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Uwe (36-40)
DeutschlandAus Deutschland
Alleinreisend • Juli 2007 • 2 Wochen • Arbeit
Viele Sterne mit kleinen Schönheitsfehlern
4,9 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Das Queen Elizabeth ist ein eher moderates fünf Sterne Hotel. Verglichen mit vielen Europäischen Häusern fehlt eine bald schon barocke Pracht oder eine exquisite Designabstimmung. Mit bald 1. 000 Zimmern ist es auch ein Riesenkasten, glücklicherweise verläuft sich das gut, man ist nie in einer Menschenmenge gefangen. Die fünf Sterne machen sich vor allem in den Preisen bemerkbar. Für die praktische 0, 75 Liter Evian Flasche im Zimmer wollte man z. B. ca. 6 Euro haben. Ich hatte das Glück, über unseren Firmentarif eine sehr günstige Rate von gut 100 Euro die Nacht zu erhalten. Für 100 Euro habe ich in Schweden schon sehr schlecht und in Deutschland auch schon sehr gut genächtigt. Insgesamt ist das Queen Elizabeth ein gutes Hotel in zentraler Lage. Es empfiehlt sich, vor Beginn der Reise oder spätestens am Check-In Mitglied im kostenlosen Fairmont Club zu werden. Man kriegt dann ein paar Meilen auf das Vielfliegerprogramm seiner Wahl, viel wichtiger ist jedoch, dass dann der Internetzugang im Hotelzimmer kostenfrei ist. In Montreal würde ich mir auf jeden Fall einmal die Zeit nehmen, einen Spaziergang zum Mont Royal zu machen, und dort auf dem Belvedere die Aussicht auf Downtown Montreal und den Sankt Lorenz Strom zu genießen. Im gemütlichen Tempo nimmt eine Strecke ca. 45 Minuten in Anspruch. Morgens und am frühen Abend trifft man dort auch sehr viele Jogger, die schaffen es natürlich schneller. In Montreal gibt es sehr viele mittelmäßige Lokale, wo insgesamt zwar das Preis/Leistungsverhältnis stimmt, die jedoch nicht besonderes sind. Auch die Lokale, die mir besonders empfohlen wurden, haben mich nicht vom Hocker gerissen, vielleicht sind sie ja „in“, doch das rechtfertigt die Preise nicht wirklich. Sterneküche kann man natürlich im Queen Elizabeth selbst genießen. Draußen ist eher typisch nordamerikanische Kost angesagt, trotz allem – nicht sehr französisch.


Zimmer
  • Gut
  • Die Zimmer sind groß genug, aber nicht gerade geräumig. Ich hatte ein Queen-size Bett für mich, gemessen an der Anzahl der Kopfkissen (4) ist das aber wohl auch zur Doppelbenutzung vorgesehen. Wie in Nordamerika üblich gibt es eine Wolldecke zwischen zwei Laken, und das ganze ist rund um das Bett unter der Matratze eingeklemmt. Im Schrank liegen noch eine weitere Decke und ein fünftes Kopfkissen. Der Schrank hat hinter den zwei Türen nur eine lange Stange und ein Regalbrett, auf dem sich die bereits erwähnten Decke und Kissen befinden. Gegenüber dem Bett steht eine größere Kommode, die außer dem Fernseher und der Minibar auch noch zwei Schubladen enthält. Mehr Klamotten darf man halt nicht mitbringen. Das Bad ist ziemlich klein, die Toilette zwischen Waschbecken und Wand eingeklemmt. Handtücher werden auf Wunsch täglich gewechselt und es gibt die üblichen Seifen und Shampoos, alle mit einem angenehmen Zitronenaroma. Das Zimmer hat noch einen Schreibtisch mit Stuhl und einen Sessel mit Fußablage und kleinem Glastisch. Mit zwei Personen würde es hier doch ein bisschen beengt sein. Die Zimmerreinigung ist befriedigend. Während meiner Aufenthaltszeit wurde das Glas, in dem meine Zahnbürste stand, nie gewechselt. Anhand von kleinen Fleckchen (Sprühnebel von Kohlensäurehaltigen Getränken) war zu sehen, dass der Glastisch nicht täglich abgewischt wurde. Für das oben erwähnte Abhandenkommen meines Pyjamas habe ich übrigens nie eine Entschuldigung erhalten.


    Restaurant & Bars
  • Gut
  • Es gibt, glaube ich, drei Restaurants in diesem Hotel, von denen ich jedoch nur das eine zum Frühstück besucht habe. Das Frühstücksbuffet ist unverschämt teuer: fast 20 Euro! Sollte man jedoch wie ich mindestens 10 Nächte am Stück im Queen Elizabeth verbringen, erhält man beim Check-In einen Coupon, den man dann jeden Morgen vorzeigen kann, und das Frühstück ist „complimentary“. Es gibt eine Reihe von (lau-)warmen Speisen. Das Rührei ist meistens sehr flüssig. Ein Koch erfüllt auch Sonderwünsche. Da er nur zwei Pfannen hat, kann man hier schon einmal länger anstehen. Es gibt genau eine Platte mit ca. 4 verschiedenen Wurstsorten, etwas mehr Käse und eine ganze Reihe von frischem und konserviertem Obst. Außerdem eine Cerealienbar und verschiedene Säfte. Ziemlich guter Organgensaft wird einem übrigens zusammen mit dem Kaffe am Platz ausgeschenkt. An Brot gibt es Toast, Baguette (wir sind ja schließlich in Quebec), Croissants und allerlei Süßkram. Und es gibt genau einen Toaster für 2x2 Scheiben. Irgendwann hat das Personal dann mal angeboten, das Toast für die Gäste zu toasten und dann an den Tisch zu bringen. Apropos Personal: Die Hosts und Hostessen, die einen an den Platz begleiten, sind sehr zuvorkommend und freundlich und sprechen eine Vielzahl von Sprachen. Die Kellner sind sehr zutraulich, erzählen einem ihre halbe Lebensgeschichte und klopfen einem auch schon mal auf die Schulter. Das ist für meinen Geschmack etwas zu kumpelhaft, in einem fünf Sterne Haus hätte ich da ein bisschen mehr Professionalität erwartet. Insgesamt ist das Frühstück nicht schlecht, doch für 20 Euro und verglichen mit dem, das in so manchem Europäischen Haus geboten bekommt, ein bisschen wenig. Wie in Nordamerika üblich wird erwartet, dass man in der Tür zum Restaurant stehen bleibt, um an den Platz geführt zu werden. Da dieser Dienst in der Regel nur von einer Person verrichtet wird, kann sich in Stoßzeiten schon mal eine Schlange von 20 Leuten bilden, die darauf warten platziert zu werden.


