Hotel Fattoria Belvedere

Die sehr schön angelegte Hotelanlage wirkt aufmerksam gepflegt und zeichnet sich äußerlich durch geschickte Anordnung von Wohn- und Freizeitbereichen, sowie Bepflanzung aus. Parkplätze sind reichlich vorhanden, die meisten sogar überdacht. An den vielen heißen Tagen haben wir dies stets zu schätzen gewusst. Die Ankunft erfolgte nach sehr langer Fahrt recht spät, doch bekamen wir trotzdem noch etwas zu essen. Dieser erste Eindruck von den Speisen war zwar enttäuschend, wurde jedoch schon am nächsten Abend glänzend wett gemacht. Als Tipp für die Zimmerreservierung können wir nur dringend anraten, eines mit Terrasse zu wählen. Der Mehrpreis lohnt sich, denn wir haben darauf fast jeden Abend gemütlich bei einer Flasche Wein den Tag ausklingen lassen und die ab 23 Uhr schlagartig einkehrende Ruhe, den herrlichen Sternenhimmel und die dezent würzige Abendluft genossen. Das Zimmer war stets gut aufgeräumt und gereinigt, Handtücher hatten wir mehr, als nötig. Lediglich das Bett war eindeutig zu klein für uns großgewachsene, etwas beleibte Personen. Die Klimaanlage funktionierte einwandfrei und ermöglichte in der ersten Woche ein nächtliches Abkühlen. Ab dem 1. September war es dann plötzlich abends und nachts auch draußen angenehm kühl, als hätte jemand einen Schalter umgelegt. Die am Tage vor der Terrassentür (zugleich auch Zimmereingangstür) und den Fenstern schließbaren Läden aus dunkelgrünem Kunststoff sind sehr modern, da sie verstellbare Lamellen haben. Diese ermöglichen Schatten im Zimmer und trotzdem etwas natürliches Licht. Auch hier wurde also nicht bei der Einrichtung gespart. Die Poolanlage braucht keinen Vergleich zu scheuen. Sehr sauber, geschwungen angelegt, reichlich Sonnenschirme (als 3er-Ständer), alternativ diverse Pavillons, unter denen jeweils 2-3 hochmoderne (mit Sonnensegel ausgestattete) Liegestühle, ein Tisch und ein Stuhl ausreichend Liege- und Ablagefläche bieten. Eine Pool-Bar macht den Komfort komplett. Übrigens musste man nur dort Getränke und Speisen sofort bezahlen, im Speisesaal wurde alles auf Zetteln notiert und bei der Abreise (ggf. zusammen mit Getränken aus der Minibar) aufgerechnet. Die Anordnung der Poolanlage ist so geschickt querab auf dem Gelände, dass der gelegentliche "Lärm" der spielenden/badenden Kinder überhaupt nicht störend herüber klang. Das Servicepersonal im Restaurant war nur bei Anwesenheit von Reisegruppen gelegentlich an der Kapazitätsgrenze, ansonsten jedoch stets bemüht und freundlich. Die Kaffeeautomaten machten jedoch auch nicht jeden Andrang mit und fielen gerne mal zur Haupt-Frühstückszeit aus. Eine klare Zumutung war der scheußliche Saftautomat von MinuteMaid. Dieser, bzw. sein "Produkt", ist nicht einmal eines 2-Sterne-Hotels würdig und bleibt uns als ein enttäuschender Aspekt in Erinnerung. Das Frühstück hatte eine mittelmäßige Vielfalt, die jeden Morgen gleich war. Die Spiegeleier sind lecker, aber mit Vorsicht zu genießen, da sie in Olivenöl gebraten sind; man sollte sie vor Verzehr auf einer Serviette entfeuchten. Mit den kleinen, eierförmigen und ultra-harten Brötchen kann man jemanden erschlagen. ;-) Dennoch wird man gut satt, denn auch Obst steht zur Auswahl. Das Abendessen besteht aus mindestens 4 Gängen, wobei man beliebig oft die Büffet-Theken besuchen darf. Das Vorspeisen-Büffet war jedenfalls das umfangreichste, leckerste und abwechslungsreichste, das wir je gesehen haben. Die restlichen Speisen waren akzeptabel bis äußerst schmackhaft, nur waren manche Desserts schnell vergriffen. Es gab aber viele Alternativen: Eis, Kuchen, Obst, Wassermelone, etc.! Etwas ungünstig sind die Zugangstüren zwischen Speiseraum und Büffetraum gestaltet, denn für die Vielzahl der Gäste sind sie einfach zu schmal und es kommt zu "Beinahe-Katastrophen". ;-) Der Zeitrahmen für das Abendessen ist sehr gewöhnungsbedürftig für Familien mit Kindern, denn erst ab 19. 30 Uhr geht es los. Italienische Kinder haben damit keine Probleme, jedoch fielen uns in der zweiten Woche diverse deutsche und belgische Kinder auf, die einfach schon zu müde waren und unentwegt quengelten. Insofern ist dies nicht unbedingt als familienfreundlich zu bezeichnen. Fazit: Trotz kleiner Schwächen unbedingt empfehlenswert als "Einstieg", nicht zu teuer, zentrale Lage im Val di Cecina und eine einfach sehr hübsch anzuschauende Anlage. Übrigens: Die dorthin führende und an der Anlage direkt vorbei verlaufende SS68 ist zwar reizvoll, aber immer noch im Bau und man darf darauf nur 50 Km/h fahren. Dies macht die Anreise in der "Endphase" zur 1, 5-stündigen Geduldspartie.

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