Hotel Chich Khan

Chich Kahn im Sommer 2006: Check In: Bei der Ankunft waren wir zunächst angenehm überrascht, die Empfangshalle ist wie im Prospekt beschrieben sehr ansehnlich und vermittlelte sofort Urlaubsstimmung. Getrübt wurde unser Bild dann allerdings schon ca. 2 Minuten später, als einer der Angestellten des Hotels uns bat, die Check In Karten auszufüllen. Hätten wir nicht beide halbwegs fundierte französisch Kenntnisse gehabt, so wäre dies bereits in eine mittlere Katastrophe ausgeartet (wir haben bei dieser Gelegenheit dann auch für die anderen Neuankömmlinge mit übersetzt). Somit sollte man sich besser ganz genau überlegen, ob man den Angaben des Thomas Cook Prospekts glauben schenkt und davon ausgeht, dass die Angestellten deutsch sprechen. Die Zimmer: Dann kam leider auch schon die nächste böse Überraschung. Unser Zimmer war zwar schön groß und halbwegs sauber, aber leider direkt zu einem Versorgungsschacht gelegen, so dass wir bereits nach einer Nacht gewechselt haben, da ein brummendes Bett nun wirklich nicht zur Erholung beiträgt. Das zweite Zimmer war dann zum Pool gelegen und zumindest in den Nachtstunden ruhig. Von Sauberkeit war hier allerdings keine Spur mehr. Das Zimmermädchen hat es trotz Trinkgeld nicht für nötig befunden die Zahnputzgläser unserer Vorgänger zu tauschen, geschweige denn, die fleckigen versifften Bettvorleger in die Reinigung zu geben. Die Klimaanlage wurde vom Hotel nur stundenweise eingeschaltet, so dass sich das arme Gerät für den Rest des Tages als Luftumwälzanlage betätigt hat. Zu erwähnen wäre in diesem Fall, dass der dabei verbreitete Gestank nicht zu ertragen war. Der Strand- und Poolbereich: Was soll man dazu sagen, der Pool ist eine einzige Chlorbrühe und das Wasser ist alles andere als klar (milchig trifft es deutlich besser). Eine Liege kann man sich als normaler Mensch eigentlich abschminken, eine solche ist nur zu ergattern, wenn man bereit ist im Urlaub um 6 Uhr mit dem Handtuch nach draußen zu pilgern und sich gegen Horden von Engländern und Franzosen zu behaupten. Das im Katalog versprochene Hallenbad ist zwar vorhanden aber nicht bewässert, von der Sauberkeit ganz zu schweigen. Dies war in sofern schade, da es bei uns leider auch ein paar mal leicht geregnet hat. Aber hier war leider trotz Beschwerde bei der Reiseleitung nichts zu machen. Nachdem wir den Pool abgeschrieben hatten haben wir uns also in Richtung Strand bewegt. Die 200 Meter Entfernung sind hierbei noch das kleinste Problem. Nachdem man drei Straßen überquert hat ist man auch "schon" da. Die Suche nach einer Liege ist hier ähnlich kompliziert, allerdings nicht weil keine vorhanden wären, sondern weil die meisten auseinander fallen und quasi nicht zu verwenden sind. Der Strand an sich ist eigentlich schön, allerdings sollte der gesamte Abschnitt mal wieder ordentlich gereinigt werden und auch ein Aschenbecher unter den Sonnenschirmen wäre angebracht. Über die Strandbar sollte man den Mantel des Schweigens breiten. Die Snacks schmecken, ohne zu übertreiben, "zum kotzen". All inklusive sind lediglich Wasser und Softdrinks. Wer auf die Toilette muss, sollte den Strand tunlichst meiden (und man wird schnell merken wie weit 200 Meter sind wenns dringend wird). Animation und Sport: Hier platzt einem dann wohl endgültig der Kragen. Die Animateure halten sich für erschreckend lustig und sind widerlich aufdringlich. Wir brauchten ca. 15 Minuten um einem der Kerle zu vermittlen, dass wir keine Lose für eine Tombola kaufen wollen und wurden dann auch noch als