Das Ferienhotel verfügt über 399 Doppel, und 33 Einzelzimmerm, sowie über 55 Suiten, verteilt auf insgesamt ca. 10 maximal 5-stöckige Gebäude. Dazwischen befinden sich liebevoll angelegte und top-gepflegte Parkanlagen, die dank künstlicher Bewässerung die Vielfalt südländischer Vegetation widerspiegelt. Es sind nicht einfach „ein paar Palmen eingegraben worden“, sondern mit viel Liebe zum Detail und aufwendiger Pflege wurde eine Parkanlage geschaffen, wie wir sie schöner bisher noch nicht gesehen haben. Das Hotel ist ca. 6 Jahre alt und in sehr gutem Zustand. Die Architektur ist „pfiffig“. Besserer Schallschutz wäre allerdings gut. Auf Sauberkeit wird erhöhter Wert gelegt. Gegen die eine oder andere fliegende Ameise kann man wahrscheinlich wenig machen. Das Haus bietet m. W. ÜF, HP und VP. Die Gästestruktur ist angenehm gemischt: etwa 40 – 60 % deutschsprachig – der Rest Engländer, Spanier, Skandinavier usw. aller Altersklassen – keine Russen – kein Partypöbel, aber auch kein „Altersheim“! Behindertenfreundlichkeit kann unterstellt werden. Bis auf ein paar grob gesteinter Wege im Garten gibt es überall rollstuhlgerechte Wege und Rampen sowie Aufzüge. Ob es spezielle barrierefreie Bäder gibt, entzieht sich meiner Kenntnis. Kinder gab es Anfang Oktober relativ wenige – sie sind aber offenbar willkommen. Die Handy-Netze auf den Kanaren sind gut. In der Hotel-Lobby steht ein ungesichertes W-LAN kostenfrei zur Verfügung. Ausflugstipp: Höhlen-Restaurant „Ta Goror“ oberhalb von Agüimes (Adresse lt. Kassenbeleg: : Montana La Tierras 21, Guayadeque-Ingenio; Telefon: 928-172013). Es ist das dritte und letzte Lokal auf der sehenswerten Sackgassenstrecke ins Höhlental hinauf. Wir waren 2003 bereits einmal dort. Die Preise haben zwar inzwischen „angezogen“, liegen aber noch immer deutlich unter dem Niveau der reinen Touristenlokale. Ein 3-Gang-Mittagsmenü mit heimischen Gerichten (inkl. Wein +Wasser) kostet knapp 10 €. Das Ambiente und das Umfeld am oberen Ende einer Schlucht (über 900 m über NN) sind aber allein schon einen Besuch wert. Unbedingt Mietwagen nehmen um beweglich zu sein! Die Küstenstrasse im Westen der Insel (Richtung Agaete) bietet einmalige Aussichten. Über 700 m Steilküste direkt neben der Leitpanke zu sehen, hat schon etwas Einmaliges. Am Mirador del Balcón oberhalb von San Nicolas versucht ein verkappter Schulhausmeistertyp (vermutlich ohne irgendwelche Befugnisse) den Gästen die Einhaltung des Parkschemas aufzuzwingen und ihnen dann anschließend Obst und Getränke zu verkaufen. Ignorieren Sie den Typ. Im Inneren der Insel sollte man sich nicht blind auf das Navi verlassen. Mein Falk hatte trotz neuester Karten ein paar „Abkürzungen“ parat, die ich später ignoriert habe.
Die Zimmer sind ausreichend dimensioniert und sauber – vom erwähnten gelegentlich auftauchenden Kleingetier einmal abgesehen. Es gibt eine zweite Tür zwischen Flur und Schlafraum. Geräusche kommen allerdings nicht vom „Laubengang“, sondern aus den nebenan und darüber liegenden Räumen. Jedes Verschieben eines Stuhls ist zu hören und wir hatten sogar einen Schnarcher als Nachbarn. Wer empfindlich ist, geht ins oberste Geschoss und/oder packt Ohrstöpsel ein! Wenn in den Zimmern oberhalb das Zimmermädchen die Betten verrückt, fällt man unten vom Lärm fast selbst aus dem Bett! Die Suiten befinden sich in maximal 2-geschossigen Gebäuden und dürften diesbezüglich günstiger sein. Der Kühlschrank ist leer in Betrieb. Es ist offenbar üblich, dass sich die Gäste im Kiosk des Hotels (5 l stilles Wasser kosten 1 €!) oder im Markt gegenüber mit Getränken eindecken. Das ist dann natürlich sehr preiswert! Ich empfehle die SPAR-Märkte. Da kauft auch der „kanarische Landmann“ – dementsprechend fair sind die Preis! Das TV-Gerät älterer Bauart (in den DZ k e i n Flatscreen) enthält einen DVD- und MP3-Player. (DVD´s einpacken oder im Kiosk leihen!) Ein halbes Dutzend deutschsprachige Programme sind verfügbar (siehe meine Fotos). Die Matratze ist ordentlich. Einen Balkon hat wohl jedes Zimmer – wir hatte eine Art Terrasse mit Rasenanteil und Baum. Nervig fanden wir, dass in den Gärten zahlreiche Katzen umherstreunen. Das gehört m. E. nicht in eine 4-Sterne-Anlage, auch wenn einige Familien das „putzig“ finden.
