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Frank (36-40)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • September 2005 • 2 Wochen • Strand
Die Wahrheit über das Cordial Mogàn Playa
4,2 / 6

Allgemein

Das Cordial Mogàn Playa ist ein neues (eröffnet im Winter 2004/2005, soweit ich weiß) Hotel in Puerto de Mogán. Die meisten Gäste wohnen in nicht zu kleinen, aber auch nicht gerade großzügigen Zimmern in mehrgeschossigen Wohnblöcken; im südlichen Teil des Geländes werden auch - allerdings zu happigen Preisen - Appartements in kleineren Wohneinheiten angeboten. Das Ambiente des Hotels ist insgesamt kaum zu toppen; sehr geschmackvolle Ausstattung, (fast schon zu) großzügiges Foyer, sehr viel Grün - und alles wirklich außerordentlich gut gepflegt. Ob sich diese Feststellung auch in 5 - 10 Jahren noch treffen lässt, wenn der erste Lack mal ab ist, muss man natürlich abwarten. Die Gästeschar war während unseres Aufenthaltes bunt gemischt; überwiegend hat man mit Deutschen zu tun, es gab aber auch Österreicher, Holländer, Franzosen. Engländer waren eher unterrepräsentiert. Vor allem am Wochenende wurde das Hotel auch von Einheimischen bzw. Spanieren (so genau konnten wir jetzt nicht differenzieren) frequentiert. Unser persönlicher Tipp: man nehme einen Mietwagen und erkunde das wunderschöne Inselinnere. Gran Canaria hat deutlich mehr zu bieten als Playa del Ingles und Maspalomas. Oft reicht es, nur 5 km ins Landesinnere zu fahren, um dem Touri-Rummel komplett zu entfliehen. Die zum Teil sehr engen Serpentinensträßchen im Landesinneren können wir allerdings nur sicheren, nervenstarken und wenig zimperlichen Fahrern empfehlen; alle anderen sollten vielleicht doch lieber nur über die Autobahn nach Las Palmas fahren. Übrigens bietet das beschriebene Hotel für Mietwagen eine kostenlose Unterstellmöglichkeit in der hauseigenen Tiefgarage. Den Mietwagen sollte man allerdings auf keinen Fall über das Hotel, schon gar nicht über die Reiseleitung buchen. Wir haben gute Erfahrungen gemacht mit einer Buchung übers Internet schon von zu Hause aus; gegenüber den Mietwagenpreisen vor Ort lassen sich bis zu 50 % einsparen. Und noch ein Tipp: wer's mag, sollte sich mit Alkohol eindecken, viele Spirituosen sind auf Gran Canaria deutlich billiger als zu Hause. Es gibt zwar Zollbeschränkungen, aber was man so hört, wird die Einhaltung bei der Einreise nicht so richtig streng kontrolliert. Parfum-Schnäppchen haben wir hingegen - entgegen anderslautender Gerüchte - nicht ausgemacht.


