Hotel Cenk Bey

Dass wir in der Drei-Sterne-Kategorie ein einfaches Haus vorfänden, war klar, doch zumindest erwarteten wir ein sauberes. Weit gefehlt!!! Der Zustand des Hauses ist in vielerelei Hinsicht renovierungsbedürftig, die Zimmer (wir haben mehrere gesehen und bewohnt und Miturlauber bestätigten dies) sind in miserablem Zustand, nahezu überall ist irgendetwas kaputt und von Reparatur keine Spur. Ob abgerissene Handtuchhaken im Badezimmer, herabhängende oder fehlende Deckenplatten im Bad, sodass sich über dem Raum ein großer, gähnender Schacht öffnet, in welchem die verfolgten Mücken seelenruhig verschwinden ... Schimmel an den Wänden und Türen, den man bereits beim Betreten des Zimmers nicht "überriechen" kann, und der das Holz der Badezimmertür schwarz verfärbt hat ... Ein Traum, sage ich dir ... Aber es kommt noch besser: Der Hotelleitung und obendrein der Reiseleitung (!!!) war dieses unertägliche Übel nicht der Rede wert, denn der Untergrund des Hauses sei schließlich feucht. Noch Fragen? Ja? - Gut. Ich hab noch mehr: Die Kopfkissen stanken nach Rauch und nach Öffnen der Kissenbezüge starrten uns eklige dunkelgelbe Flecken an - wir hätten besser nicht nachsehen sollen. Vor dem Duschen überlegten wir uns jedes Mal jeden nachfolgenden Schritt oder Handgriff, denn das Wasser stand in den nächsten Stunden zentimeterhoch im gesamten Badezimmer. Ohne Schuhe oder Badelatschen liefen wir niemals im Zimmer herum, es widerte uns einfach an. Die Generalreinigung des Nachbarzimmers erlebte ich mit stummem Entsetzen: der staubige, sehr schmutzige Teppich wurde AUF DAS BETT gelegt und auf diesem mit dem Reisigbesen ausgebürstet, um nicht zu sagen: ausgemistet! WIDERLICH! Als es uns zu bunt wurde, bestanden wir darauf, das Hotel zu wechseln. Dies dauerte zwar noch ein paar weitere Tage, doch wir hatten Glück und konnten (leider gegen Aufpreis) umziehen ... Dieses Hotel ist ein Beispiel dafür, dass man sich mit einem Drei-Sterne-Hotel vollständig vertun kann!!! Das Haus, welches wir danach bewohnen durften, hatte auch drei Sterne, war aber Universen besser. Bitte mach(t) einen weiten Bogen um dieses Haus, deine/eure Gesundheit sollte es dir oder euch wert sein!!!

Zur Hygiene im Zimmer habe ich genug erzählt. Aber eines fehlt noch: den Duschvorhang schiebt man besser so weit es geht zur Seite, weil dieser eklige Fetzen einem sonst den Aufenthalt im Badezimmer noch mehr "versüßt". Die Zimmer sind klein, für ein Zustellbett viel zu klein. Die Möbel sind nichts Besonderes, auch eher älter, was okay ist. Die Fernbedienung der Klimaanlage ist an der Wad montiert, nicht verstellbar, und die Klimaanlage ist auf Tiefkühltemperatur eingestellt, nachts würde man sich bei Laufen selbiger eine ordentliche Erkältung holen. Wenn man Pech hat, erwischt man einen Tag, an dem alle verfügbaren Handtücher gewaschen wurden, soll heißen, keine trockenen mehr vorhanden sind. Die Zimmerreinigung ist, wie schon beschrieben, ein Alptraum. Staubsauger sind wohl unbekannt. Im Rezeptionsbereich gibt es Miet-Safes.