Es gibt neben dem Hauptrestaurant „Tamarona“ im 2. UG des Hauptgebäudes noch ein Restaurant („Tamaraguo“) im „blauen Gebäude“ im südlichen Teil des Geländes und dienstags bis samstags ein sterneambitioniertes Feinschmeckerlokal („ Los Guayres“) unweit der Rezeption quasi oberhalb des Hauptrestaurants im EG des Hauptgebäudes. Leider gilt für das Hauptrestaurant „Tamarona“ der Grundsatz „Masse statt Klasse“! Das Restaurant ist riesig und verfügt neben ca. 200 (!) Tischen im klimatisierten Innenbereich über ca. 40 Tische in einem (wintergartenähnlich) überdachten Terrassenbereich. Das Abendessen erfolgt im Zweischichtbetrieb (18:00 Uhr und 20:30 Uhr) mit festen Plätzen. Wer am ersten Abend kein Glück hat, findet spätestens am 2. Abend einen akzeptablen Platz. Das Speisenangebot ist umfangreich und wird an bis zu 6 Stationen dargeboten, davon 2 mit „Show-cooking“. Von warmen und kalten Vorspeisen über Suppen, Pizza usw. findet man „alles was das Herz (oder der Magen) begehrt“! Die Qualität lässt definitiv vielfach zu wünschen übrig. Ich war durch die kritischen Stimmen von vorherigen Beurteilungen „vorgewarnt“ – hoffte jedoch, dass dort übertrieben worden war – zumal andere Vorkritiker sich begeistert geäußert haben. Meine Hoffnung musste ich leider begraben! Das Abendessen entspricht im „Tamarona“ qualitativ oftmals n i c h t einem 4-Sterne-Haus. Einige Dinge, die in Vorkritiken angeprangert wurden, wie z. B. das offene „Wegkarren“ des schmutzigen Geschirrs, wurden zwar inzwischen abgestellt (die Wagen werden mit Tischtüchern abgedeckt), aber ich muss leider zähes oder unzureichend gegartes Fleisch minderer Qualität, vor allem bei Rindfleisch, bestätigen. Wie man bezüglich der Gastronomie 6 Sonnen vergeben kann, ist mir völlig unverständlich. Bei einem „Aushang-Mehrpreis“ von 30 € pro Person für HP dürfte das Abendessen mit gut 20 € je Person einkalkuliert sein, obwohl man nur 15 € angerechnet bekommt, wenn man im EG speisen möchte. Jedenfalls halte ich 20 € für die Teilnahme an einem solchen Buffet wegen der schwankenden Qualität für grenzwertig. Das Feinschmeckerlokal „ Los Guayres“ rechnet HP-Gästen 15 € pro Person an. Holidaycheck-Karteninhaber erhalten zusätzlich 10 % Rabatt. Das Ambiente ist gehoben – die Qualität der Speisen und die Preise (vgl. meine Fotos) ebenfalls. Ein Besuch ist dennoch zu empfehlen. Draußensitzer aufgepasst: Es gibt ein Problem mit Tauben, was auch den Gästen der darunterliegenden echten Außenplätze des Hauptrestaurants (Raucherbereich) Schwierigkeiten bereiten kann. Das Frühstücksangebot ist üppig, aber ebenfalls qualitativ nicht immer einwandfrei. Ich habe Rührei gesehen, welches m. E. „entsorgt“ hätte werden müssen. Gebratener Schinkenspeck war teilweise noch roh/rot - teilweise verbrannt – im Durchschnitt passte es dann wieder ;>) ! Spanischer Wurstaufschnitt ist ohnehin Geschmackssache, aber auch das Käseangebot war wenig abwechslungsreich und eher von minderer Qualität. Sekt der Hausmarke und Säfte stehen bereit. Kaffeekannen werden auf den Tisch gestellt. Cappuccino oder Espresso muss man am WMF-Automaten selbst ziehen, was zeitweise zu kleinen Schlangen führt. Spiegeleier und Omelettes werden frisch zubereitet, letztere allerdings aus Flüssigei und nicht sehr sorgfältig. Die Bewohner der Suiten frühstücken im Tamaraguo im blauen Haus wahrscheinlich etwas ruhiger und gediegener. Zumindest sind dort Stoffservietten eingedeckt und es gibt offenbar feste Plätze, die im Hauptrestaurant nur abends gelten. Die Getränkepreise sind moderat! Akzeptable Weine erhält man ab 18 € die Flasche, den billigsten für ca. 12 €. Einheimisches Bier („Tropical“ in 0,33 l-Flaschen) bestellt man für 2,50 € und 0,5 l Wasser für 2,10 € - das ist m. E. preiswert. Die gleichen Preise gelten auch an der Bar, der Poolbar und der Disco im 2. UG, wobei dort das Angebot vielfältiger ist. Abends um 22:00 Uhr treten dort die üblichen Künstler auf – teilweise mit unerwartet guter Qualität. Insgesamt sind für die Gastronomie nur 4 Sonnen vertretbar!
