- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Ein Teil des alten Gemäuers war einmal ein Stadttor von Goslar. Das Hotel ist eine große und wirklich alte Burg, an der immer wieder angebaut, umgebaut und herumgebaut wurde. So ist zum Beispiel der Hoteleingangsbereich irgendwie vermurkst und immer wieder finde sich Bauelemente aus verschiedenen Jahrzehnten, ja, Jahrhunderten, die nicht wirklich zusammen passen.
Unser Zimmer war okay, aber stilistisch etwas unentschlossen. Das Bad war noch mittelalt, ich schätze 60er oder 70er Jahre mit Waschtisch aus künstlichem Marmor, der auch die Wände bedeckte, mit Frisierspiegel und Höckerchen dafür. Leider roch es im Bad extrem stark nach Muff und Moder, der vermutlich von Schimmel hinter eben diesen Kunstmarmorplatten herrührte. Ein Blick unter die Verkleidung des Klosettwasserkastens ließ uns erschaudern. Die hölzerne Bettverkleidung aus den ca. 90er Jahren wirkte etwas eigenwillig. Auf den Fotos im Hotelprospekt sieht sie moderner und hochwertiger aus als in natura. Besonders misslungen empfand ich eine Art Tageslosung, die mit roter Farbe auf die lackierte Raufasertapete geschrieben war, etwa in der Art: "Gebe jedem Tag die Chance, der schönste Deines Lebens zu werden." Der Spruch war nicht das Problem, sondern dass der gewollt krasse Stilbruch nicht wirkte. Ich finde, so etwas wirkt nur, wenn es in einem extrem edlen Ambiete mit künstlerischem Schwung auf die nackte Betonwand geschrieben steht. So passte das einfach nicht zusammen.
Die Auswahl am Frühstücksbüfett war wirklich gut, sogar mit Fisch und frisch aufgeschnittenem Obst. Es gab, soweit ich feststellen konnte, keine nach Wunsch zubereiteten Eierspeisen, French Toast oder so etwas. Die vorhandenen Eierspeisen und Würstchen waren der normale Hotel-Graus. Die Angestellten waren sehr nett und wir haben uns sehr wohl gefühlt, obwohl wir so ziemlich die letzten Frühstücksgäste dieses Tages waren.
Der Service ließ eigentlich nichts zu wünschen übrig. Wir konnten nach dem Auschecken nicht nur unsere Koffer bis zum Abend im Hotel abstellen und die Stadt genießen, wir durften sogar am selben nachmittag noch einmal in den großräumigen Wellnessbereich gehen und uns dort erholen. An der Rezpetion erteilte man uns geduldig Auskunft über touristische Ziele etc. Nur länger im Zimmer bleiben konnten wir nicht, da es wieder belegt werden würde, wie man uns sagte.
Sehr günstig gelegen direkt am Hauptbahnhof und am Eingang des Städtchens.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Ein Stilgemisch fand sich auch im Wellnessbereich, der sehr großzügig angelegt ist und für jeden Besucher reichlich Raum bot. Es gibt eine Dampfsauna, eine Sauna mit ätherischen Ölen und eine heiße Sauna. Außerdem ein Tauchbecken, einen Whirlpool (allerdings ohne Whirl, da kam nichts), viele liegen zum Ausruhen, eine Bar und ein recht ordentliches Schwimmbecken mit (defekter) Gegenstromanlage. Allein - der trostlose Anblick von halbkahlen Plastikpalmen auf riesigen weiß gefließen Leerflächen, ein veralgter Minipool, der zum Goldfischbecken umfunktioniert wurde, eine riesiges, häßliches Kunstinsekt als einzige Deko am Swimmingpool - das muss eigentlich nicht sein. Warum, fragt man sich, werden die vorhandenen Ressourcen nicht besser zur Geltung gebracht?
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im März 2009 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Oliver |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 151 |