Zimmer
  • Gut
  • An Zimmerausstattung haben wir nichts vermisst. Es gab eine Klimaanlage, die auch gut funktionierte, allerdings nur, solange die Balkontür geschlossen ist - was ja auch Sinn macht. Auf dem nicht allzu großen Balkon hatten wir immer das unbestimmte Gefühl, nicht alleine zu sein; nur ganz dünne Trennwände trennten einen vom Nachbarbalkon. Es gab einen kleinen Kühlschrank, der leer zur Verfügung gestellt wurde; auf Wunsch wäre er vom Hotel gefüllt worden, wir haben ihn allerdings lieber selbst bestückt. Ein Telefon war vorhanden, man konnte aber nur abgehende Telefonate führen, sich also nicht von zu Hause aus anrufen lassen. Im Schrank befand sich ein kleiner Safe, für dessen Benutzung man allerdings 2,50 EUR pro Tag hätte bezahlen müssen. Das fanden wir dann deutlich zuviel - vielleicht lag das daran, dass wir eh keine Wertsachen hatten, die mehr als 35 EUR wert waren. ;-) Die Reinigung der Zimmer erfolgte täglich, allerdings zu unterschiedlichen und nie vorhersehbaren Zeiten. Handtücher wurden so oft gewechselt, wie man wollte. Im Gegensatz zu 90 % der Pauschaltouristen müssen wir übrigens unsere Handtücher auch im Urlaub nicht jeden Tag wechseln; zu Hause reicht uns da ein größerer Abstand, und warum sollten wir das im Urlaub anders sehen? Was uns teilweise SEHR genervt hat und bei der Sonnenvergabe auch zur Abwertung geführt hat, dass war die Hellhörigkeit der Zimmer. Vielleicht hatten wir ja nur ein bisschen Pech, aber die ersten 7 Tage wohnte über uns offenbar eine Dame, die es sich - aus welchen Gründen auch immer - zur Gewohnheit gemacht hatte, morgens zwischen 07.30 Uhr und 08.00 Uhr ca. 7 km mit Stöckelschuhen im Zimmer hin und her zu gehen - und zwar wirklich immer hin und her und hin und her und hin und her. Wir haben versucht, uns vorzustellen, welchen Zweck sie damit verfolgen könnte: beim ersten Mal vielleicht ins Badezimmer, dann noch mal zum Schrank, zwischendurch die Balkontür öffnen, dann die Klimaanlage vergeblich einschalten, dann wieder zur Balkontür, um sie zu schließen, dann wieder ins Badezimmer, nochmal aufs Klo ... usw. usw., aber nach dem 23. Mal ist uns nichts mehr eingefallen, und es ging immer noch weiter! Am Ende unserer Zeit hatten wir dann neben uns ein junges Pärchen mit Kind wohnen. Das Kind hat 1/4 des Tages und 1/3 der Nacht "Aua!" geschrien. Immer nur "Aua", allenfalls auch mal "Aaaaauaaaa". Wir waren nachher der festen Überzeugung, dass der Vater sein Kind missbraucht. Wahrscheinlich hat er das geahnt, denn später ist er dazu übergegangen, in diesen Fällen immer mit dem Kind über den Flur zu gehen, damit auch alle sehen können, dass er ihm wirklich nichts tut... Zu allem Überfluss hatten wir dann ein Wochenende lang auch noch das Vergnügen, im Zimmer neben uns einen fetten Spanier wohnen zu haben, dessen Schnarchen wir nachts zwanglos verfolgen konnten bzw. mussten. Keine Sorge, ich finde auch wieder zum Thema zurück... Was ich jedenfalls nicht verstehe: In dieses Hotel wurde soviel Geld für allen möglichen Schnickschnack gesteckt - hätte da nicht auch ein bisschen was für die Lärmdämmung abfallen können? Leider hatte man hier - wie übrigens so oft bei Hotels - den Verdacht, dass es eher um Schein als Sein, eher um Form als um Inhalt ging...


