeitung „Die Welt“ (auch sonntags). Angeboten wurden reichlich frisches Obst, frisches Gemüses (Tomaten usw.), Aufschnitt, Lachs, (leckerer) Fleischsalat sowie eine sehr grosse Auswahl an Brötchen und Brot. Lecker waren auch die Croissants und es gab Kuchen. Das Rührei bekommt die Note „gut“ und die selbst herzustellenden Waffel „ausreichend“ (Der Teig hatte fast die Konsistenz von Fensterkitt). Eine Mitarbeiterin füllt die ganze Zeit das Buffet auf, so dass es nie zu einem Engpass kam und das Buffet nie „abgefressen“ aussah. Nicht so gut gefallen hat mir, dass es doch alles in allem recht eng bestuhlt war und das man zum Teil auf Hockern sitzen muss. Das ist dann nicht so gemütlich, dafür eben stylisch. Das absolute Highlight ist die Profi-Kaffeemaschine, die leckeren Milchkaffee, Capuccino usw. zaubert. Kostenfrei für Gäste von 8-18 Uhr. Darüber hinaus bleibt der Kuchen vom Frühstück stehen, so dass man sich auch später nochmal stärken kann. Das Abendessen haben wir im „Schiffchen“ eingenommen. Das Essen war sehr gut, der Service super und der Preis durchaus gerechtfertigt.
Der Check-in war sehr freundlich. Und auch sonst war der Service ansprechend. Schon im Vorfeld des Urlaubs stand man uns per mail mit Rat und Tat zur Seite. Was mir nicht gefallen hat, war der Umstand, dass den ganzen Vormittag das ohnehin schon enge Treppenhaus mit Müll, Handtüchern und Reinigungsgerätschaften vollgestellt war. Das könnte man besser organisieren. Insbesondere möchte ich mir nicht den Müll der anderen Gäste ansehen.
Die Lage ist nicht zentral, wobei zentral in Langeoog nicht so wichtig ist. Man hat´s schön ruhig und muss halt zum Strand und zum Bahnhof marschieren. Das hält fit. Das Hotel selbst bietet nur Frühstück an. Wenn man HP bucht, muss man sich abends ins Restaurant „Schiffchen“ (direkt beim Hotel Kolb) bemühen und macht auf dem Rückweg einen sinnvollen, wenn auch ungewollten Verdauungsspaziergang.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Der Wellnessbereich ist im Hotel Kolb, also muss man erstmal dorthin gehen. Das ist schade, denn ein spontaner Saunagang muss so entfallen. Da ist es doch besser, wenn man so etwas direkt im Hotel hat. Wer will schon nach der Entspannung mit Sack und Pack einmal quer durch den Ort laufen? Wenn man schon Vier-Sterne bucht erwartet man hier mehr Komfort!
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1-3 Tage im Oktober 2010 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Björn |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 20 |