    Service
  • Gut
  • Der Service ist fast so gut wie man es von einem fünf Sterne Haus erwartet. Sehr freundlich und falls man mal aus seinem Zimmer an der Rezeption anruft, wird man gleich mit Namen angesprochen. Beim Check-In und Check-Out können sich schon mal längere Schlangen bilden. Mehr als vier Mitarbeiter sind da nie beschäftigt, zumeist nur zwei. Man muss dabei bedenken, dass das Haus fast 1. 000 Zimmer hat. An den beiden Eingängen gibt es freundliche Herren, die einem die Fahrzeug- und Gebäudetüre öffnen, Taxen rufen und auch das Gepäck zur Rezeption bringen. Übrigens ohne forsch die Hand aufzuhalten, was nicht heißen soll, dass sie für ein Trinkgeld nicht dankbar wären. Selbstverständlich man kann sich Gepäck auch aufs Zimmer bringen oder von dort wieder abholen lassen. Es gibt einen Service, dass man morgens eine Zeitung (aus zwei verschiedenen kann gewählt werden) erhält, die hängt dann schon früh an der Zimmertür. Allerdings klappt dies nicht jeden Tag. Mir ist beim Bettwäschewechsel an einem Tag mein Pyjama abhanden gekommen – kann passieren. Die sehr freundliche und sehr mitleidende Dame an der Rezeption wusste auch gleich, was sie für Daten aufnehmen musste. Am nächsten Abend hatte ich eine Mitteilung der Hausdame auf der Telefonmailbox meines Zimmers, dass der Pyjama gefunden worden wäre. Außerdem lag er in Plastik verpackt auf meinem Schreibtisch. Gewaschen war er jedoch nicht.


    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
  • Das Hotel liegt mitten im Geschäftsviertel von Montreal. Zur großen Einkaufsstraße „St. Catherine“ sind es kaum 5 Minuten, um das Hotel herum gibt es eine unüberschaubare Vielzahl der verschiedensten Restaurants. Die unmittelbare Umgebung ist ziemlich trostlos, doch innerhalb einer viertel Stunde erreicht man auch zu Fuß schönere Viertel, wie das „alte“ Montreal, den Hafen, das Plateau und den Park vom Mont Royal. Sollte man mit dem Auto anreisen, kann man das Parken auf der Straße getrost vergessen. Das Hotel ist an eine Parkgarage angeschlossen, deren Zufahrt aber in einer ganz anderen Straße liegt, das muss man echt wissen. Kostet übrigens pro Nacht etwa 18 Euro. Vom Flughafen gibt es für Taxen einen Festpreis von 25 Euro. Dabei ist anzumerken, das die Großzahl der Montrealer Taxen nur Bargeld und keine Kreditkarten annimmt, da sollte man am Geldautomaten direkt im Ausgang der Gepäckannahme schon mal Kanadische Dollar ziehen. Und man kann natürlich direkt aus dem Hotel in die Underground City von Montreal abtauchen. Man ist in zwei Minuten am unterirdischen Hauptbahnhof, an zig Imbissständen und an einer großen Reihe von Passagen und Shops. Nur einen richtigen Supermarkt gibt es da nicht. Dazu muss man ca. 10 Minuten die Hauptstraße vor dem Hotel hinunterlaufen, dort in einer Mall gibt es einen im Untergeschoß.


    Aktivitäten
  • Eher gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Geschäftsreise

    Es gibt einen Fitnessbereich (Gym) mit einem kleinen Schwimmbecken. Ich habe das nicht genutzt, war nur unten in der Umkleide, um mich am letzten Tag nachmittags noch einmal umzuziehen. Jedes Zimmer hat Breitband-Internetanschluss (Kabel), für die Kleinigkeit von ca. 15 Euro für 24 Stunden. Es gibt auch Pay-TV für ca. 10 Euro pro Film. Das war es aber auch schon. Der Concierge Service hilft einem natürlich sehr freundlich weiter und gibt Empfehlungen, zeigt einem, wo was auf der (kostenlosen) Karte liegt und reserviert auch gerne Karten für irgendwelche Aufführungen oder Veranstaltungen.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotelsterne sind berechtigt
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    Infos zur Reise
    Verreist als:Alleinreisend
    Dauer:2 Wochen im Juli 2007
    Reisegrund:Arbeit
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Uwe
    Alter:36-40
    Bewertungen:6