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Es gibt mehrere Restaurants, die zum Teil bei Halbpension genutzt werden können, zum Teil nur gegen Barzahlung vor Ort besucht werden konnten. Die Qualität der Speisen war überwiegend nicht zu beanstanden; die im Rahmen des Show-Cooking zubereiteten Fischfilets hätten allerdings öfter besser durchgebraten sein müssen. Hier hatte man bisweilen den Eindruck, dass nur die Schnelligkeit zählte. Morgens gab es ein großes Frühstücksbuffet, das eigentlich kaum Wünsche offen ließ; hier hätten wir uns allenfalls ab und zu ein bisschen mehr Auswahl beim Käse gewünscht. Sehr nett: der kostenlose Sekt zum Frühstück, ohne Mengenbegrenzung wohlgemerkt. Auch das Abendbuffet ließ an Vielseitigkeit kaum zu wünschen übrig. Es gibt häufig Mottoabende (asiatisch, italienisch, mexikanisch), aber auch ansonsten viel Abwechslung. Natürlich wiederholt sich alles nach einer gewissen Zeit, aber wenn jeden Tag mehrere Sorten Fleisch, mehrere Sorten Fisch und zahllose Beilagen aufgetischt werden, kann das nicht ausbleiben. Was uns oft geärgert hat, das war der Umstand, dass viele Speisen nicht oder nicht richtig ausgeschildert waren. Da entpuppte sich das vermeintliche (panierte) Fischfilet schon mal als Süßspeise, die Thunfischcreme war in Wirklichkeit Leberwurst. Solche unliebsamen Überraschungen könnte man leicht vermeiden, in dem jede Speise samt Zutaten ausgeschildert wird; davon konnte indes keine Rede sein. Mengenmäßig gab es jedenfalls nie ein Problem; es wurde immer nachgelegt, man musste zu keiner Zeit Sorge haben, dass von irgendeiner Speise nicht mehr genug vorhanden sein könnte - es sei denn, man ist eine Minute vor Ende der Essenszeit erschienen, solche Zeitgenossen gibt's ja auch... Das "Haupt"-Restaurant bietet übrigens einen sehr schönen Außenbereich, den man - so man denn einen Platz findet - auf jeden Fall nutzen sollte. Leider sind die besagten Plätze sehr begehrt, so dass es im Grunde nur 3 Möglichkeiten gibt, einen zu erlangen. Möglichkeit 1: man stellt sich schon 15 Minuten vor Beginn der Essenszeit vor die geschlossene Restauranttür und wartet. Wir haben das 2 x (eigentlich eher versehentlich) gemacht und kamen uns ziemlich blöd vor, zumal ein rüstiges Rentnerpärchen nach Öffnen der Türen sich nicht zu schade für den (allerdings erfolglosen) Versuch war, uns mittels geschickten Ellbogeneinsatzes abzudrängen. Möglichkeit 2: man geht einfach ca. 1 1/4 Stunde nach Öffnung des Restaurants und hofft auf sein Glück - das hat in der Mehrzahl der Fälle funktioniert. Auch hier musste man sich allerdings bisweilen einiger seltsamer Zeitgenossen erwehren. Zwei ältere Damen verstanden es äußerst geschickt, den Mitleidseffekt für sich arbeiten zu lassen. Trotz Gehbehinderung packten sie sich OHNE schon einen Tisch zu haben einfach den Teller voll, stellten sich dann hilfesuchend auf die Terrasse und versuchten den Kellner auf diese Weise dazu zu bewegen, ihnen doch vor allen anderen Wartenden einen Tisch zuzuweisen... Möglichkeit 3: wir wissen es nicht genau, aber wenn bei Öffnung des Restaurant auf einem Tisch schon eine Flasche Wein steht und damit eine - ansonsten nicht mögliche - Reservierung deutlich gemacht wird, dann muss wohl das ein oder andere Trinkgeld im Spiel gewesen sein... Nicht so angenehm ist die Einnahme des Essens übrigens für passionierte Nichtraucher. Die komplette Außenterrasse ist Raucherbereich, hier ist es fast sicher, dass einem von den umliegenden Tischen her Zigarettenrauch ins Gesicht geblasen wird, denn die Zigarette ist bekanntlich des Pauschaltouristen liebstes Kind. Im Innenbereich gibt es zwar eine Nichtraucherzone; wenn aber - vor allem unter der Woche - die Tische in weiten Teilen des Restaurants mangels Auslastung gar nicht eingedeckt werden, geht das IMMER allein zu Lasten des Nichtraucherbereichs. Hier wäre m.E. auf jeden Fall ein Umdenken angebracht. An Geschirr und Besteck haben wir mehrmals Flecken festgestellt. Das fanden wir zwar nicht besonders schlimm, bei 4 1/2 Sternen sollte man das aber eigentlich vermeiden. Die Preise im Restaurant waren im Großen und Ganzen noch ganz moderat. Klar, ein kleines (0,33 l) einheimisches Flaschenbier für 2,50 EUR ist jetzt kein Spottpreis... Aber man konnte sich ja auch für 2,10 EUR einen halben Liter Tafelwasser kaufen. Und für Weinliebhaber gab's Wein ab 9,-- EUR pro Flasche, gängige Standardweine bis ca. 20 EUR / Flasche, aber zwanglos auch darüber bis etwa 60 EUR.


    Service
  • Gut
  • Mit dem Service waren wir ganz überwiegend zufrieden, wenngleich er auch nicht überragend war. Bei der Ankunft mussten wir über 2 Stunden warten, bis wir das Zimmer beziehen konnten; das alleine wäre nicht so schlimm gewesen, aber ärgerlich war, dass wir immer wieder auf einen späteren Zeitpunkt vertröstet wurden. Die Kellner im Restaurantbereich waren nicht durchgängig, aber überwiegend sehr nett und auch sehr bemüht. In Spitzenzeiten mussten wir allerdings auch eine halbe Stunde auf eine Flasche Wein warten, das ist dann irgendwie nicht mehr so lustig. Solch lange Wartezeiten waren allerdings die Ausnahme. Die Zimmerreinigung war soweit ok, im Großen und Ganzen war es immer sauber, bei genauerem Hinsehen hätten pingelige Zeitgenossen aber - vor allem im Bad - sicher noch Grund zur Beanstandung gefunden.


