Hotel Flora

Zum 2. Mal hat es uns über Pfingsten ins Flora gezogen... trotzdem! Warum? Das Flora hat eine besondere Atmosphäre. Der grosse Frühstücksraum à la Thomas Mann- Zeiten hat uns auch dieses Mal fasziniert. Ebenso wie die schiefen Böden, die alten Zimmer und der Stil der Einrichtung. Wir sind auch dieses Mal wieder überrascht worden. Das Badzimmer war sehr originell in scharz/weiss/pink gehalten. Ein komplett schiefer Boden mit Gefälle im Schlafzimmer. Der Minibalkon gerade gut genug für zwei schlanke Leute. Der Bau ist sehr alt und wohl auch feucht und die Putzerei darum aufwändig und arbeitsintensiv. Unser Zimmer war trotzdem sauber mit täglich frischen, blütenweissen Frottéetüchern ausgestattet. Im Schlafzimmer hatte es Teppichboden und eine zusammengewürfelte Einrichtung. Nicht schön aber immerhin farblich aufeinander abgestimmt. Dafür gabs einen schönen Blick auf den benachbarten Hügel mit Wald. Negatives Highlight war die eine Matratze, über die ein Gast wohl irgendwann mal sein Rasierwasserfläschchen ausgeleert hatte. Beim Hinlegen stiegen ziemlich widerliche Duftwolken aus der Matraze. Das Essen war akzeptabel bis gut, das Frühstück dürftig (wie beim letzten Mal). Ein grosses positives Highlight war die Serviceaushilfe. Eine tolle junge Frau. Sie hat unseren Aufenthalt sehr verschönert. Nicht gefallen hat uns, dass während der Abendessenszeit ein Stammgast ohne Rücksicht auf die anderen Gäste im Esssaal den Fernseher in ziemlicher Lautstärke laufen liess. Wir empfanden das als sehr störend. Es ist kein leises Hotel. Es liegt aber wunderbar, direkt am San Salvatore und nur ein paar Minuten vom See entfernnt. Vom Luganer HB gibt es einen direkten Bus mit einer Fahrzeit von höchstens 10 Minuten. Das Haus ist in die Jahre gekommen und etwas schäbig. Aber uns hat es auch deses Mal gefallen. Der Bau atmet Vergangenheit, Geschichte und eine Zeit, die zu Ende geht. Die Pächter der Liegenschaft tun vieles, was eigentlich Sache des Besitzers wäre... Lugano-Paradiso verändert sich derzeit rapide. Alte Tessinerhäuser müssen neuen Betonbauten weichen, Weinberge machen Luxux-Terrassenwohnungen Platz, altehrwürdige und in die Jahre gekommene Häuser wie das Flora werden zu Spekulationsobjekten... gut möglich und sogar wahrscheinlich, dass das Flora in ein paar Jahren nicht mehr stehen wird. Bis dahin werden wir dort zu Gast sein. Wir hoffen, dass wir die unaufdringliche und angenehme Gastfreundschaft noch ein paar Jahre geniessen dürfen.

Beliebte Aktivitäten

• Kultur & Erlebnis
• Ausgehen & Nightlife