geizig beleidigt und blöd angemacht. Dass meine Freundin während der ganzen Szene immer wieder am Knie betatscht wurde, war dann noch das i Tüpfelchen (ähnliches ist auch anderen Gästen passiert). Der absoluten Schrei bei tunesischen Animateuren scheinen außerdem Frauenkleider bei Männern zu sein (dieses Outfit wurde uns insgesamt 6 mal zugemutet, bei 7 Urlaubstagen), lustig ist das auf jeden Fall nicht. Die Shows sind einfach nur lächerlich, gelangweilt und ohne jeden Elan wird ein einfallsloser, ausgelutschter Gag nach dem anderen gerissen. Bei einer Miss Wahl hieß es bspw: "laufe sexy" und 3 Minuten später "laufe wie ein Hühnchen". Der Rest des Programms besteht aus klatschen. Wer Kinder hat sollte sich ganz genau überlegen, ob man diese in den Mini Club gibt, da der zuständige Animateur mit 100 prozentiger Sicherheit nicht merken würde, wie das Kind in der ausladenden Poollandschaft ertrinkt. Das Kommentar der Reiseleitung: "Das ist tunesische Animation". Schade, dass davon nichts im Reisekatalog erwähnt wird :-/ Nebenbei: Ich war bereits 4 mal in Tunesien und weiß, dass es um Welten besser geht. Die Sportanlagen befinden sich in einem desolaten Zustand, so dass man sich sogar an den (kostenpflichtigen) Billardtischen Splitter einfängt. Das Aerobicprogramm ist klasse, allerdings weniger aus dem Gesichtspunkt der Fitness, sondern viel eher, weil man sich ohne Hemmungen kaputt lachen kann. Drei Schritte vor, drei Schritte zurück und, wer hätte es gedacht, klatschen. Fit wird man dabei bestimmt nicht. Essen und Trinken: Das Essen ist einfach nur grausam. Jeden Abend gibt es die selben verkochten Fleischgerichte (nur billigstes Fleisch), labbrige Pommes, braunen Salat und widerlich süße und ungeniessbare Törtchen zum Nachtisch. Frisches Obst sucht man vergebens und die Melonen schmecken beim besten Willen nach nix. Vom Wein sollte man die Finger lassen, dieser schmeckt, als wäre er mit Kühlmittel gestreckt. Während Mittagessen und Abendessen identisch sind hebt sich das Frühstück deutlich davon ab. Es ist sogar noch schlechter. Rührei mit Speck, man sollte meinen hier könnte man nichts falsch machen, aber nur die Fettstreifen zu braten ist einfach wiederlich. Das Ei könnte zudem wenigstens 2 Minuten in der Pfanne liegen. Und wenn man sich dann auch noch auf einen frischen Orangensaft freut, wird man noch schlimmer enttäuscht, es gibt lediglich Instantgetränke, die vermutlich nicht mal 1 % Fruchtanteil aufweisen. Die Wurst sieht schrecklich aus, da haben wir uns vorsichtshalber nicht dran getraut. Der Käse ist das beste Beispiel für die Möglichkeiten moderner Chemie, von Geschmack kann man dabei allerdings nicht reden. Alles in allem sollte man sich vor dem Essen in Acht nehmen, sonst hat man schneller Durchfall und Magenbeschwerden als man gucken kann. Service: Sofern man ein wenig französisch spricht ist der Service zumindest annehmbar. Allerdings kann die Kommunikation auch richtig kompliziert werden wenn dies nicht der Fall ist. Trinkgeld ist hier das Salz in der Suppe, ohne geht nichts. Allerdings gibts auch genug Kellner die das als selbstverständlich hinnehmen. Fazit: Sofern man diese Reise nicht unter 400 Euro bekommt ist jeder Cent zu viel. Ich kann jedem, der Erholung sucht, nur ganz entschieden davon abraten, wer hier Geld hinträgt ist selber Schuld. Wir werden auf jeden Fall versuchen, mit unseren von der Reiseleitung bestätigten Mengeln vom veranstalter Geld zurück zu bekommen. Nochmal: FINGER WEG!!!

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