Das landestypische Essen war einfach und gut. Abwechslung fehlte eher, aber das war nicht so schlimm. Die Atmosphäre glich der einer Kantine. Blöd war, dass ausgegangene Speisen nicht nachgefüllt wurden und man z. B. den Nachtisch besser noch vor der Suppe mitnahm, denn sonst sah man in die Röhre. Wie schon erwähnt, sicherte sich auch das Personal vor unseren Augen seinen Anteil aus den Schüsseln, bevor etwas ausging ... Es war insgesamt schlau, ganz zeitig zum Essen zu gehen, wenn man wissen wollte, was es später evtl. nicht mehr gegeben hätte ... Auch der Tische am Pool wegen erschien man besser rechtzeitig, denn die waren heiß begehrt und entsprechend schnell belegt. Im Restaurant drinnen war es nämlich während des Abendessens sehr warm. Die Oberfläche der Tische war oft schmierig, verdreckt, aber darüber sahen wir inzwischen einfach hinweg. Die Bar war lieblos gestaltet, kaum zum Verweilen einladend ... Und bei den Preisen für ein Bier kauften wir es sowieso lieber im Kiosk.

Gutes Personal kann dieses Haus leider auch nicht vorweisen. Nicht, dass es mir wichtig ist, aber es fiel selbst MIR auf, dass keiner der Angestellten "Guten Morgen" wünschte bzw. jemals irgendwie grüßte. Stattdessen glotzten die Typen die weiblichen Hotelgäste unverhohlen an, lungerten rauchend herum und bedienten sich während der Essenszeiten der Gäste ungeniert vom Buffet. Rezeption, Fernsehbereich und Spielzimmer für die Kinder machten einen schmuddeligen Eindruck. Das Kinderspielzeug war zum Teil kaputt und barg Verletzungsgefahr. Fehlende Kühlung im Fernsehbereich vertrieb in der Hitze jeden noch so begeisterten Olympia-Gucker. Für die restlichen unfreiwilligen Tage vor dem Umzug mussten wir die Hotelleitung bemühen, sich den Grund für unseren Wechsel (den Schimmel) doch mal anzusehen. Erst danach bekamen wir für die "Zwischenzeit" vor dem ersehnten Umzug ins nächste Hotel ein anderes Zimmer zugeteilt. Unser "Schimmelzimmer" wurde bereits am nächsten Tag ohne irgendeinen Schritt in Richtung Abhilfe des gesundheitsschädigenden Problems an neue Gäste wiedervergeben, mit dem Hinweis, eines der besten Zimmer des Hotels angeboten zu bekommen ... Klasse!!!

Zum Strand war es, wie in der Beschreibung angegeben, zehn Minuten zu laufen. Dummerweise liegt das Hotel direkt an der vielbefahrenen Hauptstraße. Entweder man bekam den Straßenlärm ab oder auf der Poolseite die nächtliche Ruhestörung von ausgelassen feiernden Hotelbewohnern - bis halb vier morgens keine Seltenheit. Wir hatten insgesamt drei verschiedene Zimmer auf beiden Hotelseiten. Die Touristenmeile beginnt um die Ecke, für Unterhaltung ist gesorgt. Die bekommt man aber auch in der benachbarten Karaoke-Bar. Natürlich, wenn man eigentlich schlafen will. Der Dolmus hält an der Hauptstraße vor der Tür, der größere Stadtbus ebenso. Zum Flughafen ist es recht nah, etwa siebzig Minuten sind passabel.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Wir konnten direkt von unserem Zimmer bzw. Balkon im Erdgeschoss aus Wasserball im Pool mitspielen, nicht unbedingt freiwillig, aber Gelegenheiten gab es wegen des mangelnden Platzes zum Werfen der Bälle zur Genüge. Die kostenlosen Liegestühle wurden in bester Urlaubsmanier noch vor dem Frühstück okkupiert, ob der zugehörige Handtuchbesitzer alsbald darauf oder am späteren Nachmittag erschien, war natürlich zweitrangig. Seitlich des Pools lagen zum Ausruhen gedachte Matten, doch die waren so verkeimt, dass man sich dort wohl höchstens vollkommen betrunken niederlegen würde. Der Pool war pseudo-sauber. Zumindest schwamm kein sichtbarer Schmutz herum.