    Lage & Umgebung
  • Eher schlecht
  • Die Lage des Hotels könnte schöner sein. Während unseres Aufenthaltes befanden sich nahezu überall rundherum Baustellen. Die Beeinträchtigung durch diese war zwar insgesamt gering, die entsprechende Geräuschkulisse aber auch - vor allem im Poolbereich und wenn man sich auf dem Balkon aufhielt - nicht zu leugnen. Hier dürfte es entscheidend auch auf die Lage des zugewiesenen Zimmers ankommen. Irgendwo im Internet hatten wir sinngemäß vorher gelesen: "Wer einen Besuch von Puerto de Mogán erwägt, sollte schnell hinfahren, solange der Ort noch ein wenig Charme hat." Dem können wir nur zustimmen. Der Ort steht kurz davor, durch hässliche Appartementanlagen völlig verbaut zu werden. Wenn man sich die Bausünden in den Nachbarbuchten anschaut, kann man sich eigentlich nur wundern; werden die Einheimischen denn insofern nicht mal klüger? Im Moment jedenfalls geht's noch, in Teilen - dort, wo noch nicht neu gebaut wurde - ist der Ort tatsächlich recht hübsch und auch sehr gut (in wenigen Minuten) vom Hotel aus zu Fuß zu erreichen. Den örtlichen Sandstrand, der ebenfalls gut zu Fuß zu erreichen ist, fanden wir wenig attraktiv, aber die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. In unmittelbarer Nachbarschaft des Hotels befindet sich ein Supermarkt, der - zu überraschend günstigen Preisen - alles bietet, was man so braucht. Im Ort gibt es zudem auch noch weitere Geschäfte. Direkt gegenüber vom Hotel wird zudem gerade ein großes Einkaufszentrum gebaut. Hier sollen also demnächst die zahllosen Urlauber einkaufen, die dann in den bis dahin hamsterkäfigartig an den Hängen aufgereihten Appartements wohnen werden... Da wir die ganze Zeit einen Mietwagen hatten, waren wir auf Taxi und Bus nicht angewiesen. Mit dem Mietwagen haben wir vom Flughafen bis zum Hotel ca. 40 Minuten gebraucht.


    Aktivitäten
  • Eher gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Das Sport- und Freizeitangebot des Hotels haben wir kaum genutzt. Es gibt insgesamt 2 vergleichsweise große Pools sowie ein Kinderbecken. Alles - zumindest augenscheinlich - sehr sauber. Sehr angenehm: zumindest während unseres Aufenthaltes gab es zu jeder Zeit genug Liegen. Umso amüsanter, dass manche Zeitgenossen trotzdem meinen, schon frühmorgens Liegen mittels Handtuch reservieren zu müssen. Wobei der Trend offenbar zur Zweitliege geht: wir konnten jedenfalls ein älteres Ehepaar beobachten, das sich vorsorglich 4 (!) Liegen reserviert hatte; wir haben nur nicht herausgefunden, ob das irgendwie mit Sonnen- und Schattenliegen zu tun hatte oder vielmehr damit, dass man sich auf diese Art mehr "Abstand" zu seinen Liegen-Nachbarn verschaffen wollte. Das Hotel bietet im Übrigen einen - von uns nicht genutzten - Fitnessraum sowie einen - wirklich ganz netten - Spa-Bereich sowie eine Sauna. Von der Animation haben wir uns nicht animieren lassen; sie machte - mit Verlaub - eher einen "lahmen" Eindruck, war vielleicht auch auf das eher gesetztere Publikum zugeschnitten. Jedenfalls gab's so eine Art Wassergymnastik (oder sagt man heute Aqua-Aerobic?) sowie das unvermeidliche Wasserballspiel - allerdings natürlich im Nichtschwimmerbereich, damit die Unsportlichen auch mitmachen können und nachher zu Hause erzählen können, sie hätten "ziemlich viel Sport" betrieben. Die abendliche Show-Tortur haben wir uns nur einmal ganz kurz angetan, das ist doch eigentlich immer und überall gleich schlecht, oder täusch ich mich da?


    Preis-Leistung
  • Eher gut

  • Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:2 Wochen im September 2005
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Frank
    Alter:36-40
    Bewertungen:1