Das Personal ist sehr gut geschult und offenbar gut geführt. Freundlichkeit und Zuwendung um Gast sind sehr gut. Reklamationen (bei uns defektes Balkonlicht und „tote“ Steckdose) wurden zügigst erledigt. Alle Gäste werden mit einem Sekt begrüsst. Dass der bei uns am frühen Abend nicht (mehr) kalt war, sein nur am Rande erwähnt. Einerseits „schaut man einem geschenkten Gaul nicht ins Maul“ – andererseits sollte ein 4-Sterne-Superior-Haus in der Lage sein, auch gegen 18:00 Uhr noch kalten Sekt anzubieten. Außerdem mussten wir auf unser Zimmer über eine Stunde warten, Es gab bei uns zwar eine (generalstreikbedingte) Umbuchung – aber wenn ich 48 Stunden vorher eine schriftliche Bestätigung in Händen habe, dann müsste das Hotel auch in der Lage sein, das in der hoteleigenen EDV nachzuvollziehen. Ich habe beobachtet, wie die Hotelleitung abends wahllos Gäste zum Ausklang des Abendessens ansprach und ein Feedback zum Aufenthalt einholte. Zu Kritikpunkten wurden eifrig Notizen gemacht. Ob sie abgestellt wurden, vermag ich nicht zu sagen.
Puerto de Mogán ist der südwestlichste Punkt des „touristisch erschlossenen Südens“ Gran Canarias. Der Ort ist in einem Satz nicht zu beschreiben. Einerseits gibt es den Hafen mit den angeschlossenen wunderschönen blumengeschmückten Gassen – andererseits die „üblichen“ Spuren des Massentourismus´, der sich auch hier in einigen Bausünden offenbart – allerdings nicht so extrem, wie in den benachbarten Orten. Das hier beschriebene Hotel Cordial Mogán Playa ist zwar auch „eng an den Felsen herangebaut“ – ist aber architektonisch deutlich besser gelöst und bildet eine rühmliche Ausnahme. Das benachbarte Appartementhotel „Apartamentos Cordial Mogán Valle“ , welches m. W. zum gleichen Konzern gehört, zieht sich allerdings ebenso den Berg hoch, wie es bezüglich der „Bettenburgen“ in zahlreichen Nachbarorten zu beklagen ist. Wer die Hotelanlage verlässt, ist auf (recht preiswerte) Busse, Taxis oder (noch preiswertere) Mietwagen angewiesen. Zu Fuß kann man außer Hafen und Strand in Puerto de Mogán gar nichts erreichen! Vom Hafen aus sind Tauch- und U-Bootfahrten, sowie Angel – und Wal-Beobachtungsfahrten buchbar, wobei letztere aus Arten- und Umweltschutzgründen m. W. höchst fragwürdig sind.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Der SPA-Bereich wurde von uns nicht getestet. Für ein 4-SternePlus-Hotel finde ich die Zusatzkosten für Eintritt und Anwendung recht happig! Es gibt zwei große gut gepflegte Pools mit Flachwasserzonen für die Kids, aber ohne Besonderheiten wie Gegenstromanlagen, Rutschen oder Ähnliches. Tennis spielen und Bowlen kann man gegen Gebühr. Im UG des blauen Hauses gibt es einen kleinen Fitnessraum mit 12 Geräten/Stationen (2 Laufbänder, drei Ergo-Trimmräder – davon 2 nur mit spanischer Anleitung, ein Cross-Stepper, 5 Stationen für Muskeltraining und eine Hantelbank), alle in befriedigendem Zustand. Vor dem Raum stehen 2 Tischtennisplatten! Alles in allem halte ich die gebotenen Möglichkeiten für eine Anlage mit über 900 Gästen (bei Vollbelegung) für zu gering. Die Reservierung der Liegen ist offiziell nicht erlaubt- wird aber leider geduldet, was dazu führt, dass im ersten Morgengrauen die Gäste (vorwiegend die Deutschen) zum Pool schleichen, um „ihr Revier zu markieren“ und die besten Liegen zu blockieren, welche sie dann oftmals frühestens Mittags zu nutzen gedenken. Der „Homo Liegenbelegiensis“ ist anscheinend nicht auszurotten. Das die Hotelleitung nicht einschreitet, ist mir unverständlich und ein Managementfehler! Besser man würde die fraglichen 20 % der Gäste konsequent an die Einhaltung der Regeln erinnern, als dass man es in Kauf nimmt, dass sich von den restlichen 80 % die Hälfte über diese Praxis ärgert! Wenn keine Liegen ungenutzt leer stehen würden, wäre das Angebot an guten Plätzen nach meiner Überzeugung stets ausreichend!
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Paar |
| Dauer: | 1 Woche im Oktober 2010 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Meinolf |
| Alter: | 51-55 |
| Bewertungen: | 87 |

