Hotel Condemar

Ich war, bedingt durch die schöne Lage und die relativ spontane Buchung des Urlaubs bei diesem 1-Sterne-Hostal gelandet und hatte mich, da ich 3-4 Sterne gewohnt war, auf eine Art "Abenteuerurlaub" der anderen Art eingestellt. Nichts dergleichen. Es gibt drei-Sterne-Hotels in südlichen Urlaubsländern, die einen schlechteren Service bieten, als dieses hier. Das hat mich sehr positiv überrascht.

Die Zimmereinrichtung schon etwas in die Jahre gekommen, im spanischen Stil gehalten, durchaus noch funktionell. Die Matratze war weich, aber nicht durchgelegen, und sah optisch auch noch gut aus, was darauf schießen lässt, dass sie noch nicht allzu alt ist. Aber: Singles aufgepasst: In den Sommermonaten bekommt man als Alleinreisende(r) automatisch die Zimmer in der Ecke, des in L-Form geschnittenen Hotels, und die haben die halbe Balkongröße. Wer sich also von den Paaren hier beschwert, der Balkon sei zu klein gewesen, müsste sich die mal anschauen. Die Aussicht Richtung Naturschutzgebiet ist zwar traumhaft, aber nicht viel größer, als ein 80cm-Durchmesser- Fernseher. Schade! Aber ich habe mich dran gewöhnt, und ansonsten gab es für mich nichts zu beanstanden. Der muffige Geruch der Zimmer, über den sich manche hier beschweren, war bei mir auch da, verschwand aber schon nach einem Tag durch durchlüften, und vielleicht auch dadurch, dass ich im Schrank eine Tüte Kaffee platzierte. ( Kleiner Tipp: Kaffee neutralisiert Gerüche) Das Bad war alt, aber sauber, auch in den Ecken, und voll funktionsfähig. Also auch hier für mich kein Grund sich zu beschweren. Ein echter Nachteil der Zimmer ist die Hellhörigkeit. Da reichen Ohrstöpsel nicht aus, da musste es schon das "Ohrwachs" sein ( um keine Firmennamen zu nennen) dann waren faule Lesenachmittage und ausreichend Schlaf möglich. Einen Kühlschrank gab es leider nicht auf dem Zimmer, das wäre nochmal eine lohnenswerte Investition. ( Vielleicht gäbe es dann auch einen Stern mehr :-))

Über das Abendessen im Hotel kann ich nichts sagen, außer dass es immer sehr gut roch, und was ich gesehen habe, sah appetitlich aus. Ich hatte nur Frühstück gebucht. Dieses war für ein ein-Sterne- Hostal ausgespochen reichhaltig, relativ abwechslungsreich und muss sich hinter keinem drei-Sterne- Hotel verstecken. Verschiedene Sorten Brötchen, Croissants, Toast, verschiedene Kaffeezurbereitungen ( wie immer im Süden: Nescafe`lässt grüßen), frische Melone, Säfte, Wurst, Käse, Marmelade..... Kontinentales Frühstück, nennt man das wohl. Man sollte es aber, wohlgemerkt, nicht mit der deutschen Frühstückskultur vergleichen. Zur Gastronomie vor Ort, die ich hier ja nicht bewerte, nur soviel: Hier fehlt es an Konkurrenz. Das Essen ist aus meiner Sicht durchschnittlich und überteuert, die Bedienung war alles andere als freundlich, sodass ich die Konsequenz zog, und abends lieber drei Km bis Porto Petro gelaufen bin, um essen zu gehen. Das hat sich mehr gelohnt.

Das Hotelpersonal war überaus freundlich und hilfsbereit. Einen Mietwagen kann man sich an der Rezeption leihen, und es gibt verschiedene Ausflugsangebote, von denen ich aber keine wahrgenommen habe. Das Zimmer wird täglich gereinigt, Handtuch und Bettwäsche-Wechsel erfolgte innerhalb der 11 Tage einmal und war ausreichend. Was mich etwas störte war, dass der Boden nur auf direkte Bitte hin vom Sand befreit wurde, ich finde, das gehört bei der täglichen Reinigung eines strandnahen Hotels einfach dazu. Aber okay, es wurde ja dann auch gemacht, und das Reinigungspersonal war sehr, sehr freundlich. Das sind Kleinigkeiten, an denen ich mich nicht aufreiben kann.

Die Lage ist ein Traum. Man glaubt kaum, dass es eine Solche Fülle von Natur und Ursprünglichkeit auf einer Insel wie Mallorca noch gibt. Nicht nur , dass das Hotel inmitten des Naturschutzgebietes liegt, auch die Straßen rundherum sind schmal, von Natursteinmauern begrenzt ( okay, für Mietwagenfahrer auch ein Nachteil) und ringsherum sieht man über viele Kilometer nur Felder mit roter Erde, Olivenbäume, Büsche, Sträucher, Ziegen, sanfte Hügel... wie im Bilderbuch. Es gibt mehrere Badebuchten, die alle fußläufig erreichbar sind, die erste nach ca 200 Meter. Die ist allerdings sehr klein, und im Hochsommer erschreckend voll, da auch aus den Nachbarorten mittags Touristen "herangekarrt" werden. Die ca 400 m entfernte Bucht "S'Amador" ist etwas größer, hat auch mehr den Blick in die Weite ( mehr "Meer-Gefühl), und hier ließ sich sogar im Juli/August immer ein angenehmes Plätzchen finden, ohne das Gefühl haben zu müssen, man berührt gleich die Schulter vom Nachbarn.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es gab einen kleinen Pool mit Sonnenliegen, den ich aber nicht genutzt habe. Einen Mietwagen kann man an der Rezeption mieten. Ferner gibt es diverse Ausflugsangebote. Bedingt durch die Lage im Naturschutzgebiet lohnen sich natürlich auch die zahlreichen Spazierwege in die Umgegend zu Aussichtspunkten und anderen Buchten, sowie nach Porto Petro. Eine Buslinie fährt täglich mehrmals verschiedene Orte an. Porto Petro, Cala D'ors und Santany.